Donnerstag, 31. Januar 2013

Ich komme nach Hause

Das Fenster steht offen. 
Es ist eine laue Sommernacht. Eine kühle Brise weht herein und treibt die Wärme aus dem Zimmer. Man hört die Geräusche aus dem Garten. Schön. 
Doch mit dem Luftstrom kann es auch sein, dass Mücken hereinkommen. Und tatsächlich. Ein leises Summen neben dem linken Ohr. Man stülpt sich das Laken über den Kopf und steckt die andere Seite unter die Füße, sodass es sich über den ganzen Körper spannt und kein Stück Haut mehr Angriffsfläche bietet. 
Sicher. Und für einen Moment ist es ein gutes Gefühl, denn man hat einen Weg gefunden, sich vor den Angriffen der Mücke zu schützen. Das Summen stört einen jetzt nicht länger. Sicherheit. 
Doch nach einer Weile wird die Luft unter dem Laken knapp. Ich kann nicht mehr atmen. Es ist stickig und heiß, ich fühle mich eingesperrt und eingeengt. 
Man braucht die Decke um sicher zu sein. 
Auch wenn man die Mücke für Augenblicke oder einen längeren Zeitraum nicht mehr hört, sie könnte immer noch da sein. Deswegen muss man unter der Decke bleiben. Immer. 
Hätte man das Fenster nicht aufgemacht, wäre die Mücke nicht hereingekommen. Natürlich, es wäre auch keine kühle Brise in das Zimmer gekommen, aber das wäre schon ok gewesen. So warm war es vorher im Zimmer gar nicht und garantiert weniger stickig als unter dem Laken. Freier. 
Da bleibt nur eins: Umziehen in ein anderes Zimmer, welches das Fenster noch geschlossen hat. Denn unter dem Laken ist es unerträglich. In diesem Zimmer ist man frei und muss sich nicht länger umdrehen, einsperren. 
Freiheit. 

Das war's von mir, meine Lieben. 

Noch ein Gedanke: Wie viele Gründe braucht man um eine Entscheidung vor sich selbst zu rechtfertigen?

Wie Mirjam und ich Südafrika unsicher machten

Meine Lieben,

Bo-Kaap in Kapstadt
das Auto war mini. Hat aber dennoch alles rein gepasst, also kein Problem. Mirjam musste sich eindeutig erst einmal an das Fahren in Südafrika gewöhnen. So kam es, dass ich leider mehr als einmal die ersten paar Tage dachte, dass meine Zeit schon gekommen ist. Leider kein Scherz! Ich bin immer noch ernsthaft überrascht, das wir es tatsächlich bis nach Durban geschafft haben. Nicht zuletzt haben wir das den aufmerksamen südafrikanischen Autofahrern zu verdanken, die es immer wieder geschafft haben, und auszuweichen, wenn wir falsch waren.
In den Company's Gardens
Weihnachten in Kapstadt war für mich einfach nur traurig. Mirjam und ich sind in die größte deutsch-evangelische Kirche des Landes gegangen. Wir waren etwas spät dran, also saßen schon alle. Eben noch in Kapstadt, waren wir im nächsten Augenblick definitiv in Deutschland, denn alles war absolut deutsch. Die Kirche war voll besetzt. Der Großteil der Haupthaare schimmerte weiß, so wie man es kennt. Vorne hatte der Pastor bereits mit dem Gottesdienst (auf deutsch) angefangen. Und dann haunelten wir auch schon das erste Lied "oh ihr Gläubigen" und mir kamen die ersten Tränen. Das war peinlich. Man kennt es ja, die Stimmung ist ja eigentlich oft eher traditionsbewusst (so wie auch in dieser Kirche) und mein Gesicht wurde immer roter, immer nasser. Es hat sich angefühlt, wie als hätte ich die richtige Kirche, mit Pastor Schreiner und den Konfirmanden, die das Krippenspiel aufführen, nicht gefunden. Wie als wäre ich dort falsch, obwohl Deutschland schon mal stimmt. Die Vertrautheit hat so viel Sehnsucht in mir geweckt, ich glaube man nennt es Heimweh.
Township
Bei der Weihnachtsgeschichte habe ich mich dann mal wieder versucht zu fangen, ging aber schlecht. Dann gab es offensichtlich ein technisches Problem, denn das Licht ging aus. Eine Weile wuselte ein mann herum, der Pastor versuchte die Pause gekonnt zu überbrücken und dann endlich ging im Hintergrund per Beamer die Diashow groß an der Wand los. Ja, richtig gehört! Total modern! Bilder vom Universum und den Sternen. Sehr beeindruckend. Nicht die Sterne, sondern die Tatsache, dass es eine Diashow gab, welche die Predigt des Pastors untermalte. Am Ende haben wir dann noch einen Segen bekommen, haunelten noch "oh du fröhliche" (meine Tränen flossen schon wieder) und nach keiner Stunde war alles schon wieder vorbei. An der Tür haben Mirjam und ich (wie alle anderen auch) dem Pastor die Hand geschüttelt. Der schaute etwas verwirrt, weil wir wohl die einzigen waren, die er nicht kannte. Interessant! Das war eindeutig eine feste Gemeinde, in welche wir reingeschneit waren. Alle standen noch vor der Kirche um sich auszutauschen, aber wir sind dann schon mal wieder weiter gehoppelt, plötzlich, wie durch einen weiteren Ortssprung, wieder in Südafrika.

