Samstag, 5. Januar 2013

Mama und ich in Südafrika

Hallo ihr da draußen,
Auf dem Campus der Uni Pretoria

diesen Blog beginne ich jetzt noch in Mauritius, als ich am Flughafen durch die Handgepäckkontrolle ging. Meinen übergewichtigen Koffer (30 kg), sowie mein übergewichtiges Handgepäck (15 kg, bestehend aus diversen Teilen) hat Air Mauritius ohne Umstände akzeptiert. Als sie dann mein Handgepäck durchleuchtet haben, wollte ich dann ordnungsgemäß meinen Laptop aus meinem Rucksack nehmen, dann meinte der Mann: "Das brauchst du jetzt nicht, du kommst eh gleich nochmal wieder her." Ich so: "Hä? Wieso?" Er: "Weil du dein Gepäck verifizieren musst." Ich: "Verifizieren? Was ist das denn?" Er: "Du wirst schon sehen. Und dann musst du eh nochmal hier durch." Ich dachte mir, wie soll das denn gehen, nach de Durchleuchten des Handgepäcks ist doch nur noch Spaß, aber es sollte sich noch herausstellen, dass er Recht behielt.
Ich habe mich dann durchleuchten lassen, bin von einer ein-Mann-Eskorte durch drei vergitterte Hintertüren geführt wurden, bis ich in einer Art Halle ankam, direkt neben dem Rollfeld. Mein Koffer lag groß, orange und allein auf einem Tisch, ein Sicherheitsmann daneben. Ich ging vorsichtig auf ihn zu und überprüfte kurz, ob es ihm gut ging, dem Koffer. Dann fragte ein weiterer Sicherheitsmann: "Ist das Ihr Koffer?" Und ich bejahte. "Bitte öffnen Sie Ihren Koffer." Na toll, gestopft und gestopft hatte ich, ob der jemals wieder zu ging?
Vor Pretoria
Drinnen haben sie nichts Besonderes gefunden. Also wieder zu. Ich bin dann wieder zurück eskortiert wurden und musste dann wieder durch die Durchleuchte. "Da hatten Sie wohl recht", meinte ich zu dem Mann. Meinen Laptop wollten sie dann aber nicht mehr separat sehen, hatte ja auch schon den Kofferinhalt im Zuge eines random checks vor ihnen ausgebreitet. 


So, das war aufregend am Flughafen. Ich werde jetzt den Stift an Mama übergeben, denn sie hat sich auch als Bloggerin versucht und das ist dabei herausgekommen:

Hallo ihr da draußen,

hier schreibt die Mama von Nadine, während Nadine die kurvige Küstenstraße Richtung Kap der Guten Hoffnung kurvt.
Ich bin hier vor einer gefühlten Ewigkeit angekommen, aber in Wirklichkeit vor 10 Tagen. Gekommen bin ich mit dem A380, das war cool. Jetzt muss ich gerade mal den Eintritt zahlen. Die Sicht soll nicht gut sein, ist uns aber egal, weil wir jetzt schon mal hier sind. OK, weiter im Text. A380 ist cool, die Turbinen geben ein dunkles Brummen von sich und die Klappen machen Quietschgeräusche.
Baby Elefant im Addo
Zebras im Addo
Gelber Vogel im Addo
In Johannesburg angekommen, durfte ich 2 Stunden auf Nadine warten. Das war aber ganz interessant die verschiedenen Menschen zu beobachten. Dann endlich kam das Schnecki durch die Schiebetür. Ein schöner Moment, denn wir hatten uns ja seit 5 Monaten nicht mehr gesehen. Ich habe dann auch ein paar Tränen verdrückt und Nadine auch.
Mussten gerade einen überraschenden Zebrastop einlegen. Jetzt hat Nadine die Alarmanlage ausgelöst. Nachdem wir uns überglücklich in die Arme geschlossen hatten, haben wir die Autovermietung gesucht und gefunden. Auf den Straßen Südafrikas habe ich seit der Übernahme des Autos mit folgenden Herausforderungen zu kämpfen:
1) Linksverkehr; 2) Personen an und auf der Autobahn; 3) eine gelbe Linie, die links den Fahrstreifen markiert und die eigentlich ständig überfahren werden muss um von hinten kommende Fahrzeuge überholen zu lassen. Echt gruselig. Außerdem ist dieser durch die gelbe Linie markierte Streifen multifunktional. So gehen da auch Menschen oder sie stehen dort um als Anhalter mitgenommen zu werden oder kaputte Autos stehen dort oder orientierungslose Touriautos. Für meinen Geschmack mindestens 3 Aufgaben zu viel für den Seitenstreifen. Aber erstaunlicherweise funktioniert es trotzdem bisher ganz gut, soweit wir das beurteilen können.
Pinguine und wir
Die ersten beiden Tage waren wir in Pretoria-Hatfield. Dort hat Nadine mir ihre Uni gezeigt und die Unterkunft, wo sie gewohnt hat.
Jetzt ist mir schlecht. Muss Pause machen. Bis später.

