Mittwoch, 31. Oktober 2012

Panorama Route im Nordosten von Südafrika

Hallöchen ihr da draußen,

Anfang Oktober hatten wir eine Woche Spring Break, also Ferien. Snow, Xin Rong und ich sind mit dem gemieteten Auto (siehe letzen Blog-Eintrag) Richtung Nord-Osten gefahren, zum Krüger National Park. (Wusstet ihr, dass der Krüger National Park in Südafrika liegt, aber eine gemeinsame Grenze mit Zimbabwe und Mozambique hat?) Das ist ja Malaria-Gebiet, dass sagen dir hier, aber besonders in Deutschland alle Ärzte. Spricht man hingegen mit Einheimischen, sagen die, Malaria? Im Krüger? Hab ich noch nie gehört. Was macht man da dann als ängstlicher Tourist?
Unsere Hütte der Thokazini Lodge
Ich war tatsächlich hin und her gerissen zwischen Malaria Tabletten einfach mal prophylaktisch schlucken und dann aber den enormen Nebenwirkungen ausgesetzt zu sein, welche die Tablette oft mal haben können. Ist ja dann auch blöd, wenn man schon im Krüger ist und sich dann die ganze Zeit schlecht fühlt, oder?
Am Ende habe ich Malaria-Tabletten gekauft, aber nicht genommen.
Bevor wir tatsächlich in den Krüger Park hineingefahren sind, waren wir erst drei Nächte außerhalb. Zwei Nächte davon in der Thokazini Lodge in der Nähe von White River (eine Klein-Stadt). Die Lodge wurde vor fast 3 Jahren von zwei Deutschen aufgebaut und ist wunderhübsch. Wirklich interessant, auch mal mit Deutschen zu reden, die den Schritt nach Südafrika für immer gegangen sind, und sich was wirklich schönes aufgebaut haben. Kleine Hütten, riesiger Garten und Grundtstück und alles sehr schön und dazu noch sehr preiswert.
Ich und der Hufeisen-Wasserfall
Am nächsten Morgen (Sonntag) sind wir mit dem Auto die Panorama Route langgefahren. Herrlich schön. Ganz hügelig, grün, waldig, feldrig, kurvig und bergig. Besonders weit sind wir erstmal nicht gekommen. Mittags, nach vielleicht einer Stunde Fahrt haben wir schon Halt gemacht in Sabie, eine schöne kleine Stadt, die glaube ich mal eine Minenstadt war. Liegt hügelig bergig und hat viele Häuser, die recht niedlich sind. Danach sind wir weiter gefahren, sandige, staubige Straßen lang, um den Horse-schoe-Wasserfall zu sehen. Nicht riesig oder so, aber ganz schön. Und ich bin über die Steine, zur anderen Seite geklettert, das war toll. Eine Weile saßen wir da und haben einfach dem Wasser beim Fallen zugeschaut. Da gibt es einige Wasserfälle in der Gegend. Dann sind wir das kurze Stückchen durch den Wald wieder zurück zum Wagen gegangen, vorbei an einer Böschung aufwärts. Xin Rong meinte, ob man da nicht hoch kann, und schon bin ich losgekrakselt.
Schnell war ich schon halb oben (bin ja auch schon Berge in München geklettert, ne?), und habe gefragt, ob sie auch kommt, sie meinte ist zu gefährlich. Ich bin weiter hoch geklettert, bis ich ganz oben an der Steinkante zum Felsen war. Dann ist Xin Rong doch nachgekommen und mit etwas Hilfe hat sie es hoch geschafft. Wie jetzt wieder runter? Und dann ist was wirklich niedliches passiert: Ein Hund (fremd) war auf einmal bei uns. Ich dachte: Super, dann können wir ihm Folgen, Hunde haben ja so Instinkte, wo man am besten laufen kann. Ich also: Lauf, lauf, wo geht's lang? Lauf, lauf? Und so niedlich, der Hund hat sich einfach hingesetzt und uns angekuckt. Dann sind wir ein Stück gegangen, er uns ganz dicht gefolgt, aber nie vorne weg. Immer geduldig gewartet und gekuckt wo wir lang gehen. Süß. Zu dritt haben wir es dann sicher hinunter geschafft.
Ich und der Felsbrocken
Danach sind wir mit dem Auto weiter die Panorama Route entlang gefahren, zu einem Touristen Punkt, wo man an eine Klippe fährt, weil man irgendwie auf einem Berg ist, dann macht die Klippe einen Halbkreis und und der Mitte des Halbkreises gibt es einen riesigen Felsbrocken. Jap, cool. Friedlich plätschert auch hier ein Wasserfall rum. Wir haben uns eine Weile den Felsbrocken mit Panorama Blick im Hintergrund angeschaut, und sind dann an der Klippe entlang auf die andere Seite gegangen. Eine Weile saß ich (auf einem Stein) in der Mitte von dem Fluss, der dann zum Wasserfall wird. Da habe ich mich ganz esoterisch für kurze Zeit als Teil vom Wasserfall und somit der Welt gefühlt. Schönes Gefühl. Dann sind wir auf die andere Seite gegangen, immer genug Abstand zur Klippe, aber ein bisschen musste man über die Steine schon klettern. Und dann habe ich mich auf einen Stein gesetzt, und einfach den unglaublich schönen Blick genossen, eine Weile mit ganz viel Frieden im Herzen.
Friedvoll
Danach sind wir zu God's Window gefahren, das ist man auf einem Berg, es geht (hinter einer Absperrung) steil bergab und man schaut auf unglaublich plattes Land. Mir kam die Plattform eher künstlich vor, wie kann man so hoch sein und dann ist das so platt?, aber das war ein wirklicher Berg! Bis man ganz oben ist, muss man einiges an Stufen und Höhenmetern zurück legen, aber es lohnt sich.
Auf dem Weg zum nächsten Aussichtspunkt haben wir eine Gruppe Baboons (Affen), die Straße überqueren sehen, teilweise mit Babys auf dem Rücken, das war super süß.
Ich - ein Teil des Wasserfalles
Dann hat uns die Route vorbei am River Blyde Canyon geführt. Ganz cool, ein roter (vielleicht besonders rot, weil die Sonne bereits unterging) Canyon. Ich bin gefahren, gefahren, gefahren, bis wir bei einem weiteren Touri-Ort waren, Namen habe ich gerade vergessen. Das war aber leider schon zu. Davor saßen zwei Wächter und meinten, wieviel bekommen wir, wenn ihr noch kurz rein dürft? Jap, richtig: Korruption. So ist das hier. Also sind wir reingehuscht, und haben auf dem Weg nach draußen etwas Geld gegeben. Hat sich gelohnt! Getunkt in den Sonnenuntergang, sind das drei komisch geformte Berge, die echt niedlich aussehen (siehe Bild).
God's Window
Dann sind wir wieder nach Hause gefahren (bestimmt nochmal über zwei Stunden). An dem Tag bin ich garantiert 6 Stunden Auto gefahren, meine Güte war ich geschlaucht. Ich hab im Auto gesungen (Radio hatte keinen Empfang) und überhaupt war ich erstaunlich gut drauf. Gleichzeitig fand ich Autofahren aber auf einmal so unglaublich langweilig. War aber nicht mehr viel los auf den Straßen, und ich habe alle heil nach Hause gebracht, auch wenn das vielleicht an dem Tag ein bisschen viel Auto war.