Am ersten Weihnachtsfeiertag sind wir nach Stellenbosch gefahren. Und sobald wir Kapstadt verlassen hatten, lief das mit dem Autofahren zum Glück besser. Stellenbosch ist sehr schön. Da Feiertag war, aber leider wie ausgestorben und/oder eine Filmkulissen, als wir dort waren. Alle Geschäfte waren zu, aber nach einer Weile haben wir eine Eisdiele gefunden, die geöffnet hatte.
Zwei Touris auf der roten Bus Tour
Zurück im Hotel war es auch nicht schlecht, denn jemand der genauso aussieht wie Taylor Lautner (Jakob bei Twilight), sprang dort rum.
Nächster Stop: Hermanus. Mittlerweile war es dort wo wir waren, brütend heiß, so wie man es vom südafrikanischen Sommer erwartet. Mit viel Anfeuerung von Mirjam habe ich es geschafft, mich aus dem sehr schönen Bett im Hermanus Backpackers zu schälen und in meinen Badeanzug zu schwingen.
Zwischendrin
Am Strand sind wir dann innerhalb des angezeigten Bereichs, der von den Bademeistern überwacht wird, in die Wellen gehüpft, die teilweise ziemlich riesig waren. Das Wasser ist ziemlich kalt (14°C), aber so sinkt die Körpertemperatur wenigstens mal wieder auf ein angenehmes Level.
Nach Hermanus waren wir in der Nähe von Wilderness in einem Haus direkt am Strand, wo Leute tagsüber hinkommen um im Meer zu baden. Die ganzen anderen Mitbewohner waren anscheinend Surfer. Viel mehr als surfen kann man da aber auch nicht machen. Aber traumhaft schön in einer Art Lagune gelegen. Wilderness ist der Ort in der Nähe. Er ist winzig, aber traumhaft schön. Ganz waldig und grün und bergig. Wir waren dann am Morgen reiten durch den Wald, das war schön. Mein Pferd, Flam (afrikaans für Flamme, weil er rot war), wollte erst gar nicht galoppieren und war dann zu schnell, das war super anstrengend und man hatte ich Muskelkater die kommenden 3 Tage! Überall!
Nächster Stop: Knysna. Knysna ist meine Lieblingsstadt in ganz Südafrika. Die Waterfront sieht aus wie "Little Victoria and Alfred Waterfront" und die Thesen Insel ist total schön. Auch wenn man Richtung Main Road hochläuft gibt es dort noch eine richtig schöne hölzerne Einkaufspassage.
Am Strand in Hermanus
Klein, überschaubar, gut organisiert, schön. Zwei Nächte waren wir dort und sind dann weiter nach Plettenberg Bay gefahren. In Plettenberg Bay haben wir an einem Infostand kurz nach dem Weg zum Hostel gefragt. Sehr schön in Platt. Leider waren wir dort nur ganz kurz, weil wir uns dafür entschieden, erst einmal ins Hostel zu fahren, um dort alle Sachen abzustellen. So war es dann nicht. Das Hostel lag etwas abseits. Ungefähr 10 Minuten sind wir auf einer wurzeligen Waldstraße dahin gekrabbelt um dann festzustellen: Hier gibt es alles, was wir brauchen! Die boten 3 Mahlzeiten pro Tag an und Internet. Was braucht man mehr! Also haben wir uns dafür entschieden, unsere Bücher rauszuholen und zwischen Wohnzimmer, Terrasse und Terrasse mit Sicht auf Hügellandschaft und ganz weit hinten Meer immer hin und her zu wandern, bis so der Tag rum ging. Die hatten auch noch zwei Hunde! Und einer war noch ganz jung und klein, total niedlich. War sehr schön dort und war wirklich entspannend, so wie Urlaub sein sollte. Abends haben wir ein bisschen Tischfußball gespielt, ich bin immer noch gut ;).
Terrasse der Unterkunft in Plett
Silvester haben wir dann in Port Elizabeth gefeiert. Naja "gefeiert" ist jetzt übertrieben. Ich mag Silvester ja eh nicht so wirklich. Abends waren wir was essen (im Europa, Mama! :) ) und sind dann unsere Bücher holen gegangen. Plan: Parkplatz dicht am Geschehen suchen, finden, im Auto warten bis kurz vorher, aussteigen, gucken, wieder losfahren. Diesen durchdachten Plan haben wir dann mal eiskalt durchgezogen. Also standen wir bereits um 22.00 Uhr auf einem Parkplatz direkt neben dem indischen Ozean. Eigentlich wollten wir etwas lesen, aber ich war so müde, ich bin irgendwann eingeschlafen. Mirjam hat mich dann um 23.45 Uhr geweckt. Genug Zeit um nochmal auf das öffentliche Klo direkt vor uns zu hüpfen (der Parkplatz war der Hammer!). Hinter uns auf der Hauptstraße standen mittlerweile alle im Stau, was wir geschickt vermieden hatten! Da haben wir uns aber glücklich ins Fäustchen gelacht.
Beweisfoto: Wir auf Sand an Silvester!
Wir sind dann mal ausgestiegen (keiner von uns hatte eine genaue Uhr mit) und warteten. Irgendwann fingen auf einmal alle Autos an zu hupen. Da sind wir dann mal davon ausgegangen, dass das Jahr 2013 begonnen hatte. Unglaubliche 15 Minuten lang ging das offizielle Feuerwerk an der Waterfront. Sehr schön. Dann sind wir runter an den Strand gegangen (die Südafrikaner immer noch ganz aufgeregt am hupen und rufen) und haben uns im Sand temporär verewigt. Und wie man weiß ist nach Silvester dann ja auch immer gleich Schlafenszeit.
Neujahr sind wir durch den Addo Elephant Park gefahren, wo wir dieses Mal das Übliche gesehen haben (Elefanten), aber auch einen lebendigen Büffel und ganz viele (bestimmt 4) Mistkäfer. Niedlich.
Feuerwerk
Verewigung im Sand an Silvester
Abends waren wir dann in Grahamstown. Wunderschön hatten wir dort eine Wohnung, die aussah, wie aus einem Landhausstil-Einrichtungskatallog entsprungen. Mit richtiger geräumiger Küche (inklusive Esstisch), Schlafzimmer und tollem Fernseher. Wir haben den gestiefelten Kater (Puss in boots) gekuckt. Ich habe mich schief gelacht! Vielleicht fand ich es aber auch nur so witzig, weil ich ja ein sehr großes Defizit an Fernsehkucken hatte.
Am 02. Januar sind wir ins "stürmisch und chaotische" (Zitat Mirjam) East London gefahren. Das ist jetzt nicht so schön. Grahamstown ist übrigens sehr schön! Und mit den alten Häusern und Kirchen einen Besuch wert! Da bekommt man ein schönes Kleinstadt-Feeling. In East London waren wir dann beim Denkmal für deutsche Einwanderer (Mann, Frau und Kind, die absolut deutsch aussahen).
Im Addo Elephant Park
Dann saßen wir noch etwas (ganz mutig) am Ozean. Am nächsten Morgen sind wir (wie immer) um 8.30 Uhr aufgestanden, aber wir haben uns mal reingehängt. Fast 700 km durch die Transkei lagen vor uns auf dem Weg nach Port Edward. So weit so gut. Etwas gruselig ist dann, wenn man 2 Autowracks neben sich sieht, die offensichtlich frontal zusammen geprallt sind. Man möge den Südafrikanern Mittelleitplanken spendieren! Die Transkei ist sehr ursprünglich. Die Städte sind absolut chaotisch. Menschen springen zuhauf über die Straße, stehen irgendwo in langen Schlangen an oder verkaufen Kleidungsstücke auf dem Boden neben der Straße. Das Land zwischen diesen größeren Städten ist traumhaft schön. Grüne Hügel ziehen sich bis zum Horizont, bunte Häuser schmücken diese. Es gibt keine geteerten Straßen, die die Häuser verbinden, noch nicht einmal Wege. Am Straßenrand grasen Schafe, Ziegen und Kühe und ab und zu mal ein Esel. Und leider sieht man ab und zu auch mal einen toten Hund am Straßenrand. Ganz anders als das südwestliche Ende Südafrikas, auch wenn einem nichts anderes übrig bleibt als durchzufahren, denn es gibt keinen Ort zum Anhalten, zumindest nicht für 2 blonde Mädels.
Transkei
Nach Stunden von strahlendem Sonnenschein zog dann auf einmal der Nebel auf. Und der wurde immer schlimmer. Nach einiger Zeit konnten wir nur noch ungefähr zwei Meter weit schauen, also sind wir da mal mit 40km/h langgeschlichen. Sicher ist sicher! Aber trotzdem haben uns die Südafrikaner noch überholt. Verrückt! Mehr sehen als wir können die ja wohl auch nicht! Aber leider doch: Total peinlich! Nach einer Weile hat Mirjam rausgefunden, dass unsere Scheibe total beschlagen war. Als wir dieses Problem gelöst hatten, konnten wir wenigstens mal 20 Meter weit schauen. Aha! Und schlichen mit 60km/h weiter.
Im Nebel
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit waren wir dann in Port Edward und konnten die Unterkunft einfach nicht finden. Wir sind sämtliche Straßen abgefahren, haben dort angerufen (eine Frau ging ran, die dort schon seit Monaten nicht mehr arbeitete). Nach insgesamt 10 Stunden Autofahren saßen wir völlig erschöpf in einer 3-Sterne Höhle (voll schön) und netterweise hat uns die Managerin dort geholfen, eine neue Unterkunft in der Nähe zu finden. Ich war ja mental die 10 Stunden mitgefahren, deswegen haben meine Beine so gezittert, wie als wäre ich 5 Stunden Auto gefahren. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie kaputt Mirjam sich gefühlt haben muss.
Wir haben dann Unterschlupf bei einem sehr netten Südafrikaner gefunden, der 14 Jahre lang in Basel gelebt hat, deswegen der deutschen Sprache, der französischen Sprache und des Schnitzelbratens mächtig war. Lecker.
Und dann bin ich auch schlafen gegangen. Mirjam und unser Zimmer-Gecko schliefen schon tief (der hatte eine Spinne im Maul, das sah total eklig aus). Leckere Pfannkuchen gab es dann zum Frühstück (er ist nämlich auch noch Koch) und dann sind wir auch schon nach Durban losgefahren. Und als wir endlich da waren und dann auch noch das Hostel gefunden hatten, war ich schon erleichtert. Wirklich dran geglaubt hatte ich vor zwei Wochen in Kapstadt noch nicht, das wir es bis nach Durban schaffen. Und wir haben uns eigentlich auch immer ziemlich gut verstanden.
Immer auf Achse
Gestern sind wir dann noch an der Promenade rumgelaufen (da kommen Erinnerungen hoch: Das letzte mal war ich da mit Snow, Yui und Xin Rong gewesen). Und jetzt (05.01.2013) warte ich gerade, dass Mirjam vom Schnorcheln wieder kommt. Morgen wollen wir nochmal einen entspannten Strandtag machen, und am Montag fliegt Mirjam schon wieder nach Deutschland.

Wie die Zeit rast. Man weiß das ja, aber irgendwie ist man dann trotzdem immer wieder überrascht.
Ich hab euch lieb, meine Lieben,

eure Nadine

PS: Zitat von Mirjam: "Kaum zu glauben, aber wahr, es gibt auch Regen in Südafrika."