Da bin ich wieder. Die Pause hat 30 Stunden gedauert.
In Pretoria waren wir auch im botanischen Garten. Dort ist ein örtliches Perlhuhn von links mit Highspeed auf uns zugerast. Das war echt gruselig. Ungefähr einen Meter vor uns ist es stehengeblieben und wir auch. Wir haben uns mit dem Huhn blickduelliert. Es drehte dann ab und nicht durch also haben wir gewonnen.
In Pretoria waren wir auch noch bei den Union Buildings und lecker in einem südafrikanischen Restaurant. Am Dienstag sind wir weitergefahren nach Bloemfontein. Auf dem Weg dorthin haben wir Erdmännchen gesehen, die über die Straße gerannt sind. Daher haben wir sie fast übergemäht. Außerdem wilde Strauße und 2 verschiedene Affensorten. In Bloemfontein hatten wir ein sehr schönes Zimmer in einer Lodge. Am nächsten Tag wollten wir uns noch die Innenstadt von Bloemfontein angucken. Ich habe dann bei einer Tankstelle nach dem Weg gefragt. Der Besitzer meinte, kann man machen, nur sein Vater ist vor 10 Jahren am helllichten Tag mit einem Messer in den Rücken gestochen worden, aber das käme ja nur darauf an, wer hinter einem auf der Straße ist. Wir haben dann erstmal beschlossen, lieber nicht im Stadtzentrum auszusteigen, aber wir sind durchgefahren. Ist auch nicht so schön dort, finde ich.
Mama und der Schuh
Wir sind dann weiter nach Addo gefahren. Dort haben wir in einer kleinen afrikanischen runden Hütte übernachtet. Total schnuckelig. Abends waren wir in einem benachbarten Restaurant. Der Mann dort kannte die Speisekarte auswendig. Das war sehr beeindruckend und das Essen total lecker. Ich habe ein Straußensteak gegessen und Nadine was vom Waterbeast. In der Strohhütte gab es leider ein paar Mücken, aber dort stand so ein Spray rum. Und nach drei Mal sprühen hat sich nichts mehr gezuckt und uns war auch ganz duselig im Kopf. Am nächsten Morgen sind wir dann in den Addo Elephant Park gefahren. Dort haben wir erstmal nur ein Zebra gesehen, später aber auch viele Elefanten. Am Eingang hatten wir einen Plan mit 39 verschiedenen Tierarten bekommen und wir haben es geschafft mehr als die Hälfte der Tiere zu sehen, unter anderem ein Nashorn und einen halben Büffel, „halb“ deshalb, weil tot und angefressen. Das zählt dann nicht ganz. (Ganz spannend, der Büffel wurde von einem Schakal bewacht. Und einen Mistkäfer haben wir gesehen und Schildkröten und Vögel und kleine Warzenschweine, oder „Pumbas“.)
Baby Lemur im Monkey Land
Weiter ging es nach Port Elizabeth, genannt PE. Dort haben wir das Fort Frederick oben auf dem Berg besichtigt und sind dann zu einem Leuchtturm in der Nähe gefahren. Dort gab es eine riesige südafrikanische Fahne. Wir haben uns dann ganz lange damit beschäftigt die Fahne und Nadines Kopf in ein gemeinsames Foto zu bringen, ohne dass es so aussieht, als hätte Nadine ein südafrikanisches Horn. Übernachtet haben wir dann bei einem homosexuellen Franzosen. Nadine meinte, er wäre Franzose (davon ist mal auszugehen, er hatte einen französischen Namen) und ich dachte er wäre homosexuell. Er war wirklich sehr nett und hilfsbereit. Die Zimmer waren ganz lustig um einen Pool in der Mitte angeordnet. Dort ist aber niemand geschwommen L . Anschließend sind wir nach Jeffrey’s Bay weitergefahren und da gab es richtig cool, Delfine zum, äh, beim Abendbrot (kleiner Scherz, natürlich wirklich nur beim Abendbrot).Unser Auto durfte dort zum ersten Mal draußen übernachten, das war aufregend sowohl für uns als auch für das Auto.
Mama als perfekte Palmenkopie
Am nächsten Tag ging es weiter nach Knysna. Auf dem Weg dorthin waren wir im Tsitsikamma National Park. Dort sind wir zu einer, nein zu drei Hängebrücken gewandert. Erst wollte ich da nicht drauf, hatte ich mir vorher überlegt, aber als wir dann nach über einer Stunde dort waren, bin ich doch rübergetänzelt, weil die Brücke nur 5 Meter über dem Wasser war und der Weg vorher schon viel höher gewesen war. Da war das dann nicht mehr schlimm. (Zurück haben wir nur 20 Minuten gebraucht, wir wollten ja noch hier hin: ...)
Weiter ging es zum Monkeyland. Nadine erzählt euch jetzt mal den Unterschied zwischen Altwelt- und Neuweltaffen.
Hallo meine Lieben, also: Neuweltaffen sind all jene Affen, die aus Südamerika kommen. Altweltaffen sind stattdessen jene aus Afrika und Asien. Wie kann man diese beiden Affensorten ganz leicht unterscheiden? Altweltaffen benutzten ihren Schwanz ausschließlich um Balance zu halten, also ist dieser meistens gerade. Neuweltaffen klettern stattdessen tatsächlich auch mithilfe ihres Schwanzes, denn dieser ist ein Greifschwanz. Natürlich fallen Menschenaffen und Halb- oder Voraffen (Lemuren) nicht in diese zwei Kategorien. Was auch ganz niedlich war: Überall im Wald gibt es Futterplatten in ca. 1,50 Meter Höhe. Als wir vor der einen Platte standen und Lemuren beim Fressen beobachtet haben, kam auch ein Baby-Lemur mit Mama. Die Mama ist schon mal los auf die Platte gehoppelt. Das Baby wollte dann auch hinterher, aber hat es nicht geschafft. Es ist auf einen naheliegenden Baum geklettert und wollte dann rüber springen, aber ist mindestens 3 Mal abgeschmiert. Dann hat sich die Mama das mal von oben angeschaut, ist dann runter gegangen und hat das Baby auf dem Rücken auf die Platte getragen. Das war so niedlich.
Kapstadt bei Nacht
Auf dem Lion's Head
Überhaupt ist das Projekt sehr schön. Affen aus privater Haltung, oder die sonst kein Zuhause haben, dürfen hier wieder ganz Affe sein.