Der Zug
Am nächsten Tag haben wir in der Lodge ausgecheckt und sind dann zu einem Ort gefahren, wo man so coole Sachen machen kann wie Wild Water Rafting. Also Kajak fahren auf einem Fluss mit mini Wasserfällen ab und zu. Ich dachte ja, man sitzt mit 20 anderen Leute in einem riesen Boot (so wie in Neuseeland, wisst ihr noch?), stattdessen waren das Kajaks mit Platz für zwei Personen. Uns wurde erklärt was wir machen sollten, falls wir umkippen und das es sowohl Hippos als auch Krokodile in dem Fluss gibt. Oh oh. Vielleicht hat er deshalb manchmal mit dem Paddel auf das Wasser geschlagen, um die Krokodile zu vertreiben. Bei Xin Rong und mir lief aber alles ganz gut (manchmal sind wir auf einem Felsen oder Sand gestrandet, konnten uns aber immer wieder befreien. Umgekippt sind wir auch nicht, deswegen waren wir nur so halb nass und sehr stolz darüber. Aber dann sollten wir auf einmal die Kajaks verlassen und tatsächlich einfach so (mit Helm und Schwimmweste) in den Fluss springen und uns durch die Strömungen über die Felsen vielleicht 20 Meter runter treiben lassen. Meine Güte, das ist doch nicht sicher! Habe ich aber trotzdem gemacht. Ab und zu mal mit dem Kopf unter Wasser, aber tat im ganzen nicht so doll weh wie befürchtet. Klitsch nass sind wir dann ein bisschen weiter gepaddelt und wurden dann dort von Minibussen abgeholt und zurück gebracht.
Die drei... (weiß nicht mehr wie die heißen)

Danach sind wir nach Graskop gefahren, eine Stadt, ebenfalls in der Gegend um White River und Sabie. Dort haben wir in einem heimelichen Restaurant zu Abend gegessen und haben dann schnell die Unterkunft für die kommende Nacht gefunden. Ziemlich witzig, hatten wir uns zuvor entschieden, für wenig Geld in einem original alten Zug Abteil zu schlafen. Danach waren wir uns einig, dass es ein bisschen mehr Geld für ordentliche Betten wert gewesen wäre, aber gut. Das Stück Zug war in Abteile unterteilt, jedes mit 4 Mini-Betten, so wie man sich das jetzt vorstellt. Problem: In der Nacht wurde das irgendwie total kalt und die Betten waren schräg. Das ist vielleicht blöd, auf schrägen (links-rechts schräg) Betten zu schlafen. Und hart und unbequem, aber das war ja abzusehen. Die Erfahrung war ganz schön, aber wir waren alle froh, dass wir dort nur eine Nacht waren.

Am nächsten Morgen sind wir Lebensmittel für den Krüger National Park einkaufen gegangen und haben dann um ca. 14.00 Uhr Eintritt in den Park gewährt bekommen.

Und was für coole Tiere wir dort gesehen haben, und wieso ich mit 80 Sachen durch den Park geheizt bin, obwohl nur 50 km/h erlaubt sind, das erzähle ich euch ein anderes Mal.

Liebe Grüße,
Nadine

1 Kommentar:

  1. Liebe Nadine,

    Ihr macht ja Sachen! Das klingt aber alles sehr aufregend, so im Wasser treiben lassen und so.

    Der Hund wusste wohl auch nicht, wie er wieder runterkommen soll und hat sich dann auf Euch verlassen;-)

    Ganz liebe Grüße
    Deine Mama (Aber gut auf Euch aufpassen!)

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