Samstag, 5. Januar 2013

Paragliding über Kapstadt

Hallo ihr alle,

Vor dem Start: Noch unsicher
ich dachte mir: Wenn ich so was Abenteuerliches mal mache (wie Bungy-Jumping, Skydiving, etc), dann kommt nur Paragliding in Frage. Nachdem Parasailing in Mauritius so gut geklappt hat, war ich guter Dinge. Am Freitag Abend hatte es ja dann auf Grund des Wetters doch nicht geklappt, also hatten Mirjam und ich einen neuen Termin für Sonntag Nachmittag vereinbart. So aufgeregt, wie ich am Freitag den ganzen Tag gewesen war, so unaufgeregt war ich am Sonntag. Ich hatte Kopfschmerzen und war müde und habe den ganzen Tag nicht wirklich dran gedacht.

Wie coooooool! 
Als wir dann aber endlich auf dem Signal Hill in Kapstadt standen und mich der Chef von det Janze (das hat mir dann schon etwas Mut gemacht, der muss ja wissen, was er tut) in mein Geschirr pellte, waren meine Kopfschmerzen auf einmal weg und ein Gefühl der Taubheit breitete sich in mir aus, wie als wäre ich gar nicht richtig anwesend. Ich meinte zu ihm: "Das ist doch total verrückt." Er: "Was?" Ich: "Na das ist doch klar: Von einem Berg zu springen! Wer will denn sowas machen! Ist doch verrückt! Wieso sollte man denn so was überhaupt machen wollen."Das hat er dann mal einfach ignoriert. Also habe ich versucht seine Kenntnisse abzuprüfen. "Wie lange machst du das denn schon?" Er: "Wie alt bist du? 19? Dann mache ich das schon seit du 1 Jahr alt bist." Da dachte ich, das ist lang, na gut.
Ich betrachtete ein Mädchen, welches gerade halbherzig mit ihrem personal Paraglidercoach den Berg runter lief. Ihr war offensichtlich auch aufgefallen, wie verrückt das war. Mein personal Paraglidercoach meinte: "So machst du das bitte nicht, du musst ganz schnell laufen." Und weil ich wahrscheinlich mental absolut abwesend aussah versuchte er es auch noch einmal auf deutsch: "Laufen, laufen, laufen!"

Ich (Fotografin: Mirjam)
Und das habe ich dann auch gemacht. Ich bin gelaufen, ohne drüber nachzudenken, habe dabei nur meine Füße angeschaut, und bin immer noch weiter gelaufen, obwohl wir mittlerweile schon ein paar Meter in der Luft waren. Hab ich aber ganz gut gemacht, meinte er. Und in der Luft war es dann einfach nur schön. Wie ein Film, der 3D und all around abgespielt wird. Ganz unwirklich, sodass man gar keine Angst haben braucht. Und schneller als gedacht sind wir dann auch schon wieder butterweich gelandet, direkt neben dem Meer. Mirjam hat schon auf mich gewartet, die war nämlich zuerst geflogen.

Also: sehr schön.

Über den nonexistenten Wolken Kapstadts
In Wilderness war ich gleich noch mal Paragliden. Dieses Mal tolle 20 Minuten lang, über eine Bergkuppe mit Blick auf Meer. Auf der Bergkuppe sind wir dann auch wieder gelandet, dieses Mal aber eher hartkäseweich. War dieses Mal aber echo gar nicht mehr so aufregend, sondern nur entspannend. Vielleicht wird das ja noch mein neuer Lieblings"sport" (wenn man nur drinnen sitzt ist das natürlich nicht sehr sportlich, müsste ich also schon selber fliegen lernen...).

Hab euch lieb, meine Lieben!
Nadine, die Fliegende

Mama und ich in Südafrika

Hallo ihr da draußen,
Auf dem Campus der Uni Pretoria

diesen Blog beginne ich jetzt noch in Mauritius, als ich am Flughafen durch die Handgepäckkontrolle ging. Meinen übergewichtigen Koffer (30 kg), sowie mein übergewichtiges Handgepäck (15 kg, bestehend aus diversen Teilen) hat Air Mauritius ohne Umstände akzeptiert. Als sie dann mein Handgepäck durchleuchtet haben, wollte ich dann ordnungsgemäß meinen Laptop aus meinem Rucksack nehmen, dann meinte der Mann: "Das brauchst du jetzt nicht, du kommst eh gleich nochmal wieder her." Ich so: "Hä? Wieso?" Er: "Weil du dein Gepäck verifizieren musst." Ich: "Verifizieren? Was ist das denn?" Er: "Du wirst schon sehen. Und dann musst du eh nochmal hier durch." Ich dachte mir, wie soll das denn gehen, nach de Durchleuchten des Handgepäcks ist doch nur noch Spaß, aber es sollte sich noch herausstellen, dass er Recht behielt.
Ich habe mich dann durchleuchten lassen, bin von einer ein-Mann-Eskorte durch drei vergitterte Hintertüren geführt wurden, bis ich in einer Art Halle ankam, direkt neben dem Rollfeld. Mein Koffer lag groß, orange und allein auf einem Tisch, ein Sicherheitsmann daneben. Ich ging vorsichtig auf ihn zu und überprüfte kurz, ob es ihm gut ging, dem Koffer. Dann fragte ein weiterer Sicherheitsmann: "Ist das Ihr Koffer?" Und ich bejahte. "Bitte öffnen Sie Ihren Koffer." Na toll, gestopft und gestopft hatte ich, ob der jemals wieder zu ging?
Vor Pretoria
Drinnen haben sie nichts Besonderes gefunden. Also wieder zu. Ich bin dann wieder zurück eskortiert wurden und musste dann wieder durch die Durchleuchte. "Da hatten Sie wohl recht", meinte ich zu dem Mann. Meinen Laptop wollten sie dann aber nicht mehr separat sehen, hatte ja auch schon den Kofferinhalt im Zuge eines random checks vor ihnen ausgebreitet. 


So, das war aufregend am Flughafen. Ich werde jetzt den Stift an Mama übergeben, denn sie hat sich auch als Bloggerin versucht und das ist dabei herausgekommen:

Hallo ihr da draußen,

hier schreibt die Mama von Nadine, während Nadine die kurvige Küstenstraße Richtung Kap der Guten Hoffnung kurvt.
Ich bin hier vor einer gefühlten Ewigkeit angekommen, aber in Wirklichkeit vor 10 Tagen. Gekommen bin ich mit dem A380, das war cool. Jetzt muss ich gerade mal den Eintritt zahlen. Die Sicht soll nicht gut sein, ist uns aber egal, weil wir jetzt schon mal hier sind. OK, weiter im Text. A380 ist cool, die Turbinen geben ein dunkles Brummen von sich und die Klappen machen Quietschgeräusche.
Baby Elefant im Addo
Zebras im Addo
Gelber Vogel im Addo
In Johannesburg angekommen, durfte ich 2 Stunden auf Nadine warten. Das war aber ganz interessant die verschiedenen Menschen zu beobachten. Dann endlich kam das Schnecki durch die Schiebetür. Ein schöner Moment, denn wir hatten uns ja seit 5 Monaten nicht mehr gesehen. Ich habe dann auch ein paar Tränen verdrückt und Nadine auch.
Mussten gerade einen überraschenden Zebrastop einlegen. Jetzt hat Nadine die Alarmanlage ausgelöst. Nachdem wir uns überglücklich in die Arme geschlossen hatten, haben wir die Autovermietung gesucht und gefunden. Auf den Straßen Südafrikas habe ich seit der Übernahme des Autos mit folgenden Herausforderungen zu kämpfen:
1) Linksverkehr; 2) Personen an und auf der Autobahn; 3) eine gelbe Linie, die links den Fahrstreifen markiert und die eigentlich ständig überfahren werden muss um von hinten kommende Fahrzeuge überholen zu lassen. Echt gruselig. Außerdem ist dieser durch die gelbe Linie markierte Streifen multifunktional. So gehen da auch Menschen oder sie stehen dort um als Anhalter mitgenommen zu werden oder kaputte Autos stehen dort oder orientierungslose Touriautos. Für meinen Geschmack mindestens 3 Aufgaben zu viel für den Seitenstreifen. Aber erstaunlicherweise funktioniert es trotzdem bisher ganz gut, soweit wir das beurteilen können.
Pinguine und wir
Die ersten beiden Tage waren wir in Pretoria-Hatfield. Dort hat Nadine mir ihre Uni gezeigt und die Unterkunft, wo sie gewohnt hat.
Jetzt ist mir schlecht. Muss Pause machen. Bis später.