Knysna war dann der erste Ort, wo wir nachts zu Fuß draußen rumlaufen durften. (Ich konnte das erst gar nicht glauben, dass hatte ich noch nie! Aber die Besitzerin meinte, die Wahrscheinlichkeit, dass nichts passiert liegt bei 99%, das war mir genug! Freiheit!) Die Vermieterin von dem Hostel meinte, da wären total viele Menschen auf den Straßen. Auf dem Weg zum Restaurant haben wir zwar nur 5 getroffen, wenn es hochkommt, aber es war trotzdem schön, mal wieder im Dunkeln draußen rumlaufen zu dürfen. (Ein bisschen gruselig war es dann schon, so ohne sichere Blechbüchse. Man ist es dann auch nicht mehr gewöhnt...) Das Restaurant lag auf einer Insel in einer Art Meerbuchtohr. Ich male mal:
Nadine zeigt euch jetzt nochmal, wie es wirklich war:
Anschließend ging es weiter die Küste entlang Richtung Hermanus. Zwischenstopp in Mosselbay, weil wir im Reiseführer gelesen hatten, dass dort der älteste und einzige Postbaum Südafrikas steht, wo Bartholomeo Diaz (Seefahrer aus Portugal) seinen ersten Brief rangesteckt und somit abgeschickt hat. Wir mussten etwas suchen, weil der Baum eingezäunt auf einem Museumsgelände steht. Wir haben dann 2 Postkarten...

