Mittwoch, 31. Oktober 2012

Krüger National Park

Hallo an euch,

ich schon wieder. Ich habe mir überlegt, wenn ich die Sachen jetzt nicht aufschreibe, dann nie, denn bald kommen die Klausuren und dann gibt es fürs Blog schreiben erst mal keine Zeitfenster mehr.
Elefanten haben immer Vorrecht :)
Vogel
Insgesamt waren wir 3 Nächte im Krüger National Park. Am Dienstag Mittag sind wir also gegen 13.30 Uhr am west-nördlichstem Teil des südlichen Zipfels angekommen und mussten dann erst einchecken. Die Rangerin (ich glaube, sie ist eine) hat dann schnell rausgefunden, dass unsere erste Unterkunft 186 km von diesem Tor entfernt ist und alle Unterkünfte schließen die Tore um 18.00 Uhr, danach muss man dann Strafe zahlen für's Zuspätkommen. Also meinte sie: "Ok, ich lasse euch jetzt rein, aber ihr dürft nicht anhalten! (Das stimmt: Wenn man das mal schnell rechnet, hatten wir 4 Stunden für 186 km, sodass wir einfach mit 50 km/h durch den Park düsen hätten können, und dann wären wir rechtzeitig gewesen, aber es sollte alles anders kommen...) Wenn ihr einen Löwen seht oder einen Geparden, dann haltet ihr nicht an, sondern ihr fahrt einfach weiter! Ok? Nur so kann ich euch jetzt noch reinlassen! Müsst ihr auf Klo? Dann geht jetzt schnell, ihr habt keine Zeit mehr!" Also sind wir nochmal schnell auf Klo gegangen, haben dann noch ein Heft ersteigert (auf deutsch, weil sie englisch nicht mehr hatten), mit den Routen durch den Park und den häufigsten Tierarten und dann sind wir losgedüst! Mit 50 km/h, biiiiiiis wir den ersten Elefanten gesehen haben! Stoooop! Wow, das war toll. Keine 8 Minuten, nachdem wir losgefahren waren haben wir schon den ersten Elefanten gesehen, ungefähr 30 m von der Straße entfernt. Wir haben gekuckt, gekuckt, gekuckt und sind dann weiter gefahren. Stooop! Noch ein Elefant aber dieses Mal viel dichter an der Straße! Wow, die sind so cool. Ganz majestätisch schwenken sie ihre Rüssel und wanken langsam durch das Gestrüpp. Ein bisschen länger haben wir uns diesen Elefanten angekuckt, der war ja schließlich auch dichter an der Straße.
Alte Giraffe (siehe dunkle Flecken)
Xin Rong übt schon mal
Ja, ich weiß, eigentlich dürften wir gar nicht halten (straffer Zeitplan), aber natürlich halten wir für einen Elefanten, der so dicht ist. Und natürlich halten wir für eine Elefanten Herde, bestehend aus mehreren Elefanten und natürlich natürlich halten wir für einen Baby-Elefanten, der nur einen Meter hoch ist aber schon so langsam und genüsslich ist wie seine Mama. Ja, ihr seht es schon kommen. Ein bisschen viel Zeit kostet sowas natürlich. Also haben wir nach jedem längeren Stopp neu berechnet, wie schnell ich jetzt noch (ohne weitere Stopps) fahren muss. Das waren nach den ersten Elefanten dann 55 km/h. Das geht ja noch. Wow!! Eine Giraffe! Die essen voll komisch! (60 km/h) Wow, das ist ja unglaublich, ein Nashorn! Da ist noch eines!! (63 km/h) (Der Krüger Park hat viele Probleme mit Leuten, die illegal im Park sind und dann die Nashörner wegen den Hörnern töten. Schon 400 Nashörner sind geschätzt dadurch gestorben.) Wie cool, Baboons (= Affen)! Die sind so niedlich zum ankucken. Zwei kleine Kinder-Baboons haben auf der Straße tollend miteinander gespielt, die älteren haben zugekuckt. Super niedlich (65 km/h). Aber immerhin haben wir nach einer Weile (30 min) nicht mehr für die eine Antilopen  Sorte gehalten, die es im Krüger Park tatsächlich zuhauf gibt (Impala).
Ich und mini-Elefanten
Aufmerksame Affen-Familie
Stattdessen haben wir aber für Zebras gehalten! Die sind viel winziger als man (= ich) immer denkt. Ganz putzig, wie Ponis, aber mit Streifen. hihi. (68 km/h) Und dann war das echt total cool, wir haben zwei Elefanten gesehen, die in einiger Entfernung zu einem Wasserloch gelaufen sind und dann planschend darin gespielt haben. Neben dem Wasserloch war ein bisschen SteppengrasLandschaft und dann daneben stand eine ziemlich große Herde (vielleicht 25 Tiere) an Zebras, die haben alle in die gleiche Richtung (Elefanten) gekuckt. Komisch. Und dann kam auf einmal ein Löwe! Aus der selben Richtung wie die Elefanten zu dem Wasserloch um zu trinken. Die Elefanten haben sich am Löwen nicht weiter gestört und der Löwe nicht an den Elefanten, aber die Zebras waren hell wach. Als der Löwe fertig war mit trinken (einmal war ganz niedlich, da ist ganz dicht ein Vogel an ihm vorbeigeflogen und der Löwe hat ganz schnell aufgeguckt, wie häää?), ist er in das Steppengras gegangen, auf die Zebras zu. Wir hatten von unserem Auto aus einen tollen Blick, weil das Wasserloch, das Steppengras und die Herde Zebras parallel zur Straße verliefen, aber (besonders weil die Zebras so winzig sind) ich verstehe gar nicht, wie die Zebras sehen konnten, dass der Löwe nun kommt, da war ja Steppengras im Weg. Irgendwie haben die Instinkte wohl entsprechende Signale gegeben, den ein Großteil der Herde machte sich kleinschrittig aber zügig auf den Weg in dichteres Geflecht der Bäume. Ungefähr 8 Zebras blieben aber erst zurück und betrachteten mit voller Aufmerksamkeit das Gras (wir konnten den Löwen mittlerweile nicht mehr sehen). Das war spannend wie ein Thriller! Lauft, lauft, kleine Zebras! Sonst frisst euch der Löwe!! Aber nichts der gleichen geschah und nach einer Weile waren alle Zebras im Wald verschwunden (wenn auch gar nicht so weit weg, eigenartig). Und wir mussten weiterfahren, wurde ja immer später (75 km/h).
