Samstag, 8. Dezember 2012

Seele baumeln lassen in Mauritius

Hallo meine Lieben,

Tauchen in Mauritius ist super. Ich habe Fische gesehen, die ich sonst wirklich nur im Aquarium sehe. Und diese Fische gibt es in allen möglichen Farben (lila, gelb, weiß, schwarz) und Formen (spitz, rund, flach, kugelig) und Größen (5cm bis 30 cm).
Dodo und ich

Mit fettem Sonnenbrand haben Xin Rong und ich uns am Montag auf den Weg zum Tour Operator Haus gemacht, wo auch schon unser Tauchguide wartete. Xin Rong ist noch nie vorher tauchen gewesen und als er anfing von "wenn ihr keine Luft mehr bekommt, dann macht ihr dieses Zeichen" wurde sogar mir murmelig, ich wollte gar nicht wissen wie es Xin Rong ging. Bereits am Strand haben wir uns dann in die engen Neonanzüge geschält (das ist ein Akt!) und spätestens mit der dicken Jacke auf den Schultern taten diese ganz doll weh (Sonnenbrand). Auf einem etwas klapprig aussehenden gelben Motorboot haben wir uns dann auf den Weg gemacht. Immernoch innerhalb der Lagune sind Xin Rong, der Tauchlehrer (aber noch recht jung!) und ich dann von Bord gehüpft (Wasser ging uns nur bis zur Schulter) und dann haben wir ein paar Übungen gemacht. Zum Beispiel, Wasser in die Maske reinlasssen und wieder raus blasen und das Mundstück herausnehmen und dann wieder reintun. Das lief ganz gut. Dann sind wir ein bisschen getaucht und zurück getaucht und das war's: Wir wurden als für den Ozean tauglich befunden. Witzigerweise haben uns bei den Übungen 6 Erwachsene zugeschaut, da fühlte ich mich leicht beobachtet.
Mahebourg Hafen 
Wieder im Boot sind wir dann aus der Lagune gefahren und haben bei einer Tiefe von ungefähr 25 Metern zwei ältere Frauen und ihr orangenes Schwimmding ausgesetzt. Das fand ich ja nicht so nett, aber die wollten das so. Später (wieder im Boot) haben sie erzählt, dass sie schnorcheln waren, aber nicht so wie ich sondern so: 30 Sekunden runter gehen, 30 Sekunden umschauen und 30 Sekunden auftauchen. Also 1,5 Minuten Luft anhalten! Unglaublich! Aber zurück zum Tauchen.
Bei einer Tiefe von ungefähr 5 Metern sind Xin Rong und ich dann RÜCKWÄRTS vom Boot gekugelt (das hatte ich auch noch nie gemacht, ist ziemlich gruselig aber total witzig). Ein Mensch, der nicht so viel Englisch sprach, hat unser Equipment gecheckt, und hat mich dann angestoßen, dass ich nach hinten umkippe, aber ich habe nur gequiekt und konnte mich noch halten. Stattdessen bin ich dann selbstständig umgekippt und konnte dann im Wasser gucken, wie Xin Rong reingefallen ist, voll cool.
Neue Technik gegen Sonnenbrand
Dann sollten wir uns an einem Seil (welches an Boot und Anker befestigt war) abseilen. Das war ein Akt! Xin Rong hatte irgendwelche Probleme mit ihren Gewichten und ich mit meinen Ohren. Irgendwann war ich dann aber unten und habe noch kurz auf Xin Rong gewartet, dann ging es los. Die Strömung war etwas stark, sodass wir ab und zu in wellenförmigen Geschwindigkeiten getaucht sind, wie die Fische auch, voll witzig. Die Umgebung sah ungefähr so aus: Berge von Korallen mit Schluchten drinnen. Ich glaube, deshalb konnte ich meine Höhe nicht so gut halten und das führte dann dazu, dass ich ständig Probleme mit dem Druckausgleich der Ohren hatte. Die meiste Zeit bin ich relativ alleine Xin Rong und dem Tauchlehrer nachgetaucht, aber immer wenn ich Probleme hatte, war da der Mann, der offensichtlich ein Auge auf mich halten sollte, das war also wirklich gut. Nur einmal hatte ich bereits schon Probleme mit dem Druckausgleich und dann hat er mich auch noch einen weiteren Meter runtergezogen und das tat super doll weh in den Ohren. Das war der einzige Moment in dem ich dachte: Ich will sofort an die Oberfläche! Aber ich habe ihm dann (mit einwandfreier Tauchsprache) meine Probleme geschildert und das ging dann wieder. So sind wir also freudig über die Korallenschluchten getaucht und haben viele Fische gesehen. Und dann kamen wir an eine freie Fläche und da waren dann ganz viele Fische, teilweise auch ganz dicht und grau, das war ganz schön. Denen haben wir dann etwas zugeschaut. Insgesamt waren wir 38 Minuten unten, bis zu einer Tiefe von 8 Metern.
Fische im Korallenriff
Tauchen war also sehr schön, aber wirklich genießen konnte ich das nicht, ich war ständig mit meinen Ohren, meiner Maske, meinem Mundteil beschäftigt. Etwas mehr Routine wäre sicherlich hilfreich gewesen.