Vor der größten kommerziellen Bunjy-Brücke
Einschub: Nadine hat gerade mindestens 3 tote Geckos im Hotelpool entdeckt. Bisschen arm, vielleicht sogar 4, weil eins ist ein Blatt oder das vierte tote Gecko. Ein Baumast hängt über dem Pool und Nadine vermutet, dass dann die Geckos abgerutscht sind. Eigentlich sehen sie nicht tot aus, aber Geckos können unseres Wissens nach nicht unter Wasser leben, also wohl doch tot. L

... geschrieben: Eine an Marieli in Kanada und die andere an Opa/Mo. Diese sollen dort einen Sonderstempel bekommen. Mal sehen, ob das klappt. Wir haben sie dann in einen Schuhbriefkasten neben dem Postbaum geworfen, aber vorher zum Sicherfall nochmal fotografiert. Man weiß ja nie.
Weiter ging es Richtung Hermanus. Zwischendurch haben wir uns dann noch überlegt zum Cape Agulhas zu fahren, dem südlichsten Punkt Afrikas. Das ist nämlich nicht das Kap der Guten Hoffnung, wie viele meinen. Das waren dann nochmal schlappe 97 km von der Autobahn aus, also ganz schön weit. Kurz vor Sonnenuntergang sind wir dort angekommen und für ein paar Minuten war ich die südlichste Mama Afrikas und Nadine die südlichste Nadine Afrikas, lustig oder? Außerdem fließen dort der indische und der atlantische Ozean zusammen.
Noch 150 m bis zum südlichsten Punkt Afrikas
Weiter ging es in Richtung Hermanus, nochmal ca. 100 km. Das war etwas gruselig im Dunkeln durch die kurvigen Berge zu fahren, aber wir haben es geschafft.

An dieser Stelle muss ich übernehmen, denn Mamas Aufschriften hören hier auf, aber wir haben noch mehr erlebt! Also mache ich jetzt weiter und bin deshalb wieder in gerader Schrift.