Da bin ich wieder. Die Pause hat 30 Stunden gedauert.
In Pretoria waren wir auch im botanischen Garten. Dort ist ein örtliches Perlhuhn von links mit Highspeed auf uns zugerast. Das war echt gruselig. Ungefähr einen Meter vor uns ist es stehengeblieben und wir auch. Wir haben uns mit dem Huhn blickduelliert. Es drehte dann ab und nicht durch also haben wir gewonnen.
In Pretoria waren wir auch noch bei den Union Buildings und lecker in einem südafrikanischen Restaurant. Am Dienstag sind wir weitergefahren nach Bloemfontein. Auf dem Weg dorthin haben wir Erdmännchen gesehen, die über die Straße gerannt sind. Daher haben wir sie fast übergemäht. Außerdem wilde Strauße und 2 verschiedene Affensorten. In Bloemfontein hatten wir ein sehr schönes Zimmer in einer Lodge. Am nächsten Tag wollten wir uns noch die Innenstadt von Bloemfontein angucken. Ich habe dann bei einer Tankstelle nach dem Weg gefragt. Der Besitzer meinte, kann man machen, nur sein Vater ist vor 10 Jahren am helllichten Tag mit einem Messer in den Rücken gestochen worden, aber das käme ja nur darauf an, wer hinter einem auf der Straße ist. Wir haben dann erstmal beschlossen, lieber nicht im Stadtzentrum auszusteigen, aber wir sind durchgefahren. Ist auch nicht so schön dort, finde ich.
Mama und der Schuh
Wir sind dann weiter nach Addo gefahren. Dort haben wir in einer kleinen afrikanischen runden Hütte übernachtet. Total schnuckelig. Abends waren wir in einem benachbarten Restaurant. Der Mann dort kannte die Speisekarte auswendig. Das war sehr beeindruckend und das Essen total lecker. Ich habe ein Straußensteak gegessen und Nadine was vom Waterbeast. In der Strohhütte gab es leider ein paar Mücken, aber dort stand so ein Spray rum. Und nach drei Mal sprühen hat sich nichts mehr gezuckt und uns war auch ganz duselig im Kopf. Am nächsten Morgen sind wir dann in den Addo Elephant Park gefahren. Dort haben wir erstmal nur ein Zebra gesehen, später aber auch viele Elefanten. Am Eingang hatten wir einen Plan mit 39 verschiedenen Tierarten bekommen und wir haben es geschafft mehr als die Hälfte der Tiere zu sehen, unter anderem ein Nashorn und einen halben Büffel, „halb“ deshalb, weil tot und angefressen. Das zählt dann nicht ganz. (Ganz spannend, der Büffel wurde von einem Schakal bewacht. Und einen Mistkäfer haben wir gesehen und Schildkröten und Vögel und kleine Warzenschweine, oder „Pumbas“.)
Baby Lemur im Monkey Land
Weiter ging es nach Port Elizabeth, genannt PE. Dort haben wir das Fort Frederick oben auf dem Berg besichtigt und sind dann zu einem Leuchtturm in der Nähe gefahren. Dort gab es eine riesige südafrikanische Fahne. Wir haben uns dann ganz lange damit beschäftigt die Fahne und Nadines Kopf in ein gemeinsames Foto zu bringen, ohne dass es so aussieht, als hätte Nadine ein südafrikanisches Horn. Übernachtet haben wir dann bei einem homosexuellen Franzosen. Nadine meinte, er wäre Franzose (davon ist mal auszugehen, er hatte einen französischen Namen) und ich dachte er wäre homosexuell. Er war wirklich sehr nett und hilfsbereit. Die Zimmer waren ganz lustig um einen Pool in der Mitte angeordnet. Dort ist aber niemand geschwommen L . Anschließend sind wir nach Jeffrey’s Bay weitergefahren und da gab es richtig cool, Delfine zum, äh, beim Abendbrot (kleiner Scherz, natürlich wirklich nur beim Abendbrot).Unser Auto durfte dort zum ersten Mal draußen übernachten, das war aufregend sowohl für uns als auch für das Auto.
Mama als perfekte Palmenkopie
Am nächsten Tag ging es weiter nach Knysna. Auf dem Weg dorthin waren wir im Tsitsikamma National Park. Dort sind wir zu einer, nein zu drei Hängebrücken gewandert. Erst wollte ich da nicht drauf, hatte ich mir vorher überlegt, aber als wir dann nach über einer Stunde dort waren, bin ich doch rübergetänzelt, weil die Brücke nur 5 Meter über dem Wasser war und der Weg vorher schon viel höher gewesen war. Da war das dann nicht mehr schlimm. (Zurück haben wir nur 20 Minuten gebraucht, wir wollten ja noch hier hin: ...)
Weiter ging es zum Monkeyland. Nadine erzählt euch jetzt mal den Unterschied zwischen Altwelt- und Neuweltaffen.
Hallo meine Lieben, also: Neuweltaffen sind all jene Affen, die aus Südamerika kommen. Altweltaffen sind stattdessen jene aus Afrika und Asien. Wie kann man diese beiden Affensorten ganz leicht unterscheiden? Altweltaffen benutzten ihren Schwanz ausschließlich um Balance zu halten, also ist dieser meistens gerade. Neuweltaffen klettern stattdessen tatsächlich auch mithilfe ihres Schwanzes, denn dieser ist ein Greifschwanz. Natürlich fallen Menschenaffen und Halb- oder Voraffen (Lemuren) nicht in diese zwei Kategorien. Was auch ganz niedlich war: Überall im Wald gibt es Futterplatten in ca. 1,50 Meter Höhe. Als wir vor der einen Platte standen und Lemuren beim Fressen beobachtet haben, kam auch ein Baby-Lemur mit Mama. Die Mama ist schon mal los auf die Platte gehoppelt. Das Baby wollte dann auch hinterher, aber hat es nicht geschafft. Es ist auf einen naheliegenden Baum geklettert und wollte dann rüber springen, aber ist mindestens 3 Mal abgeschmiert. Dann hat sich die Mama das mal von oben angeschaut, ist dann runter gegangen und hat das Baby auf dem Rücken auf die Platte getragen. Das war so niedlich.
Kapstadt bei Nacht
Auf dem Lion's Head
Überhaupt ist das Projekt sehr schön. Affen aus privater Haltung, oder die sonst kein Zuhause haben, dürfen hier wieder ganz Affe sein.

Knysna war dann der erste Ort, wo wir nachts zu Fuß draußen rumlaufen durften. (Ich konnte das erst gar nicht glauben, dass hatte ich noch nie! Aber die Besitzerin meinte, die Wahrscheinlichkeit, dass nichts passiert liegt bei 99%, das war mir genug! Freiheit!) Die Vermieterin von dem Hostel meinte, da wären total viele Menschen auf den Straßen. Auf dem Weg zum Restaurant haben wir zwar nur 5 getroffen, wenn es hochkommt, aber es war trotzdem schön, mal wieder im Dunkeln draußen rumlaufen zu dürfen. (Ein bisschen gruselig war es dann schon, so ohne sichere Blechbüchse. Man ist es dann auch nicht mehr gewöhnt...) Das Restaurant lag auf einer Insel in einer Art Meerbuchtohr. Ich male mal:
Nadine zeigt euch jetzt nochmal, wie es wirklich war:
Anschließend ging es weiter die Küste entlang Richtung Hermanus. Zwischenstopp in Mosselbay, weil wir im Reiseführer gelesen hatten, dass dort der älteste und einzige Postbaum Südafrikas steht, wo Bartholomeo Diaz (Seefahrer aus Portugal) seinen ersten Brief rangesteckt und somit abgeschickt hat. Wir mussten etwas suchen, weil der Baum eingezäunt auf einem Museumsgelände steht. Wir haben dann 2 Postkarten...