Zebra
Der Löwe
Abgesehen haben wir an diesem Tag noch viele viele und riesige Herden von Büffeln gesehen, sodass wir dann schon 4 der Big 5 hatten (Elefant, Büffel, Nashorn und Löwe). Außerdem haben wir einige weitere Arten von Antilopen gesehen und viele verschiedene Vogelarten. Ein paar der Vögel sind so langsam von der Straße gegangen, bzw. so dicht vor dem Auto langgeflogen, dass ich schon Angst hatte, die kleben jetzt da vorne an der Stoßstange, und dafür muss man garantiert auch noch mal Strafe zahlen.
Also, ihr könnt euch vorstellen, wir bretterten gegen die Zeit, bis wir (mit 70 km/h) um eine Ecke schossen und von der Polizei (die gibt es auch im Krüger, es gibt dort ja eindeutig auch Verkehrsraudis)  angehalten wurden. Sah ganz witzig aus, wie sie fast freudig hinterm Busch herausschossen. Auf diese Situation hatte mich die Fernsehserie "Schneller als die Polizei erlaubt" schon gut vorbereitet. Der eine Polizist hatte eine Waffe (riesiges Gewähr, man könnte jetzt sagen, wegen den Tieren, aber diese Gewähre tragen die Polizisten auch in der Stadt, gruselig) und der andere hat gesprochen (war auch bei dem Aussichtspunkt so, witzig). Er: Weißt du warum ich dich angehalten habe? Ich: Ähhh. Er: Weil du mit 70km/h gefahren bist. Ich: oh, ok. Er: Kann ich deinen Führerschein sehen? Ich: Der ist im Kofferraum. Er: Na gut, dann hole ihn schnell, mein Kollege beschützt dich so lange vor wilden Tieren (ich denke, das war ein Scherz, ich war aber gerade nicht so spaßig drauf). Also habe ich ihm den Führerschein gegeben. Er hat sich irgendwas notiert, und gesagt, dass das jetzt 750 Rand (=75 Euro) kostet. Ich: oh, ok. (So ist das ja in Deutschland! Man macht was falsch, Polizei kommt, und nach strikten und gerechten Regeln bekommt man eine Strafe. Nicht so in Südafrika. Er: Oder ich lasse euch jetzt schnell fahren, weil ihr seid ja schon spät dran, wieviel könnt ihr denn bezahlen? (= Korruption) Ich: äh, äh, äh, 500 Rand? (Keine Ahnung, wie das läuft. Oder sagt man als guter Bürger dann ein? Also das ganze Konzept der Korruption ist mir noch nicht klar.
Also haben wir dann 500 Rand bezahlt, und sind (hinter der nächsten Ecke) mit 70 km/h weitergedüst, aber natürlich hat uns die Konversation mit der Polizei kostbare Minuten gekostet. 15 Minuten waren wir zu spät. Das Tor war bereits zu, aber der Wächter kam und hat gefragt, wieso wir zu spät seien. Ich: Distanz unterschätzt? Und dann hat er uns ohne eine Geldstrafe reingelassen. Also sind wir 4 Stunden durch den Krüger gedüst, haben für jedes Tier gestoppt (wenn auch nur kurz), dass wir wollten und haben den Sonnenuntergang außerhalb des Camps sehen können, und das alles nur für 50 Euro. Haben wir uns gedacht: Das Preis-Leistungsverhältnis ist ok.
Die erste Nacht waren wir im Camp Olifants. Das schönste unter denen, wo wir waren. Abends haben wir ekelige Nudeln gekocht (irgendwie waren die komisch). Die Küchen waren in allen Camps draußen. Ich (totale Angst vor Malaria-Mücken) habe mich überall eingeschmiert, Kopftuch, alles langärmelig, aber habe mich immerhin nach draußen getraut. Wir haben sowas gegen Mücken angezündet, ich hatte so was, das man in die Steckdose steckt und dann kommt Zitronella raus und ich hatte Zitronella Aufkleber für die Kleidung. Und trotzdem hat mich irgendwas gestochen, aber ich bin nicht so panisch geworden wie ich gedacht hatte, dass ich panisch werde. Waren auch nur mini-Stiche, meine Mücken Stiche werden ja in der Regel gigantisch.
Büffel und Büffel-Babys
Baby-Elefant mit Familie
Um ca. kurz vor 5.00 bin ich aufgewacht und habe mal kräftig nachgecremt. Dann hat Snobs Wecker geklingelt, welchen sie sich für den Sonnenaufgang gestellt hatte. Snow und Xin Rong sind beide aufgewacht, haben die Augen aufgemacht, den Sonnenaufgang gesehen (den man vom Bett aus sehen konnte, weil wir auf einem Berg waren mit Blick Richtung Osten) und haben weitergeschlafen. Ich hingegen (hellwach) habe mich mit einer Decke (gegen die Mücken, war gar nicht besonders kalt) auf die Veranda gesetzt und für 15 min den Sonnenaufgang bewundert. Danach bin ich selbst wieder ins Bett geschlüpft.
Morgens (Mittwoch), haben wir gefrühstückt mit tollem Blick auf weit entfernte Hippopopomus, die sich in der Sonne aufgewärmt haben und rumlagen wie riesige, aber sehr runde Steine. Dann sind wir weiter gefahren, nach Mopani. Mopani ist nur ca. 100 km von Olifants entfernt und wir sind sehr viel früher losgefahren als am Tag zuvor und haben uns deshalb viel Zeit gelassen. Wir sind auch mal die kleinen Schotterpisten gefahren, abseits der Teerstraße. Das Problem ist, je weiter nördlich man im Krüger kommt, desto weniger Tiere sieht man. Interessant ist jedoch, wie oft sich die Umwelt ändert. Ich habe gezählt, wir haben insgesamt 9 verschiedene Vegetationszonen durchfahren und das merkt man. Da sieht ein Teil ganz anders aus als der nächste. Mehr Bäume, mehr grau, mehr grün, mehr Gras mehr flach, mehr hügelig, mehr flüssig... ganz unterschiedlich. Also haben wir auf dem Weg nach Mopani eine Giraffe gesehen, ein paar Elefanten, riesige Herden von Büffeln, und viele Impalas und andere Antilopen, für welche wir am Mittwoch ausgiebig angehalten haben.