Um 10.00 Uhr nachts sind wir in Hermanus angekommen. Die Unterkunft war jetzt nicht der Hammer, aber sah auch im Internet schon nicht so hammerich aus. Und als wir ankamen dann der Schock: „Ich habe euer 2er Zimmer um neun Uhr weggegeben, jetzt habe ich nur noch zwei Betten in einem Mehrbettzimmer.“ Ich dachte mir, das wird total lustig, dann erlebt Mama auch mal richtiges Backpackern in Südafrika, aber war dann gar nicht schlimm. Es gab 1 Bett und 2 Hochbetten und zwei Gäste: Mama und ich. Also wie zu zweit. Also eigentlich waren wir zu zweit. Die Mückenstiche haben mich diese Nacht verrückt gemacht (hatte 30 an meinen Waden gesammelt und mitgebracht aus dem Monkey Land). Habe schon gedacht, ob es das Monkeyland wert war, aber natürlich war es das!
Die südlichste Mama Afrikas
Hermanus ist eine tolle Stadt. Überhaupt gefällt mir Südafrika seit Jeffrey’s Bay sehr gut. Wenn es Zäune gibt, sind sie kniehoch und haben oben keine scharfen Spitzen und/oder Stacheldraht um kletternde Menschen aufzuspießen. Die Fenster sind zum Teil riesig und bodentief und haben KEINE Gitter. Ich wiederhole KEINE Gitter. In Pretoria hat alles Gitter, was größer als 30 cm Durchmesser ist und durchsichtig. Unglaublich. Und jetzt kommt der Hammer: Eine Frau, die am Abend ihren Hund spazieren führt. Musste ich länger hinschauen, bis ich das glauben konnte. Echt schön. Und in Hermanus wird man noch nicht mal von Bettlern nach Kleingeld gefragt. Alles sortiert, aufgeräumt, sauber, natürlich touristisch, aber finde ich nicht schlimm. Sehr schön.
Ein bisschen standen wir in Hermanus an der Promenade und haben auf’ die Bucht gestarrt, denn theoretisch waren wir noch in der Wale-Zeit drinnen, wir haben aber keine gesehen.
Dann sind wir an diesem Küstenohr zwischen Hermanus und Kapstadt entlang gefahren (sehr schön dort, sagt Mama, denn ich habe leider alles verschlafen. Ich hatte ein Antiallergikum genommen, weil meine Mückenstiche so doll gejuckt haben und nach 15 Minuten schlief ich wie ein Stein. Am Anfang habe ich Mama noch gehört als sie sagte „hier ist es schön, mach mal die Augen auf“, aber meine Augenlider waren so schwer, da ging nix mehr auf.)
Wir in Hermanus
In Stellenbosch angekommen hatte ich dann super-mega Hunger, und da werde ich immer etwas aggressiv. Also haben wir uns nur kurz in Stellenbosch verfahren, um dann etwas außerhalb zu einem Weinberg zu fahren um dort etwas zu essen. Leider war alles schon zu als wir an diesem Montagnachmittag da ankamen (ich glaube, das war ein Feiertag). Also sind wir wieder umgedreht und haben in dem örtlichen Shoppingdistrikt Pommes gegessen. Hinterm Steuer. Also ich hinterm Steuer, lenken mit einer Hand und dann immer mal wieder anhalten, weil ich nebenbei auch noch die Karte lesen sollte. Mama ziemlich oft „ich weiß nicht wo wir sind, ich find uns nicht“. Naja, dann habe ich uns halt gefunden. Die ersten 48 Stunden, nachdem sie angekommen ist, waren etwas nervenaufreibend mit mir hinterm Steuer. Stzzzzhhhh, hat es da immer auf der linken Seite gemacht, wenn ich über den bereits erwähnten gelben Strich gefahren bin, oder akkurat einen LKW überholt habe. Etwas irritierend. Gestresster als ich hinterm Steuer saß sie also auf dem Beifahrersitz. Aber ich sollte am Anfang ja fahren, denn ich „kannte mich ja schon aus auf den Straßen Südafrikas“, meinte Mama, hat sie aber offensichtlich nicht geglaubt! Sie selbst hinterm Steuer hat sie aber nach einiger Zeit nicht mehr so gestresst, also war das dann die bessere Kombination. Und obwohl sie das erst gar nicht supi fand, wenn ICH über den gelben Strich gehoppelt bin ist MAMA immer ganz fleißig drüber gehoppelt. Naja. Aber wie gesagt, nur ganz schlimm die ersten 48 Stunden und sie hat sich dann immer besser an alles gewöhnt. Ist ja auch aufregend hier. 