Vor der größten kommerziellen Bunjy-Brücke
Einschub: Nadine hat gerade mindestens 3 tote Geckos im Hotelpool entdeckt. Bisschen arm, vielleicht sogar 4, weil eins ist ein Blatt oder das vierte tote Gecko. Ein Baumast hängt über dem Pool und Nadine vermutet, dass dann die Geckos abgerutscht sind. Eigentlich sehen sie nicht tot aus, aber Geckos können unseres Wissens nach nicht unter Wasser leben, also wohl doch tot. L

... geschrieben: Eine an Marieli in Kanada und die andere an Opa/Mo. Diese sollen dort einen Sonderstempel bekommen. Mal sehen, ob das klappt. Wir haben sie dann in einen Schuhbriefkasten neben dem Postbaum geworfen, aber vorher zum Sicherfall nochmal fotografiert. Man weiß ja nie.
Weiter ging es Richtung Hermanus. Zwischendurch haben wir uns dann noch überlegt zum Cape Agulhas zu fahren, dem südlichsten Punkt Afrikas. Das ist nämlich nicht das Kap der Guten Hoffnung, wie viele meinen. Das waren dann nochmal schlappe 97 km von der Autobahn aus, also ganz schön weit. Kurz vor Sonnenuntergang sind wir dort angekommen und für ein paar Minuten war ich die südlichste Mama Afrikas und Nadine die südlichste Nadine Afrikas, lustig oder? Außerdem fließen dort der indische und der atlantische Ozean zusammen.
Noch 150 m bis zum südlichsten Punkt Afrikas
Weiter ging es in Richtung Hermanus, nochmal ca. 100 km. Das war etwas gruselig im Dunkeln durch die kurvigen Berge zu fahren, aber wir haben es geschafft.

An dieser Stelle muss ich übernehmen, denn Mamas Aufschriften hören hier auf, aber wir haben noch mehr erlebt! Also mache ich jetzt weiter und bin deshalb wieder in gerader Schrift.

Um 10.00 Uhr nachts sind wir in Hermanus angekommen. Die Unterkunft war jetzt nicht der Hammer, aber sah auch im Internet schon nicht so hammerich aus. Und als wir ankamen dann der Schock: „Ich habe euer 2er Zimmer um neun Uhr weggegeben, jetzt habe ich nur noch zwei Betten in einem Mehrbettzimmer.“ Ich dachte mir, das wird total lustig, dann erlebt Mama auch mal richtiges Backpackern in Südafrika, aber war dann gar nicht schlimm. Es gab 1 Bett und 2 Hochbetten und zwei Gäste: Mama und ich. Also wie zu zweit. Also eigentlich waren wir zu zweit. Die Mückenstiche haben mich diese Nacht verrückt gemacht (hatte 30 an meinen Waden gesammelt und mitgebracht aus dem Monkey Land). Habe schon gedacht, ob es das Monkeyland wert war, aber natürlich war es das!
Die südlichste Mama Afrikas
Hermanus ist eine tolle Stadt. Überhaupt gefällt mir Südafrika seit Jeffrey’s Bay sehr gut. Wenn es Zäune gibt, sind sie kniehoch und haben oben keine scharfen Spitzen und/oder Stacheldraht um kletternde Menschen aufzuspießen. Die Fenster sind zum Teil riesig und bodentief und haben KEINE Gitter. Ich wiederhole KEINE Gitter. In Pretoria hat alles Gitter, was größer als 30 cm Durchmesser ist und durchsichtig. Unglaublich. Und jetzt kommt der Hammer: Eine Frau, die am Abend ihren Hund spazieren führt. Musste ich länger hinschauen, bis ich das glauben konnte. Echt schön. Und in Hermanus wird man noch nicht mal von Bettlern nach Kleingeld gefragt. Alles sortiert, aufgeräumt, sauber, natürlich touristisch, aber finde ich nicht schlimm. Sehr schön.
Ein bisschen standen wir in Hermanus an der Promenade und haben auf’ die Bucht gestarrt, denn theoretisch waren wir noch in der Wale-Zeit drinnen, wir haben aber keine gesehen.
Dann sind wir an diesem Küstenohr zwischen Hermanus und Kapstadt entlang gefahren (sehr schön dort, sagt Mama, denn ich habe leider alles verschlafen. Ich hatte ein Antiallergikum genommen, weil meine Mückenstiche so doll gejuckt haben und nach 15 Minuten schlief ich wie ein Stein. Am Anfang habe ich Mama noch gehört als sie sagte „hier ist es schön, mach mal die Augen auf“, aber meine Augenlider waren so schwer, da ging nix mehr auf.)
Wir in Hermanus
In Stellenbosch angekommen hatte ich dann super-mega Hunger, und da werde ich immer etwas aggressiv. Also haben wir uns nur kurz in Stellenbosch verfahren, um dann etwas außerhalb zu einem Weinberg zu fahren um dort etwas zu essen. Leider war alles schon zu als wir an diesem Montagnachmittag da ankamen (ich glaube, das war ein Feiertag). Also sind wir wieder umgedreht und haben in dem örtlichen Shoppingdistrikt Pommes gegessen. Hinterm Steuer. Also ich hinterm Steuer, lenken mit einer Hand und dann immer mal wieder anhalten, weil ich nebenbei auch noch die Karte lesen sollte. Mama ziemlich oft „ich weiß nicht wo wir sind, ich find uns nicht“. Naja, dann habe ich uns halt gefunden. Die ersten 48 Stunden, nachdem sie angekommen ist, waren etwas nervenaufreibend mit mir hinterm Steuer. Stzzzzhhhh, hat es da immer auf der linken Seite gemacht, wenn ich über den bereits erwähnten gelben Strich gefahren bin, oder akkurat einen LKW überholt habe. Etwas irritierend. Gestresster als ich hinterm Steuer saß sie also auf dem Beifahrersitz. Aber ich sollte am Anfang ja fahren, denn ich „kannte mich ja schon aus auf den Straßen Südafrikas“, meinte Mama, hat sie aber offensichtlich nicht geglaubt! Sie selbst hinterm Steuer hat sie aber nach einiger Zeit nicht mehr so gestresst, also war das dann die bessere Kombination. Und obwohl sie das erst gar nicht supi fand, wenn ICH über den gelben Strich gehoppelt bin ist MAMA immer ganz fleißig drüber gehoppelt. Naja. Aber wie gesagt, nur ganz schlimm die ersten 48 Stunden und sie hat sich dann immer besser an alles gewöhnt. Ist ja auch aufregend hier. 
Mistkäfer im Addo
Nach den Pommes sind wir dann schnell nach Kapstadt gedüst denn: Treffen am Abend mit meinen Freunden Linda, Mona und Gerald und Geralds Mama und Lindas Feund! Wir waren noch gut in der Zeit, haben uns in Kapstadt selbst dann aber leider schrecklich verfahren, bis wir in einer Mini-Straße standen, mit nur Wohnungen drumherum. Ein Mann beobachtete uns zwei Minuten von seinem Balkon herunter, dann stand er auch schon neben unserem Auto und meinte: „You look absolutely lost.“ Und wir meinten: „Wir SIND schrecklich verloren.“ Ganz niedlich. Er musste dann noch einen Nachbarn heranrufen, aber beide waren sich dann nicht so sicher, wo die Straße ist, bis der Mann vom Balkon es dann doch wusste. Dann hat uns die Freundin von dem Nachbarn (mit dem Nachbarn im Auto, der übrigens sehr gut aussah) gezeigt, wo wir lang müssen, wir im Auto hinterher. Und endlich hatten wir’s gefunden. Schnell, schnell ging’s nach kurzem Duschen (sonst wären wir recht unappetitlich gewesen) zum Abendessen. Und das war wirklich schön. Die mutigen haben dann Hummer gegessen, die weniger mutigen Fisch und die ganz unmutigen Gnocci. Hihi.
Am nächsten Tag haben Mama und ich die rote Bustour durch Kapstadt gemacht, die ich ja vor 5 Monaten auch schon gemacht hatte. Man war das heiß auf diesem Dach in der prallen Hitze. Letztes Mal hatte ich mir da ja noch meine Erkältung geholt, dieses Mal den Hitzschlag. Ewig standen wir am Tafelberg an um rauf und auch wieder runter zu kommen, aber Mama meinte, das ist Gesetz: Wenn der Tafelberg frei ist, muss man auch rauf fahren. Meinetwegen. Oben wars dann ja auch ganz schön.
Unten sind wir dann noch etwas an der Waterfront langeschlendert, war mittlerweile auch schon spät. Da gab es ein sehr schönes Konzert von recht gutaussehenden Menschen aus Chicago, Acapella! Beeindruckend.
Auf dem Tafelberg
Über Kapstadt auf dem Tafelberg
Am nächsten Morgen haben wir unser leckeres Frühstück im hoteleigenen Garten genossen und sind dann mit dem Auto Richtung Kap der Guten Hoffnung gefahren. Auf dem Weg haben wir einen Stopp bei den Pinguinen in Simon’s Town eingelegt, niedliche Geschöpfe. Dann weiter, durch den Nationalpark bis nach Cape Point. Da mussten wir natürlich auch mit der Bahn fahren (manche von uns mehr als andere) und wenn man dann schon mal da ist, muss man natürlich auch noch auf den Leuchtturm hochwackeln (hatte erst keine Lust, aber unten war auch blöd nur zu warten). Wir sind dann also etwas spät dort erst losgekommen und mussten dann (ohne am Ende des Tages am Kap der Guten Hoffnung gewesen zu sein, sondern nur GANZ in der Nähe) schnell nach Kapstadt zurück düsen. Meeting mit meinen Freunden. Etwas kalt war es auf Sargeant Peppers Balkon aber Essen sehr lecker.
Am 20.12. haben wir uns dann nochmal morgens kurz zum Frühstück getroffen, und dann verabschiedet. Wir werden es ja wohl nochmal hinbekommen uns zu sehen! Deswegen musste ich auch gar keine Tränen verdrücken, aber meine Mama ein paar, das war ganz niedlich. Auf der Suche nach den letzten Mitbringseln ging der Tag schnell rum, bis wir abends Mirjam vom Flughafen abgeholt haben. Man war das perfektes Timing. Wir standen da gerade mal 2 Minuten, da kam sie schon hervor.
Wieder in Kapstadt haben wir uns dann an den Parkplatz vom Lion’s Head gesetzt und Abendbrot gegessen, mit Blick auf das bei Nacht beleuchtete Kapstadt.
Am nächsten Morgen sind wir zu Robbin Island gefahren. Sehr interessant, beeindruckend und etwas beklemmend. Aber einen Besuch wert.
Den Nachmittag im Vovo Telo verbringend (meinem Lieblingscafé in Kapstadt) wurde ich immer nervöser denn später: Paragliding. Sah aber alles sehr windig aus, war also wahrscheinlich eh nix mit Paragliding. Als ich anrief aber dann doch Paragliding! Also sind wir den Berg hochgehirscht, wartend in erwartungsvoller Anspannung. Dann aber doch nix Paragliding. Eine Wolke schob sich über den Ozean hinweg auf Kapstadt zu, sodass man den Boden zum Landen gar nicht mehr hätte erkennen können. Sah ein bisschen aus wie bei „The day after tomorrow“ und da wir ja gerade den 21. Dezember hatten, war das etwas gruselig.
Glückliche Mama vor Kapstadt
Stattdessen haben wir uns dann überlegt, den Lion’s Head mal zu umwandern. Oder eigentlich nur ein Stückchen hochzuwandern aber dann wurde daraus tatsächlich eine Umwanderung und ein Wettlauf gegen die untergehende Sonne. Durch ziemlich bewachsene Gehwege haben wir uns gekämpft und einen Mistkäfer gesehen, aber den Rest der Tiere nur gehört. Mama hatten Mirjam und ich immer mal wieder abgehängt, da hörte man es ab und zu mal quängeln, sie müsse am Sonntag wieder Tennis Punktspiel spielen, aber sie hat sich echt gut geschlagen. Hat Spaß gemacht! So abenteuerlich!  Und gerade noch vor Einbruch der Dunkelheit geschafft.
Am nächsten Tag hieß es für Mama schon wieder Abschied nehmen. Unser Auto hatte „keine“ Kratzer, deswegen ging das schon mal schnell. Dann hatten wir einige Probleme, das neue Auto für mich und Mirjam zu leihen. Und Mama musste dann schon mal los, also haben wir beide geweint wie Schlosshunde, das sah bestimmt so aus, als würde ich wegen den Autoproblemen weinen. Naja. Der Mensch von der Verleihung meinte dann „ist das deine Freundin?“ und ich meinte „ist meine Mama“ und er meinte „fliegt sie jetzt wieder nach Hause?“ und dann habe ich schon wieder angefangen zu weinen und mit einer wirren Handbewegung in Mamas Richtung geschwenkt, was „ja“ bedeuten sollte. Nach 2 Minuten war Mama dann schon wieder da, um mir noch ihre restlichen 100 Rand zu geben, das war was. Aber eigentlich ganz schön.
Wir in Südafrika