Trotz all der Zeit, die wir hatten, waren wir am Ende dennoch 3 Minuten zu spät im Camp. Na toll. Der nette Ranger hat uns aber einfach durchgelassen.
Hippopopomus
Impala bei der Ohrwäsche
Spielender Elefant
Am Abend haben wir eine Nacht-Fahrt mit einem Ranger und einem richtigen Safari-Jeep gemacht. Auf der Suche nach Löwen und Geparden haben wir das ganze Gebiet (auf den Straßen) durchforstet, hatten aber in Bezug auf die Großkatzen kein Glück. Stattdessen haben wir Impalas gesehen (wer hätte das gedacht?), Chamäleons (eines davon durfte Snow anfassen, wie cool ist das denn), kleine Kaninchen, die keine Kaninchen sind, weil die Ohren zu lang sind und sie in Büschen leben und auch anders laufen, einen Elefanten und zwei Hippopopomus (ein Baby (aber schon riesig) und seine Mama, die waren direkt neben der Straße, sodass man die Kratzer auf der rauen Haut sehen konnte. Die Mama hatte neben vielen kleinen Kratzern auch einen riesigen blutigen Kratzer, das sah arm aus, aber so als ob es schon wieder fast verheilt ist. Hippopopomus sehen aus wie als bestünden sie aus riesigen, grauen Kugeln, die aneinander gereiht sind und dann ein kugelieges Wesen ergeben. Sind aber auch sehr gefährliche Tiere. Haben schon viele Menschen getötet, zum Spaß, oder weil der Mensch zwischen ihnen und dem Fluss war. Hippopopomus wandern weite Strecken am Tag vom Fluss weg, auf der Suche nach Gras (nur das essen sie, keine Fische) und dann wieder zurück.
Ich und ein midi-Elefant
Baobab (Affen) Baum
Am nächsten Tag (Donnerstag) hieß unser Ziel Camp Shingwedzi. Aber zuerst wollten wir die Löwen selbst finden und sind deshalb die selbe Route gefahren, wie der Ranger letzte Nacht. Aber wir hatten kein Glück. Wir haben viele Büffel getroffen. Um zwei Ecken rum und wir standen in einer riesigen Herde. Gruselig. Dann kucken die einen ganz gruselig an. Rückwärts fahren ging nicht, da ging es steil bergab, das hätte ich rückwärts nicht geschafft, also bin ich vornedurch, langsam aber zügig. Gruslig... Aber die Babys sind auch total niedlich. Dann sind wir lange, lange gefahren und haben fast keine Tiere mehr gesehen. Die Umgebung war einfach nur struppig und grau. Ab und zu ein Impala, für welches wir an diesem Tag angehalten haben und uns sogar wirklich darüber gefreut haben! Und wir haben einen Elefanten gesehen, der gerade dabei war die obere Hälfte eines Baumes abzuknicken. (Das machen Elefanten anscheinend gerne, deshalb kann man an den Bäumen immer gut sehen, ob da schon mal ein Elefant war.) Wenn es keine Tiere gibt, dann muss man auch lange nicht so oft halten, deswegen waren wir ziemlich pünktlich im Camp für unsere Sonnenuntergangs-Fahrt. Das war noch ziemlich super heiß, aber ich trotzdem in langer Hose, geschlossene Schuhe, Socken über Hose, Fließjacke, denn: Sonnenuntergangs-Zeit ist Mücken-Zeit! Mittlerweile hatte ich mir einen schönen Sonnenbrand auf dem Gesicht eingefangen, da ich keine Sonnencreme benutzt habe (vielleicht funktioniert die Mücken-creme dann schlechter?) und deswegen hat das immer ziemlich doll gebrannt, als ich die Mücken-Creme draufgeschmiert habe. Aua. Die Sonnenuntergangs-Fahrt war schön. Wir haben eine riesige Eule gesehen, und viele Sorten von Geiern, die nebeneinander auf einem Ast saßen und alle auf etwas am Boden starrten. Wahrscheinlich war dort gerade ein Raubtier damit beschäftigt seine Beute aufzuessen und die Geier haben gewartet wie die Geier. Spannend! Die Interaktion der Spezien zu beobachten. Außerdem haben wir Büffel gesehen, Giraffen und Elefanten und eine Hyäne. Die sind ja immer nicht so hübsch, aber dann doch cool, wenn man eine sieht.
Sonnenbrand bei der Sonnenuntergangs-Fahrt
Abends gab es Kartoffeln mit Mayonnaise.
Am nächsten Morgen sind wir das restliche Stück nördlich gefahren. Xin Rong ist gefahren, weil im Park fahren ist wirklich langweilig, es gibt nur eine Regel (50km/h) und besonders im Norden wirklich wenige Autos. So konnte ich mehr Tiere suchen und schlafen. hihi. Im Norden haben wir dann noch Warzenschweine gesehen, das war auch cool. Und noch ein paar Affen. Ganz ganz im Norden wird es dann wieder grüner, aber viel mehr Tiere gab es da auch nicht.
Xin Rong ist an diesem Tag sieben Stunden im Park gefahren. Wow. Und ich dann nochmal 4 Stunden außerhalb des Parks (ganz im Norden ca. 20 km entfernt von Simbabwe) zu unserer nächsten Unterkunft. Traumhaft schöne Landschaft da oben, aber auch viele sehr arme Menschen. Ein bisschen gruselig war, dass wir fast kein Benzin mehr hatten und die Gegend gerade einen Benzin-Mangel hatte. Ich dachte nur: Ich will hier nicht liegenbleiben! Aber wir hatten Glück und haben eine Tankstelle noch rechtzeitig gefunden. Gegen 20.00 Uhr sind wir bei der Unterkunft angekommen, haben dann noch was gegessen, Fernsehen gekuckt (das ist man ja auch nicht mehr gewöhnt, wenn man einfach null Fernsehen kuckt und vorher 1000 Fernsehen kuckt) und haben dann geschlafen. Am Morgen sind wir gegen 08.00 mit einem Frühstückspaket im Gepäck losgefahren, Richtung Pretoria. Pretoria haben wir dann mittags entspannt erreicht. Und dann hatten wir gerade genug Zeit uns für das Spiel bereit zu machen, aber das ist eine andere Geschichte.