Mistkäfer im Addo
Nach den Pommes sind wir dann schnell nach Kapstadt gedüst denn: Treffen am Abend mit meinen Freunden Linda, Mona und Gerald und Geralds Mama und Lindas Feund! Wir waren noch gut in der Zeit, haben uns in Kapstadt selbst dann aber leider schrecklich verfahren, bis wir in einer Mini-Straße standen, mit nur Wohnungen drumherum. Ein Mann beobachtete uns zwei Minuten von seinem Balkon herunter, dann stand er auch schon neben unserem Auto und meinte: „You look absolutely lost.“ Und wir meinten: „Wir SIND schrecklich verloren.“ Ganz niedlich. Er musste dann noch einen Nachbarn heranrufen, aber beide waren sich dann nicht so sicher, wo die Straße ist, bis der Mann vom Balkon es dann doch wusste. Dann hat uns die Freundin von dem Nachbarn (mit dem Nachbarn im Auto, der übrigens sehr gut aussah) gezeigt, wo wir lang müssen, wir im Auto hinterher. Und endlich hatten wir’s gefunden. Schnell, schnell ging’s nach kurzem Duschen (sonst wären wir recht unappetitlich gewesen) zum Abendessen. Und das war wirklich schön. Die mutigen haben dann Hummer gegessen, die weniger mutigen Fisch und die ganz unmutigen Gnocci. Hihi.
Am nächsten Tag haben Mama und ich die rote Bustour durch Kapstadt gemacht, die ich ja vor 5 Monaten auch schon gemacht hatte. Man war das heiß auf diesem Dach in der prallen Hitze. Letztes Mal hatte ich mir da ja noch meine Erkältung geholt, dieses Mal den Hitzschlag. Ewig standen wir am Tafelberg an um rauf und auch wieder runter zu kommen, aber Mama meinte, das ist Gesetz: Wenn der Tafelberg frei ist, muss man auch rauf fahren. Meinetwegen. Oben wars dann ja auch ganz schön.
Unten sind wir dann noch etwas an der Waterfront langeschlendert, war mittlerweile auch schon spät. Da gab es ein sehr schönes Konzert von recht gutaussehenden Menschen aus Chicago, Acapella! Beeindruckend.
Auf dem Tafelberg
Über Kapstadt auf dem Tafelberg
Am nächsten Morgen haben wir unser leckeres Frühstück im hoteleigenen Garten genossen und sind dann mit dem Auto Richtung Kap der Guten Hoffnung gefahren. Auf dem Weg haben wir einen Stopp bei den Pinguinen in Simon’s Town eingelegt, niedliche Geschöpfe. Dann weiter, durch den Nationalpark bis nach Cape Point. Da mussten wir natürlich auch mit der Bahn fahren (manche von uns mehr als andere) und wenn man dann schon mal da ist, muss man natürlich auch noch auf den Leuchtturm hochwackeln (hatte erst keine Lust, aber unten war auch blöd nur zu warten). Wir sind dann also etwas spät dort erst losgekommen und mussten dann (ohne am Ende des Tages am Kap der Guten Hoffnung gewesen zu sein, sondern nur GANZ in der Nähe) schnell nach Kapstadt zurück düsen. Meeting mit meinen Freunden. Etwas kalt war es auf Sargeant Peppers Balkon aber Essen sehr lecker.
Am 20.12. haben wir uns dann nochmal morgens kurz zum Frühstück getroffen, und dann verabschiedet. Wir werden es ja wohl nochmal hinbekommen uns zu sehen! Deswegen musste ich auch gar keine Tränen verdrücken, aber meine Mama ein paar, das war ganz niedlich. Auf der Suche nach den letzten Mitbringseln ging der Tag schnell rum, bis wir abends Mirjam vom Flughafen abgeholt haben. Man war das perfektes Timing. Wir standen da gerade mal 2 Minuten, da kam sie schon hervor.