Und seitdem fahre ich jetzt mit der Mirjam durch Südafrika.
Und was wir da so erleben, das erzähle ich euch ein anderes Mal.

Liebe Grüße.
Nadine

PS: Einen tollen Adventskalender von der Mo gebastelt hatte ich dieses Jahr. Mit Teebeuteln (Früchtetee gibt es hier nicht und vermisse ich unheimlich!) und selbstgebackenen Keksen! Vielen Dank dafür Mo, auch für das Weihnachtsgeschenk J

Samstag, 8. Dezember 2012

Seele baumeln lassen in Mauritius

Hallo meine Lieben,

Tauchen in Mauritius ist super. Ich habe Fische gesehen, die ich sonst wirklich nur im Aquarium sehe. Und diese Fische gibt es in allen möglichen Farben (lila, gelb, weiß, schwarz) und Formen (spitz, rund, flach, kugelig) und Größen (5cm bis 30 cm).
Dodo und ich

Mit fettem Sonnenbrand haben Xin Rong und ich uns am Montag auf den Weg zum Tour Operator Haus gemacht, wo auch schon unser Tauchguide wartete. Xin Rong ist noch nie vorher tauchen gewesen und als er anfing von "wenn ihr keine Luft mehr bekommt, dann macht ihr dieses Zeichen" wurde sogar mir murmelig, ich wollte gar nicht wissen wie es Xin Rong ging. Bereits am Strand haben wir uns dann in die engen Neonanzüge geschält (das ist ein Akt!) und spätestens mit der dicken Jacke auf den Schultern taten diese ganz doll weh (Sonnenbrand). Auf einem etwas klapprig aussehenden gelben Motorboot haben wir uns dann auf den Weg gemacht. Immernoch innerhalb der Lagune sind Xin Rong, der Tauchlehrer (aber noch recht jung!) und ich dann von Bord gehüpft (Wasser ging uns nur bis zur Schulter) und dann haben wir ein paar Übungen gemacht. Zum Beispiel, Wasser in die Maske reinlasssen und wieder raus blasen und das Mundstück herausnehmen und dann wieder reintun. Das lief ganz gut. Dann sind wir ein bisschen getaucht und zurück getaucht und das war's: Wir wurden als für den Ozean tauglich befunden. Witzigerweise haben uns bei den Übungen 6 Erwachsene zugeschaut, da fühlte ich mich leicht beobachtet.
Mahebourg Hafen 
Wieder im Boot sind wir dann aus der Lagune gefahren und haben bei einer Tiefe von ungefähr 25 Metern zwei ältere Frauen und ihr orangenes Schwimmding ausgesetzt. Das fand ich ja nicht so nett, aber die wollten das so. Später (wieder im Boot) haben sie erzählt, dass sie schnorcheln waren, aber nicht so wie ich sondern so: 30 Sekunden runter gehen, 30 Sekunden umschauen und 30 Sekunden auftauchen. Also 1,5 Minuten Luft anhalten! Unglaublich! Aber zurück zum Tauchen.
Bei einer Tiefe von ungefähr 5 Metern sind Xin Rong und ich dann RÜCKWÄRTS vom Boot gekugelt (das hatte ich auch noch nie gemacht, ist ziemlich gruselig aber total witzig). Ein Mensch, der nicht so viel Englisch sprach, hat unser Equipment gecheckt, und hat mich dann angestoßen, dass ich nach hinten umkippe, aber ich habe nur gequiekt und konnte mich noch halten. Stattdessen bin ich dann selbstständig umgekippt und konnte dann im Wasser gucken, wie Xin Rong reingefallen ist, voll cool.
Neue Technik gegen Sonnenbrand
Dann sollten wir uns an einem Seil (welches an Boot und Anker befestigt war) abseilen. Das war ein Akt! Xin Rong hatte irgendwelche Probleme mit ihren Gewichten und ich mit meinen Ohren. Irgendwann war ich dann aber unten und habe noch kurz auf Xin Rong gewartet, dann ging es los. Die Strömung war etwas stark, sodass wir ab und zu in wellenförmigen Geschwindigkeiten getaucht sind, wie die Fische auch, voll witzig. Die Umgebung sah ungefähr so aus: Berge von Korallen mit Schluchten drinnen. Ich glaube, deshalb konnte ich meine Höhe nicht so gut halten und das führte dann dazu, dass ich ständig Probleme mit dem Druckausgleich der Ohren hatte. Die meiste Zeit bin ich relativ alleine Xin Rong und dem Tauchlehrer nachgetaucht, aber immer wenn ich Probleme hatte, war da der Mann, der offensichtlich ein Auge auf mich halten sollte, das war also wirklich gut. Nur einmal hatte ich bereits schon Probleme mit dem Druckausgleich und dann hat er mich auch noch einen weiteren Meter runtergezogen und das tat super doll weh in den Ohren. Das war der einzige Moment in dem ich dachte: Ich will sofort an die Oberfläche! Aber ich habe ihm dann (mit einwandfreier Tauchsprache) meine Probleme geschildert und das ging dann wieder. So sind wir also freudig über die Korallenschluchten getaucht und haben viele Fische gesehen. Und dann kamen wir an eine freie Fläche und da waren dann ganz viele Fische, teilweise auch ganz dicht und grau, das war ganz schön. Denen haben wir dann etwas zugeschaut. Insgesamt waren wir 38 Minuten unten, bis zu einer Tiefe von 8 Metern.
Fische im Korallenriff
Tauchen war also sehr schön, aber wirklich genießen konnte ich das nicht, ich war ständig mit meinen Ohren, meiner Maske, meinem Mundteil beschäftigt. Etwas mehr Routine wäre sicherlich hilfreich gewesen.