An dem Tag hatte ich unglaubliche Kopfschmerzen. Ich denke da kam der Druck des Tauchens zu dem Sonnenbrand auf dem Kopf, das tat schön kräftig weh. Blöd. Also war ich den Mittag über im Hotel. Nachmittags sind wir nach Mahebourg gefahren.
Mahebourg ist toll. Das ist viel einheimischer als Flic en Flac. In Mahebourg muss man noch nach einem Restaurant suchen, Tour Operator gibt es schonmal gar nicht! Stattdessen sitzen Menschen unter Bäumen in großen Gruppen, oder sie sitzen abends noch auf Bänken. Alles wirkt so zusammengehörig und gemeinschaftlich. Die Gebäude müssten alle mal wieder renoviert werden (oder die meisten), aber dafür gibt es überall in der Stadt so viel Natur! Es sieht aus, als ob die Häuser und die Bäumen nebeneinander herleben. Zusammen. Mahebourg hat Charakter. Und die Menschen sind so freundlich. Sie grüßen und helfen, wenn sie können. Aber das ist überall in Mauritius so. Rumlaufen in Mahebourg hat was. Man gehört dazu, auch wenn man ganz offensichtlich nicht wirklich dazu gehört. Aber ich habe mich trotzdem einheimisch gefühlt. Wirklich schön.
Vor Mauritius auf Light House Island
Unser Hotel war direkt neben dem Ozean, das war natürlich auch nett. Mit Balkon auf den indischen Ozean raus. Ein bisschen viele Ameisen, aber gut. Und wir hatten einen häuslichen Gecco, sowas kannte ich ja schon aus Durban. Aber jetzt weiß ich: Die machen Geräusche wie Uhren, witzig.