Viele liebe Grüße,
Nadine

Panorama Route im Nordosten von Südafrika

Hallöchen ihr da draußen,

Anfang Oktober hatten wir eine Woche Spring Break, also Ferien. Snow, Xin Rong und ich sind mit dem gemieteten Auto (siehe letzen Blog-Eintrag) Richtung Nord-Osten gefahren, zum Krüger National Park. (Wusstet ihr, dass der Krüger National Park in Südafrika liegt, aber eine gemeinsame Grenze mit Zimbabwe und Mozambique hat?) Das ist ja Malaria-Gebiet, dass sagen dir hier, aber besonders in Deutschland alle Ärzte. Spricht man hingegen mit Einheimischen, sagen die, Malaria? Im Krüger? Hab ich noch nie gehört. Was macht man da dann als ängstlicher Tourist?
Unsere Hütte der Thokazini Lodge
Ich war tatsächlich hin und her gerissen zwischen Malaria Tabletten einfach mal prophylaktisch schlucken und dann aber den enormen Nebenwirkungen ausgesetzt zu sein, welche die Tablette oft mal haben können. Ist ja dann auch blöd, wenn man schon im Krüger ist und sich dann die ganze Zeit schlecht fühlt, oder?
Am Ende habe ich Malaria-Tabletten gekauft, aber nicht genommen.
Bevor wir tatsächlich in den Krüger Park hineingefahren sind, waren wir erst drei Nächte außerhalb. Zwei Nächte davon in der Thokazini Lodge in der Nähe von White River (eine Klein-Stadt). Die Lodge wurde vor fast 3 Jahren von zwei Deutschen aufgebaut und ist wunderhübsch. Wirklich interessant, auch mal mit Deutschen zu reden, die den Schritt nach Südafrika für immer gegangen sind, und sich was wirklich schönes aufgebaut haben. Kleine Hütten, riesiger Garten und Grundtstück und alles sehr schön und dazu noch sehr preiswert.
Ich und der Hufeisen-Wasserfall
Am nächsten Morgen (Sonntag) sind wir mit dem Auto die Panorama Route langgefahren. Herrlich schön. Ganz hügelig, grün, waldig, feldrig, kurvig und bergig. Besonders weit sind wir erstmal nicht gekommen. Mittags, nach vielleicht einer Stunde Fahrt haben wir schon Halt gemacht in Sabie, eine schöne kleine Stadt, die glaube ich mal eine Minenstadt war. Liegt hügelig bergig und hat viele Häuser, die recht niedlich sind. Danach sind wir weiter gefahren, sandige, staubige Straßen lang, um den Horse-schoe-Wasserfall zu sehen. Nicht riesig oder so, aber ganz schön. Und ich bin über die Steine, zur anderen Seite geklettert, das war toll. Eine Weile saßen wir da und haben einfach dem Wasser beim Fallen zugeschaut. Da gibt es einige Wasserfälle in der Gegend. Dann sind wir das kurze Stückchen durch den Wald wieder zurück zum Wagen gegangen, vorbei an einer Böschung aufwärts. Xin Rong meinte, ob man da nicht hoch kann, und schon bin ich losgekrakselt.
Schnell war ich schon halb oben (bin ja auch schon Berge in München geklettert, ne?), und habe gefragt, ob sie auch kommt, sie meinte ist zu gefährlich. Ich bin weiter hoch geklettert, bis ich ganz oben an der Steinkante zum Felsen war. Dann ist Xin Rong doch nachgekommen und mit etwas Hilfe hat sie es hoch geschafft. Wie jetzt wieder runter? Und dann ist was wirklich niedliches passiert: Ein Hund (fremd) war auf einmal bei uns. Ich dachte: Super, dann können wir ihm Folgen, Hunde haben ja so Instinkte, wo man am besten laufen kann. Ich also: Lauf, lauf, wo geht's lang? Lauf, lauf? Und so niedlich, der Hund hat sich einfach hingesetzt und uns angekuckt. Dann sind wir ein Stück gegangen, er uns ganz dicht gefolgt, aber nie vorne weg. Immer geduldig gewartet und gekuckt wo wir lang gehen. Süß. Zu dritt haben wir es dann sicher hinunter geschafft.
Ich und der Felsbrocken