Wieder in Kapstadt haben wir uns dann an den Parkplatz vom Lion’s Head gesetzt und Abendbrot gegessen, mit Blick auf das bei Nacht beleuchtete Kapstadt.
Am nächsten Morgen sind wir zu Robbin Island gefahren. Sehr interessant, beeindruckend und etwas beklemmend. Aber einen Besuch wert.
Den Nachmittag im Vovo Telo verbringend (meinem Lieblingscafé in Kapstadt) wurde ich immer nervöser denn später: Paragliding. Sah aber alles sehr windig aus, war also wahrscheinlich eh nix mit Paragliding. Als ich anrief aber dann doch Paragliding! Also sind wir den Berg hochgehirscht, wartend in erwartungsvoller Anspannung. Dann aber doch nix Paragliding. Eine Wolke schob sich über den Ozean hinweg auf Kapstadt zu, sodass man den Boden zum Landen gar nicht mehr hätte erkennen können. Sah ein bisschen aus wie bei „The day after tomorrow“ und da wir ja gerade den 21. Dezember hatten, war das etwas gruselig.
Glückliche Mama vor Kapstadt
Stattdessen haben wir uns dann überlegt, den Lion’s Head mal zu umwandern. Oder eigentlich nur ein Stückchen hochzuwandern aber dann wurde daraus tatsächlich eine Umwanderung und ein Wettlauf gegen die untergehende Sonne. Durch ziemlich bewachsene Gehwege haben wir uns gekämpft und einen Mistkäfer gesehen, aber den Rest der Tiere nur gehört. Mama hatten Mirjam und ich immer mal wieder abgehängt, da hörte man es ab und zu mal quängeln, sie müsse am Sonntag wieder Tennis Punktspiel spielen, aber sie hat sich echt gut geschlagen. Hat Spaß gemacht! So abenteuerlich!  Und gerade noch vor Einbruch der Dunkelheit geschafft.
Am nächsten Tag hieß es für Mama schon wieder Abschied nehmen. Unser Auto hatte „keine“ Kratzer, deswegen ging das schon mal schnell. Dann hatten wir einige Probleme, das neue Auto für mich und Mirjam zu leihen. Und Mama musste dann schon mal los, also haben wir beide geweint wie Schlosshunde, das sah bestimmt so aus, als würde ich wegen den Autoproblemen weinen. Naja. Der Mensch von der Verleihung meinte dann „ist das deine Freundin?“ und ich meinte „ist meine Mama“ und er meinte „fliegt sie jetzt wieder nach Hause?“ und dann habe ich schon wieder angefangen zu weinen und mit einer wirren Handbewegung in Mamas Richtung geschwenkt, was „ja“ bedeuten sollte. Nach 2 Minuten war Mama dann schon wieder da, um mir noch ihre restlichen 100 Rand zu geben, das war was. Aber eigentlich ganz schön.
Wir in Südafrika

Und seitdem fahre ich jetzt mit der Mirjam durch Südafrika.
Und was wir da so erleben, das erzähle ich euch ein anderes Mal.

Liebe Grüße.
Nadine

PS: Einen tollen Adventskalender von der Mo gebastelt hatte ich dieses Jahr. Mit Teebeuteln (Früchtetee gibt es hier nicht und vermisse ich unheimlich!) und selbstgebackenen Keksen! Vielen Dank dafür Mo, auch für das Weihnachtsgeschenk J

2 Kommentare:

  1. Liebe Nadine,
    unsere gemeinsamen Erlebnisse hast Du aber sehr schön aufgeschrieben. Danke, dass ich an Deinem Blog mitschreiben durfte.

    Ich hab' Dich ganz doll lieb!
    Deine Mama

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  2. Das klingt wie immer alles sehr aufregend :) Und dass ihr zwei euch abgewechselt habt, war iwie cool zu lesen :) Vor allen Dingen das Bild mit der Unterteilung in die beiden Ozeane ist cool LG

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