Am Dienstag sind wir erstmal in ein Internetcafé gegangen, weil unser Internet leider nicht funktioniert hat. Dort hatten sie eine super winzige Baby-Katze, ganz niedlich. Wir sind dann ein bisschen an der Waterfront von Mahebourg rumgelaufen. Da ist kein Strand, aber auch sehr schön. Dann haben wir einen Bus (wie cool ist das denn, total einheimisch!) genommen, nach Blue Bay, das ist nur 10 min südlich. Die Busse sind total alt und es gibt einen Menschen, der rumläuft und Tickets verkauft. Und der hat eine wirklich alte Ticketrolle an der man drehen muss, damit ein Ticket kommt. Niemand scheint hier zu wissen, wann Busse kommen und gehen (es gibt auch keinen Zeitplan), aber alle sind so geduldig! Unglaublich. Man weiß nicht, wann ein Bus kommt, aber man wartet einfach. Ich meine, theoretisch könnte man ja unendlich warten!
Auf Flamingo Island
Blue Bay hatte ich mir auch viel touristischer vorgestellt, ist aber total niedlich. Genau ein Restaurant mit einem alten freundlichen Mann. Die Tour Operators sitzen in einer Reihe am Strand, jeder hat einen kleinen Klapptisch. Und dann sind Xin Rong und ich einfach einen nach dem anderen abklappern gegangen und haben nach Touren gefragt. Dann haben wir uns auf ein Glasbottom Boot gesetzt und sind über das geschützte Korallenriff gefahren. Da kann man die Fische auch total gut beobachten und auch noch Fotos machen. Mein Lieblingsfisch dabei war einer, welcher dunkel-lila in der Mitte war und türkise Flossen hatte. Ein paar Kinder waren an Bord, die haben eine ganze Zeit lang bei jedem Fisch laut aufgeschrien. So hatte man natürlich einen guten Indikator für Fische, aber meistens hatte man diese eh schon gesehen. Naja, das war nur eine Weile so. Wieder zurück wollten wir noch ein bisschen in den Souvenirshops schauen gehen, die es aber leider nicht so wirklich gab. Also sind wir mit dem Bus wieder zurück gefahren. Blue Bay ist aber wirklich sehr blue, mit einem schönen Strand und tollem Wasser.
Haben alle Fische Zähne?
Wieder zurück in Mahebourg sind wir über einen Markt gelaufen, der nur einen kleinen Teil für Touristen hatte. Der Rest war auf einheimische Käufer ausgelegt, mit Tupperware und Kleidungsstücken. Am Abend sind wir zu einem Restaurant gegangen, welches wirklich sehr schön, chillig und billig war. Auf dem Weg dorthin wurde Xin Rong von einer Kakerlake angefallen. Ui. Mit einer schnellen Bewegung habe ich die weggefegt, aber das war ziemlich eklig. Danach bin ich hüpfend weiter gegangen, denn nun sahen wir noch mehr Kakerlaken. Anscheinend kommen einige davon bei Dunkelheit heraus. Das Restaurant war dann eher eine Snackbar und ich habe 45 Minuten auf meinen Salat gewartet, dabei hatte Xin Rong ihre Nudeln schon lange vorher. Das war dann nicht so schön. Aber von 4 Tischen waren 3 Tische mit Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen besetzt (inklusive unserem natürlich). Nicht schlecht! Sieht man in Südafrika ja nicht so. Und ich habe hier jetzt mindestens schon 3 Babies gesehen, welche aus diesen Beziehungen entstanden sind. So niedlich!
Parasailing - Xin Rong und ich
Am Mittwoch sind wir früh aufgestanden, denn ein Wagen hat uns um 8.45 Uhr für eine Tour abgeholt. Mit diesem Transport war das ein Akt! Wir wollten nicht mit dem Bus morgens fahren, weil man diesen ja so schlecht einplanen kann, und bis unsere Tour Operatoren verstanden haben, dass wir abgeholt werden möchten und wann und wo! Ein Akt! Aber hat dafür dann alles erstaunlich gut geklappt.
Erst waren die anderen etwas Schnorcheln in dem Riff, ich habe darauf zugunsten meines verbrannten Rückens mal verzichtet. Dann sind wir weiter gefahren (ganz schnell!) zu Ile aux Algrettes. Das ist eine Insel aus Koralle, nicht aus Vulkangestein. 10 Minuten im etwas kalten (im Vergleich) Wasser planschen, dann weiter zum Schnorcheln an einer anderen Stelle. Dann sind wir zu einem Wrack gefahren, welches 1902 dort aus einem sinkenden Schiff entstanden ist. Die Spitzte ragt aus dem Meer heraus und die andere Hälfte befindet sich außerhalb de Riffes. Danach sind wir zu einem Haus auf einer Insel gefahren, welches früher einmal als Leuchtturm gedient hat. Ganz alt. Von der Insel hat man einen wunderschönen Blick auf Mauritius. Dann sind wir zu einer Insel namens Flamingo Island gegangen, um die bin ich sogar einmal rumgewandert! Ok, hat auch keine 20 Minuten gedauert. Bei uns wäre das noch nicht einmal eine Insel, sondern eher eine Sandbank.