Danach sind wir mit dem Auto weiter die Panorama Route entlang gefahren, zu einem Touristen Punkt, wo man an eine Klippe fährt, weil man irgendwie auf einem Berg ist, dann macht die Klippe einen Halbkreis und und der Mitte des Halbkreises gibt es einen riesigen Felsbrocken. Jap, cool. Friedlich plätschert auch hier ein Wasserfall rum. Wir haben uns eine Weile den Felsbrocken mit Panorama Blick im Hintergrund angeschaut, und sind dann an der Klippe entlang auf die andere Seite gegangen. Eine Weile saß ich (auf einem Stein) in der Mitte von dem Fluss, der dann zum Wasserfall wird. Da habe ich mich ganz esoterisch für kurze Zeit als Teil vom Wasserfall und somit der Welt gefühlt. Schönes Gefühl. Dann sind wir auf die andere Seite gegangen, immer genug Abstand zur Klippe, aber ein bisschen musste man über die Steine schon klettern. Und dann habe ich mich auf einen Stein gesetzt, und einfach den unglaublich schönen Blick genossen, eine Weile mit ganz viel Frieden im Herzen.
Friedvoll
Danach sind wir zu God's Window gefahren, das ist man auf einem Berg, es geht (hinter einer Absperrung) steil bergab und man schaut auf unglaublich plattes Land. Mir kam die Plattform eher künstlich vor, wie kann man so hoch sein und dann ist das so platt?, aber das war ein wirklicher Berg! Bis man ganz oben ist, muss man einiges an Stufen und Höhenmetern zurück legen, aber es lohnt sich.
Auf dem Weg zum nächsten Aussichtspunkt haben wir eine Gruppe Baboons (Affen), die Straße überqueren sehen, teilweise mit Babys auf dem Rücken, das war super süß.
Ich - ein Teil des Wasserfalles
Dann hat uns die Route vorbei am River Blyde Canyon geführt. Ganz cool, ein roter (vielleicht besonders rot, weil die Sonne bereits unterging) Canyon. Ich bin gefahren, gefahren, gefahren, bis wir bei einem weiteren Touri-Ort waren, Namen habe ich gerade vergessen. Das war aber leider schon zu. Davor saßen zwei Wächter und meinten, wieviel bekommen wir, wenn ihr noch kurz rein dürft? Jap, richtig: Korruption. So ist das hier. Also sind wir reingehuscht, und haben auf dem Weg nach draußen etwas Geld gegeben. Hat sich gelohnt! Getunkt in den Sonnenuntergang, sind das drei komisch geformte Berge, die echt niedlich aussehen (siehe Bild).
God's Window
Dann sind wir wieder nach Hause gefahren (bestimmt nochmal über zwei Stunden). An dem Tag bin ich garantiert 6 Stunden Auto gefahren, meine Güte war ich geschlaucht. Ich hab im Auto gesungen (Radio hatte keinen Empfang) und überhaupt war ich erstaunlich gut drauf. Gleichzeitig fand ich Autofahren aber auf einmal so unglaublich langweilig. War aber nicht mehr viel los auf den Straßen, und ich habe alle heil nach Hause gebracht, auch wenn das vielleicht an dem Tag ein bisschen viel Auto war.

Der Zug
Am nächsten Tag haben wir in der Lodge ausgecheckt und sind dann zu einem Ort gefahren, wo man so coole Sachen machen kann wie Wild Water Rafting. Also Kajak fahren auf einem Fluss mit mini Wasserfällen ab und zu. Ich dachte ja, man sitzt mit 20 anderen Leute in einem riesen Boot (so wie in Neuseeland, wisst ihr noch?), stattdessen waren das Kajaks mit Platz für zwei Personen. Uns wurde erklärt was wir machen sollten, falls wir umkippen und das es sowohl Hippos als auch Krokodile in dem Fluss gibt. Oh oh. Vielleicht hat er deshalb manchmal mit dem Paddel auf das Wasser geschlagen, um die Krokodile zu vertreiben. Bei Xin Rong und mir lief aber alles ganz gut (manchmal sind wir auf einem Felsen oder Sand gestrandet, konnten uns aber immer wieder befreien. Umgekippt sind wir auch nicht, deswegen waren wir nur so halb nass und sehr stolz darüber. Aber dann sollten wir auf einmal die Kajaks verlassen und tatsächlich einfach so (mit Helm und Schwimmweste) in den Fluss springen und uns durch die Strömungen über die Felsen vielleicht 20 Meter runter treiben lassen. Meine Güte, das ist doch nicht sicher! Habe ich aber trotzdem gemacht. Ab und zu mal mit dem Kopf unter Wasser, aber tat im ganzen nicht so doll weh wie befürchtet. Klitsch nass sind wir dann ein bisschen weiter gepaddelt und wurden dann dort von Minibussen abgeholt und zurück gebracht.
Die drei... (weiß nicht mehr wie die heißen)