An dem Tag hatte ich unglaubliche Kopfschmerzen. Ich denke da kam der Druck des Tauchens zu dem Sonnenbrand auf dem Kopf, das tat schön kräftig weh. Blöd. Also war ich den Mittag über im Hotel. Nachmittags sind wir nach Mahebourg gefahren.
Mahebourg ist toll. Das ist viel einheimischer als Flic en Flac. In Mahebourg muss man noch nach einem Restaurant suchen, Tour Operator gibt es schonmal gar nicht! Stattdessen sitzen Menschen unter Bäumen in großen Gruppen, oder sie sitzen abends noch auf Bänken. Alles wirkt so zusammengehörig und gemeinschaftlich. Die Gebäude müssten alle mal wieder renoviert werden (oder die meisten), aber dafür gibt es überall in der Stadt so viel Natur! Es sieht aus, als ob die Häuser und die Bäumen nebeneinander herleben. Zusammen. Mahebourg hat Charakter. Und die Menschen sind so freundlich. Sie grüßen und helfen, wenn sie können. Aber das ist überall in Mauritius so. Rumlaufen in Mahebourg hat was. Man gehört dazu, auch wenn man ganz offensichtlich nicht wirklich dazu gehört. Aber ich habe mich trotzdem einheimisch gefühlt. Wirklich schön.
Vor Mauritius auf Light House Island
Unser Hotel war direkt neben dem Ozean, das war natürlich auch nett. Mit Balkon auf den indischen Ozean raus. Ein bisschen viele Ameisen, aber gut. Und wir hatten einen häuslichen Gecco, sowas kannte ich ja schon aus Durban. Aber jetzt weiß ich: Die machen Geräusche wie Uhren, witzig.

Am Dienstag sind wir erstmal in ein Internetcafé gegangen, weil unser Internet leider nicht funktioniert hat. Dort hatten sie eine super winzige Baby-Katze, ganz niedlich. Wir sind dann ein bisschen an der Waterfront von Mahebourg rumgelaufen. Da ist kein Strand, aber auch sehr schön. Dann haben wir einen Bus (wie cool ist das denn, total einheimisch!) genommen, nach Blue Bay, das ist nur 10 min südlich. Die Busse sind total alt und es gibt einen Menschen, der rumläuft und Tickets verkauft. Und der hat eine wirklich alte Ticketrolle an der man drehen muss, damit ein Ticket kommt. Niemand scheint hier zu wissen, wann Busse kommen und gehen (es gibt auch keinen Zeitplan), aber alle sind so geduldig! Unglaublich. Man weiß nicht, wann ein Bus kommt, aber man wartet einfach. Ich meine, theoretisch könnte man ja unendlich warten!
Auf Flamingo Island
Blue Bay hatte ich mir auch viel touristischer vorgestellt, ist aber total niedlich. Genau ein Restaurant mit einem alten freundlichen Mann. Die Tour Operators sitzen in einer Reihe am Strand, jeder hat einen kleinen Klapptisch. Und dann sind Xin Rong und ich einfach einen nach dem anderen abklappern gegangen und haben nach Touren gefragt. Dann haben wir uns auf ein Glasbottom Boot gesetzt und sind über das geschützte Korallenriff gefahren. Da kann man die Fische auch total gut beobachten und auch noch Fotos machen. Mein Lieblingsfisch dabei war einer, welcher dunkel-lila in der Mitte war und türkise Flossen hatte. Ein paar Kinder waren an Bord, die haben eine ganze Zeit lang bei jedem Fisch laut aufgeschrien. So hatte man natürlich einen guten Indikator für Fische, aber meistens hatte man diese eh schon gesehen. Naja, das war nur eine Weile so. Wieder zurück wollten wir noch ein bisschen in den Souvenirshops schauen gehen, die es aber leider nicht so wirklich gab. Also sind wir mit dem Bus wieder zurück gefahren. Blue Bay ist aber wirklich sehr blue, mit einem schönen Strand und tollem Wasser.
Haben alle Fische Zähne?
Wieder zurück in Mahebourg sind wir über einen Markt gelaufen, der nur einen kleinen Teil für Touristen hatte. Der Rest war auf einheimische Käufer ausgelegt, mit Tupperware und Kleidungsstücken. Am Abend sind wir zu einem Restaurant gegangen, welches wirklich sehr schön, chillig und billig war. Auf dem Weg dorthin wurde Xin Rong von einer Kakerlake angefallen. Ui. Mit einer schnellen Bewegung habe ich die weggefegt, aber das war ziemlich eklig. Danach bin ich hüpfend weiter gegangen, denn nun sahen wir noch mehr Kakerlaken. Anscheinend kommen einige davon bei Dunkelheit heraus. Das Restaurant war dann eher eine Snackbar und ich habe 45 Minuten auf meinen Salat gewartet, dabei hatte Xin Rong ihre Nudeln schon lange vorher. Das war dann nicht so schön. Aber von 4 Tischen waren 3 Tische mit Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen besetzt (inklusive unserem natürlich). Nicht schlecht! Sieht man in Südafrika ja nicht so. Und ich habe hier jetzt mindestens schon 3 Babies gesehen, welche aus diesen Beziehungen entstanden sind. So niedlich!
Parasailing - Xin Rong und ich
Am Mittwoch sind wir früh aufgestanden, denn ein Wagen hat uns um 8.45 Uhr für eine Tour abgeholt. Mit diesem Transport war das ein Akt! Wir wollten nicht mit dem Bus morgens fahren, weil man diesen ja so schlecht einplanen kann, und bis unsere Tour Operatoren verstanden haben, dass wir abgeholt werden möchten und wann und wo! Ein Akt! Aber hat dafür dann alles erstaunlich gut geklappt.
Erst waren die anderen etwas Schnorcheln in dem Riff, ich habe darauf zugunsten meines verbrannten Rückens mal verzichtet. Dann sind wir weiter gefahren (ganz schnell!) zu Ile aux Algrettes. Das ist eine Insel aus Koralle, nicht aus Vulkangestein. 10 Minuten im etwas kalten (im Vergleich) Wasser planschen, dann weiter zum Schnorcheln an einer anderen Stelle. Dann sind wir zu einem Wrack gefahren, welches 1902 dort aus einem sinkenden Schiff entstanden ist. Die Spitzte ragt aus dem Meer heraus und die andere Hälfte befindet sich außerhalb de Riffes. Danach sind wir zu einem Haus auf einer Insel gefahren, welches früher einmal als Leuchtturm gedient hat. Ganz alt. Von der Insel hat man einen wunderschönen Blick auf Mauritius. Dann sind wir zu einer Insel namens Flamingo Island gegangen, um die bin ich sogar einmal rumgewandert! Ok, hat auch keine 20 Minuten gedauert. Bei uns wäre das noch nicht einmal eine Insel, sondern eher eine Sandbank.
Knall orangener Vogel
Danach sind wir zu einem Wasserfall gefahren, welcher am Ende des einzigen Flusses in Mauritius ist, welcher mit einem Boot befahrbar ist. Dort haben wir auch Fledermäuse und Affen gesehen. Dann... waren Xin Rong und ich Parasailing! Das ist zwar super teurer Spaß, aber dafür super toller Spaß! Habt ihr das schon mal gemacht? Ist überhaupt nicht gruselig, sondern einfach nur schön. Hätte ich den ganzen Tag lang machen können, hat aber leider nur einige Minuten gedauert. Danach sind wir mit dem Speed Boot zu Ile aux Cerfs gefahren. Diese Insel finde ich nicht so schön wie Ile aux Benitiers (wo wir mit dem Katamaran waren). Ile aux Cerfs hat schon etwas unter dem Tourismus gelitten, mit Müll an den Stränden und das Wasser ist genauso blau und der Strand genauso weiß wie woanders auf Mauritius auch. Stattdessen gibt es dort auch noch eine Reihe von Seeigeln, die das Schwimmen erschweren (habe ich gehört, ich selbst war ja immernoch im "Ich-bedecke-mich-komplett"-Modus (im Gegensatz zu den Franzosen, die auch schon einen schönen Sonnenbrand hatten am ganzen Körper, aber immernoch freudig im Bikini rumgesprungen sind)). Lunch war unglaublich... zumindest für Xin Rong. Für mich war es voller Überwindungen, aber ich bin froh, dass ich alles gegessen habe.
Light House Island
Zuerst gab es Fisch, aber solcher, wo noch alles dran ist. Ich habe dann Xin Rong nachgemacht, wie man den Fisch fachmännisch entgrätet, ohne dabei zu sehr die leeren Augen anzustarren, welche ansonsten nur zurück gestarrt hätten. Das lief ganz gut. Dinge wie die Wange habe ich jetzt nicht gegessen, oder Teile, die zu dicht am Kopf waren, aber man kann ja auch erst einmal klein anfangen. Dann gab es Hummer. Genauer gesagt, einen halben Hummer. Immer noch in der Hummerhaut drinnen, also das ganze Tier, aber bereits aufgeschnitten. Dann muss man das ja nur noch rausnehmen. Das war schwieriger als gedacht. Das Fleisch war relativ fest (habe mir sagen lassen, dass das bedeutet, dass der Hummer noch frisch war). Und ich habe dann auch ein paar Stücke probiert, aber festgestellt, dass ich den (wahrscheinlich) Hummer-Geschmack nicht so mag. Also habe ich meinen restlichen Hummer Xin Rong gegeben. Dann gab es Hühnchen, das kenne ich ja.
Wilder Affe
Ein bisschen habe ich vom lokalen Passionsfrucht Rum probiert, aber da habe ich nur den Alkohol geschmeckt. Schön sah er aber aus, mit den Kernen. Ein bisschen haben wir dann am Strand gedümpelt und sind dann ganz schnell mit dem Speed Boot (das schlägt manchmal ganz schön hart auf der Wasseroberfläche auf) zurück nach Blue Bay gefahren. Mehr Island Hopping an diesem Tag, aber wir haben viel gesehen und das war schön, wenn auch nicht so entspannt, wie der Katamaran Ausflug.