Danach sind wir nach Graskop gefahren, eine Stadt, ebenfalls in der Gegend um White River und Sabie. Dort haben wir in einem heimelichen Restaurant zu Abend gegessen und haben dann schnell die Unterkunft für die kommende Nacht gefunden. Ziemlich witzig, hatten wir uns zuvor entschieden, für wenig Geld in einem original alten Zug Abteil zu schlafen. Danach waren wir uns einig, dass es ein bisschen mehr Geld für ordentliche Betten wert gewesen wäre, aber gut. Das Stück Zug war in Abteile unterteilt, jedes mit 4 Mini-Betten, so wie man sich das jetzt vorstellt. Problem: In der Nacht wurde das irgendwie total kalt und die Betten waren schräg. Das ist vielleicht blöd, auf schrägen (links-rechts schräg) Betten zu schlafen. Und hart und unbequem, aber das war ja abzusehen. Die Erfahrung war ganz schön, aber wir waren alle froh, dass wir dort nur eine Nacht waren.

Am nächsten Morgen sind wir Lebensmittel für den Krüger National Park einkaufen gegangen und haben dann um ca. 14.00 Uhr Eintritt in den Park gewährt bekommen.

Und was für coole Tiere wir dort gesehen haben, und wieso ich mit 80 Sachen durch den Park geheizt bin, obwohl nur 50 km/h erlaubt sind, das erzähle ich euch ein anderes Mal.

Liebe Grüße,
Nadine

Feuerprobe für den Carmy

Hallo meine Lieben,

na, da habe ich mich jetzt aber lange nicht mehr gemeldet bei euch. Jetzt weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll, denn es ist viel passiert! Vielleicht hier:

Grabrede für unseren Toyota Carmy:
Stürmisch in Durban
Toyota Carmy. Du hast nicht besonders lang gehalten (2 Wochen), und in der Zeit, die wir mit dir verbracht haben, haben wir dir neue Bremsen und Stoßdämpfer geschenkt, für viel Geld, und sind sowieso nur rumgefahren, um für dich noch Sachen zu besorgen, und dann hast du uns schon so früh verlassen. Ich habe mich schon gefreut auf die Zeit, wenn wir einfach durch die Stadt curisen oder fahren können, wo immer wir hin wollen, aber die Zeit kam leider nie. Und trotzdem muss ich sagen, niemand ist verletzt, und du hast deinen Geist erst direkt vor Pretoria aufgegeben, da hatten wir eine Menge Glück. Also trotz allem bin ich dankbar, dass niemand verletzt wurde, und wir heil wieder angekommen sind.

Jap, es stimmt, ich habe 2 Wochen gebraucht und nun ist der Carmy unfahrbar. Also, folgende Geschichte: Am vorletzten Wochenende im September sind Snow, Xin Rong, Yui und ich nach Durban gefahren, denn wir hatten ein verlängertes Wochenende! Also haben wir uns am Samstag Morgen um 4.00 Uhr in den Carmy gesetzt und sind Richtung Süden losgedüst. Wirklich süß, der Carmy hat wirklich gekämpft um so schnell zu fahren, wie die anderen Autos. Aber riesig ist der Carmy! Alle hatten so viel Platz! Hinten vorne, also haben Snow und Yui geschlafen und ich habe mit Xin Rong als Beifahrerin das Gefährt durch die Nacht und den Morgengrauen gefahren. Über drei Stunden, das war bis dato neuer Rekord für mich! (Möchte erinnern, ich bin noch Führerschein-Früschling :) ).
Ich -noch- stolz wie Oskar
Ungefähr am Mittag sind wir dann in Durban angekommen, haben in der Innenstadt das Auto geparkt und sind dann ein bisschen rumgelaufen. In ein chinesisches Einkaufszentrum, das anscheinend ganz authentisch war, haben mir meine Begleiterinnen verraten. Danach wussten wir auch nicht wo wir hingehen sollten, und überhaupt sind südafrikanische Großstädte oft etwas gruselig, also haben wir uns in den Carmy gesetzt und sind wieder weiter gefahren. Plötzlich fing es an zu schütten wie aus Eimern. Wenn es hier mal regnet, dann gibt es immer gleich ein riesiges Gewitter (frage mich wieso das so ist?) und das war gruselig! Wir haben versucht die Waterfront zu finden, und sind im Hafen für die Schwertanker gelandet. Mit riesigen Trucks (die sind dann noch riesiger als der Carmy) die da auch rumfahren. Ganz witzig, da waren bestimmt nur wenige Touris zuvor. Wir sind gefahren, gefahren, gefahren und plötzlich waren wir wieder auf einem Highway irgendwo hin! Das passiert uns ja öfter ;).