Am Donnerstag sind wir mit dem Bus zu dem Krokodil Park La Vanille gefahren. Das war auch ein Akt. Also eigentlich nicht, aber wir dachten ständig, dass uns der Fahrkarten-Mensch vergessen hat, als wir ständig an Schildern für den Park vorbeifuhren, die in andere Richtungen deuteten. Und holprig war die Fahrt! Busse bremsen anscheinend noch nicht mal für Bodenwellen, das zieht im Magen. War also entsprechend witzig. Und dann hat auch alles super gut geklappt. Der Fahrkarten-Mensch hatte uns bereits ein Taxi an die dichteste Haltestelle bestellt, welches uns dann den Rest zum Park bringen würde. Das ist ein Service!
Schildkröte und ich
Im Park angekommen haben wir zuerst die Fruchtfledermäuse begutachtet, die ungelogen aussehen wir Teddybären mit Fledermausflügeln. Super niedlich, sogar wenn sie ganz aufgeregt kämpfen. Dann sind wir zu den Landschildkröten gegangen. Manche Menschen haben sich sogar auf sie draufgesetzt, aber das fanden wir etwas fies. Wir haben uns mit anfassen und so tun (mit Hilfe von Perspektiven) als säßen wir drauf begnügt.
Und dann haben wir uns die Krokodile, Affen und Alligatoren angeschaut. Die haben auch Baby-Krokodile, das ist so niedlich! Und die bewegen sich sogar noch, nicht so sehr die großen. Sehr spannend. Und die Natur ist wie Regenwald, echt hübsch.
Durch Zufall hat dann einer der Angestellten des Restaurants angeboten uns nach Mahebourg mitzunehmen (das hätte uns eine Stunde Busfahren erspart). Dankend haben wir angenommen und unser Taxi nicht bestellt. Doch dann kam alles ganz anders: Er hat das Auto nicht bekommen. Also sind Xin Rong und ich mit den anderen Angestellten und ihm in einem Bus zur Stadt gefahren (das war dann schon wieder cool!) wo er mit uns an einer Bushaltestelle gewartet hat. Nach 20 Minuten kam dann sein Bus, also ist er eingestiegen und wir haben weiter gewartet. Mittlerweile befürchtete ich schon, dass unser Bus niemals kommen würde, aber er kam dann doch. Und zurück war auch gar nicht mehr so lang.
Komische Frucht und ich komisch
Am Freitag sind wir dann nach Grand Bay umgezogen in ein echt schickes Hotel. Beim einchecken wurde uns Eistee und ein nasses Tuch angeboten, so schick ist das! Und das nur für 300 Rand pro Nacht pro Person. Jeder Ort ein bisschen ein schickeres Hotel. Auf der Suche nach Mückensalbe (hatte meine schon aufgebraucht) für meine TAUSEND Mückenstiche, sind wir ein ganzes Stück in die Stadt gewandert, aber haben wir dann doch noch gefunden. Grand Bay ist ganz schön touristisch. Da ist dann irgendwie nichts mehr einheimisch. Abends saßen wir am hoteleigenen Strand unter den typischen Stroh Sonnenschirmen, welche ich sonst nur aus Broschüren kenne. Cool. Am nächsten Morgen (heute) gab es zum Frühstück dann ein riesiges Buffet, mit Litschis, Mango, Cornflakes, dann die ganze englische Fraktion und Aufschnitt. Sehr lecker. Xin Rong ist dann losgedüst zu einem Tag auf einem Katamaran, ich hingegen hatte stattdessen lieber einen entspannten Tag im Hotel, mit Schlafen am Strand, Buch belesen rumtragen, aber nicht lesen, etwas fernsehen kucken und einem kurzen Ausflug nach Grand Bay. Als Xin Rong wieder da war, sind wir dann noch zum Essen wieder in die Stadt gefahren, und sind nach langem Hin und Her in einem Restaurant mit dem leckersten Eistee gelandet. Sehr lecker.

Strand des Hotels in Grand Bay
Und jetzt sitze ich hier und schreibe an diesem ewig langem Blogeintrag. Gerne würde ich noch eine weitere Woche hier bleiben, es ist hier so schön und entspannt und langsam gewöhne ich mich an die Hitze. Aber ich freue mich auch, dass ich Mama schon in weniger als 12 Stunden wieder sehe. Bedeutet auch, dass mein erstes Semester abgeschlossen ist und Abschied von Xin Rong, aber hoffentlich nicht für immer. Moderne Technik kann es möglich machen.

So, muss jetzt noch schnell alles in meinen Koffer stopfen, ich hoffe, das passt alles! Wir werden sehen.
Mit vielen lieben Grüßen!
Nadine