Danach sind wir zu unserer Unterkunft gefahren. Das sollte ca. 120 Euro für zwei Nächte für 4 Personen inklusive Frühstück kosten. Billig, oder? Etwas zu billig, wie sich bald rausgestellt hat. Zum Glück wollten wir die komplette Summe zuerst zahlen, und haben so rausgefunden, dass 120 Euro nur für eine Nacht ist. oh oh. Was nun? Irgendwie war ich trotz der Problematik ganz entspannt. Die Managerin des Hotels machte einen netten Eindruck und ich dachte mir, die sind ja viel größer als wir! Also habe ich gesagt: Wenn ihr uns keinen Rabatt geben könnt (denn das Doppelte können wir nicht zahlen), dann könnt ihr uns ja wenigstens helfen was neues in unserer Preiskategorie zu finden. Weil unsere Schuld ist das nicht (das war der Preis im Internet) und eure Schuld ist das ja auch nicht! Das fand ich voll cool von mir. :) Überhaupt lerne ich hier, mal ein bisschen auf mein Recht zu bestehen. Denn oft sind hier die Südafrikaner etwas verwirrt (z.B. wenn man ein Auto mieten will, da buchen die das Geld dann gerne mal zweimal ab) und wenn man da nicht aufpasst bzw. hingeht und mal sagt, verstehe ich nicht, wie kann das denn sein?, dann verliert man einiges an Geld.
Über den Dächern von Durban - ich in rot
Auf jeden Fall hat die Managerin gesagt, ok, sie denkt dann mal nach, wir sollen solange schon mal hoch gehen auf die Zimmer. Das Hotel sah echt super aus, mit goldener Wendeltreppe nach oben im Eingangsbereich (schon als wir reingekommen sind, sah das etwas zu posch aus, aber im Internet sah das nicht so luxuriös aus). Also haben wir fernsehguckend gewartet, auf Vorschläge. Und nach einigen Minuten hat sie uns dann angeboten, dass wir eine Nacht in den Zimmern schlafen können, und die andere Nacht in einem Apartment, welches draußen ist und noch nicht benutzt wird. Da steht war im Moment nur ein Doppelbett drinnen, aber sie würde eine Matratze reinlegen. Wir: ok, super!

Am nächsten Tag sind wir an den Strand von Durban gefahren. Die Promenade dort erinnert mich ein bisschen an das, was ich mir unter der Florida Promenade vorstelle, aber vielleicht nicht ganz so schick, schick, schick. Ist aber wirklich schön dort. Ein bisschen sind wir am Strand rumgelaufen und haben dann den Dom (wie ist da das Wort?) von Durban gefunden. Mit so einer Zentrifugalkraft-Schleuder (die super gefährlich ist, weil die sich ziemlich schräg stellt und dann zu früh langsamer wird, sodass man sich aktiv in seiner Zelle halten muss, damit man nicht vorne rausfällt), einer Schiffschaukel (die super gefährlich ist, weil die Sicherheits-Stange nur halb über die Beine geht, das Ding aber so hoch schaukelt, dass man oben fast rausfliegt), Berg-und-Tal (das super gefährlich ist, weil die das so doll drehen, dass man im Ernst denkt, der Kopf reißt gleich ab) und eine Art Gondel mit einzelnen Sitzen, was ich einfach ziemlich gruselig fand, aber der Blick ist toll. Die haben noch einige andere Sachen, aber nach den oben genannten hat man erst einmal genug um sein Leben gebibbert für einige Zeit.
Promenade von Durban

Danach sind wir zu einem Flohmarkt gegangen. In Durban gibt es sehr viele indische Menschen, und deshalb auch sehr viel indisches Essen. Auf dem Flohmarkt gab es "Bunny-Chow". Das ist Weißbrot (das lappschige), halbiert, ausgehöhlt, und in der Mitte gibt es Fleisch (wir hatten Hühnchen mit noch Knochen dran) in einer Soße. Cool, aber super scharf! Sowas teilt man sich dann zu viert und das reicht locker. Als wir wieder im Hotel angekommen sind, sind Xin Rong, Snow und ich mit dem Auto losgefahren und wollten Strand finden, der dichter bei uns ist. Hat nicht funktioniert. Erst als es ganz dunkel war und dann wollten wir nicht mehr aussteigen, auch wenn dort andere Einheimische waren.
Nachts um 0.00 Uhr haben wir dann Xin Rongs 21. Geburtstag mini-kurz gefeiert. Wir haben ihr eine Karte gebastelt und gesungen, fand ich schön (sie eher nicht so, steht nicht gerne im Mittelpunkt). Am Abend habe ich zum ersten Mal einen Domestik-Lizard gesehen (wir waren ja dann im Apartment draußen). Das ist eine Eidechse, die im Haus ist. Puh. Ganz schön gruselig. Sowas sieht man ja sonst in Terrarien und dann haben wir damit in einem Raum geschlafen. Ich so: Springt das auf mich? Die anderen: Natürlich nicht, krabbelt nur an Wänden. Ich: ok.... Die anderen drei haben alle Domestik-Lizards in deren Ländern... Ist eine Sache, die für mich ganz neu war. Und der war so komisch hell-rosa, riesig. Eigenartig.
Grusel-Fusel in Durban

Am nächsten Morgen sind wir in die Durban-Wasserwelt gegangen. Da gibt es Robben- und Delphin Shows (arm, oder?), aber auch Wasserrutschen, Aquarien, Pinguine und so was. Ganz nett. Und dann waren Yui und Snow auf einmal "verschwunden" und dann haben wir sie in einem Café getroffen und dann gab es auf einmal ein Stück Kuchen mit einer Kerze drauf von der Bedienung und dann haben wir gesungen und Xin Rong ein T-Shirt mit Fotos von uns drauf geschenkt. :) Schöne Idee, oder? Aber wie schon angedeutet: Zu viel Aufmerksamkeit für Xin Rong. Denke/Hoffe, sie hat sich trotzdem gefreut.
Abends sind wir nach New Castle gefahren (liegt zwischen Pretoria und Durban). Dort sind wir erst um 0.00 Uhr angekommen, also wirklich Glück gehabt, dass wir dort nicht schon mit dem Auto liegen geblieben sind. Und am nächsten Morgen (Dienstag) sind wir dann über einige Schotterpisten mit vielen Schlaglöchern (im ausweichen davon bin ich mittlerweile spitze!) zurück nach Pretoria gefahren. Das waren bestimmt 4,5 h und ich habe den ganzen Weg geschafft, super, ne? Und als wir gerade von der Autobahn runtergefahren sind, ist es passiert: Ich habe an einer Ampel gehalten, der Motor ist ausgegangen, ich habe versucht ihn wieder zu starten, ein bisschen sind wir noch gerollt, und so mitten auf der Kreuzung liegen geblieben (Warnblinkanlage hat nicht funktioniert, deswegen haben alle Leute wohl gedacht wir spielen und uns doll angehubt, hatte aber gerade größere Probleme). Gut, was nun? Wen rufen wir an? Hier gibt es AA, sowas ähnliches wie ADAC. Die meinten, wir müssen jetzt über das Telefon Mitglied werden und dann helfen sie uns, für 80 Euro. Ok, andere Ideen? Innerhalb von Minuten war das total heiß im Auto, Klimaanlage natürlich aus, Sonne knallte auf das Auto. Fenster wollten wir nicht großartig aufmachen, weil zwei Obdachlose auf der Straße waren, und die sind dann teilweise recht offensiv und direkt und kommen auf einen zu und lassen sich nicht mehr abwimmeln. Dann kam auch schon der eine und meinte, wieso wir dort halten, ich meinte, ich kann den Motor nicht mehr starten, er meinte, ob er uns da drüben (ca. 20 Meter) hinschieben soll, ich dachte: Das wird nie was, der ist ganz dürr und meinte, nein danke. Dann kam der andere, ein paar Minuten später. Ich war in einer Art, "oh mein Gott, das Auto ist Schrott"-Trance während die anderen drei versucht haben, übers Telefon für Yui Transport zu organisieren, da sie in einer halben Stunde Unterricht hatte. Als der zweite Obdachlose kam, fragte auch er ob er uns da rüber schieben sollte. Ich fragte die anderen drei, wollt ihr da rüber geschoben werden, aber die waren mit sich selbst zu sehr beschäftigt, also habe ich entschieden, dass ich das jetzt einfach mache und innerhalb von Sekunden (und unter lautem Gehupe von den anderen Autos) waren wir auf einer Art sehr breitem Mittelstreifen. Das hatte gut funktioniert. Ich wollte den beiden Obdachlosen Geld geben, aber sie haben nicht danach gefragt. Nette Obdachlose.
Etwas zu gruselig in Durban
Nach weiteren 10 Minuten kam eine Freundin von Yui mit ihrem Vater, und der meinte, was ist denn das Problem. Ich meinte, ich bekomme den Motor nicht mehr an. Und dann hat er probiert und es ging! Also konnten wir nach Hause fahren (ca. 20 Minuten), aber bei jedem Halt hat es sich so angefühlt, als ob der Motor gleich zusammenbricht. Aber wir haben es nach Hause geschafft. Die Nerven flach, zumindest meine.
Am nächsten Tag habe ich das Auto zur Werkstatt gebracht. Dort war es zwei Tage. Dann habe ich den Anruf bekommen, dass es 1600 Euro kostet, das Auto reparieren zu lassen. Der Motor ist kaputt. Der Motor braucht ja Wasser und Öl, damit er nicht überhitzt. Leder wurde das Öl nicht in alle Teile des Motors gepumpt. Da wir lange, lange mit dem Auto nach Durban und zurück gefahren sind, ist der Motor überhitzt und ein Teil der Antriebsschraube ist abgebrochen. Kaputt.
Geld für einen neuen Motor hatten wir nicht. Und selbst wenn, was ist als nächstes kaputt?
Daraufhin habe ich erst mal geweint. Soviel Zeit und vor allem Geld investiert, eine emotionale Bindung mit dem Auto aufgebaut. Nach wie vor denke ich, ich habe die falsche Entscheidung mit diesem Auto gefällt, ich habe es kaputt gemacht. Wir waren vorher mit dem Auto in der Werkstatt und haben es durchchecken lassen und die haben gesagt, alles ok, aber trotzdem. Sehr dumm kam ich mir vor (mittlerweile ist es etwas besser). Zusätzlich hatten wir bereits Unterkünfte für den Krüger National Park gebucht und bezahlt. In zwei Tagen wollten wir losfahren. Wie das? Ich kann kein Auto mieten. Also alles super absolut kacke. Dunkle Tage, aber mehr für mich als für die anderen irgendwie. Xin Rong meinte, sie würde das wieder machen, denn es war schön dass Auto zu haben, wenn auch nur für zwei Wochen. Und ich meinte, zu teuer, für die Zeit, die wir es hatten. Ich wollte das den anderen des Hauses auch nicht erzählen, weil ich mir so dumm vor kam. :(
Strand von Durban - indischer Ozean? 

Wir haben versucht, jemanden zu finden, der ein Auto hat und mit uns fahren will, das hat nicht funktioniert. Und zum Glück, zum Glück, haben wir dann Europcar angerufen, und die vermieten Autos auch an 18-Jährige, die den Führerschein schon mindestens 8 Monate haben. (Theoretisch habe ich meinen erst 6 Monate, aber das ist ja alles so kompliziert auf unserem Lappen. Denn vor 8 Monaten wurde er gedruckt, aber erst vor 6 Monaten habe ich ihn bekommen. Muss man ja dann nicht drauf hindeuten, die Dokumente (inklusive Übersetzung) habe ich denen ja gegeben.)

Also konnten wir zumindest in den Krüger National Park fahren, aber das ist eine andere Geschichte. :)

Hab euch lieb,
Nadine