Knall orangener Vogel
Danach sind wir zu einem Wasserfall gefahren, welcher am Ende des einzigen Flusses in Mauritius ist, welcher mit einem Boot befahrbar ist. Dort haben wir auch Fledermäuse und Affen gesehen. Dann... waren Xin Rong und ich Parasailing! Das ist zwar super teurer Spaß, aber dafür super toller Spaß! Habt ihr das schon mal gemacht? Ist überhaupt nicht gruselig, sondern einfach nur schön. Hätte ich den ganzen Tag lang machen können, hat aber leider nur einige Minuten gedauert. Danach sind wir mit dem Speed Boot zu Ile aux Cerfs gefahren. Diese Insel finde ich nicht so schön wie Ile aux Benitiers (wo wir mit dem Katamaran waren). Ile aux Cerfs hat schon etwas unter dem Tourismus gelitten, mit Müll an den Stränden und das Wasser ist genauso blau und der Strand genauso weiß wie woanders auf Mauritius auch. Stattdessen gibt es dort auch noch eine Reihe von Seeigeln, die das Schwimmen erschweren (habe ich gehört, ich selbst war ja immernoch im "Ich-bedecke-mich-komplett"-Modus (im Gegensatz zu den Franzosen, die auch schon einen schönen Sonnenbrand hatten am ganzen Körper, aber immernoch freudig im Bikini rumgesprungen sind)). Lunch war unglaublich... zumindest für Xin Rong. Für mich war es voller Überwindungen, aber ich bin froh, dass ich alles gegessen habe.
Light House Island
Zuerst gab es Fisch, aber solcher, wo noch alles dran ist. Ich habe dann Xin Rong nachgemacht, wie man den Fisch fachmännisch entgrätet, ohne dabei zu sehr die leeren Augen anzustarren, welche ansonsten nur zurück gestarrt hätten. Das lief ganz gut. Dinge wie die Wange habe ich jetzt nicht gegessen, oder Teile, die zu dicht am Kopf waren, aber man kann ja auch erst einmal klein anfangen. Dann gab es Hummer. Genauer gesagt, einen halben Hummer. Immer noch in der Hummerhaut drinnen, also das ganze Tier, aber bereits aufgeschnitten. Dann muss man das ja nur noch rausnehmen. Das war schwieriger als gedacht. Das Fleisch war relativ fest (habe mir sagen lassen, dass das bedeutet, dass der Hummer noch frisch war). Und ich habe dann auch ein paar Stücke probiert, aber festgestellt, dass ich den (wahrscheinlich) Hummer-Geschmack nicht so mag. Also habe ich meinen restlichen Hummer Xin Rong gegeben. Dann gab es Hühnchen, das kenne ich ja.
Wilder Affe
Ein bisschen habe ich vom lokalen Passionsfrucht Rum probiert, aber da habe ich nur den Alkohol geschmeckt. Schön sah er aber aus, mit den Kernen. Ein bisschen haben wir dann am Strand gedümpelt und sind dann ganz schnell mit dem Speed Boot (das schlägt manchmal ganz schön hart auf der Wasseroberfläche auf) zurück nach Blue Bay gefahren. Mehr Island Hopping an diesem Tag, aber wir haben viel gesehen und das war schön, wenn auch nicht so entspannt, wie der Katamaran Ausflug.

Am Donnerstag sind wir mit dem Bus zu dem Krokodil Park La Vanille gefahren. Das war auch ein Akt. Also eigentlich nicht, aber wir dachten ständig, dass uns der Fahrkarten-Mensch vergessen hat, als wir ständig an Schildern für den Park vorbeifuhren, die in andere Richtungen deuteten. Und holprig war die Fahrt! Busse bremsen anscheinend noch nicht mal für Bodenwellen, das zieht im Magen. War also entsprechend witzig. Und dann hat auch alles super gut geklappt. Der Fahrkarten-Mensch hatte uns bereits ein Taxi an die dichteste Haltestelle bestellt, welches uns dann den Rest zum Park bringen würde. Das ist ein Service!
Schildkröte und ich
Im Park angekommen haben wir zuerst die Fruchtfledermäuse begutachtet, die ungelogen aussehen wir Teddybären mit Fledermausflügeln. Super niedlich, sogar wenn sie ganz aufgeregt kämpfen. Dann sind wir zu den Landschildkröten gegangen. Manche Menschen haben sich sogar auf sie draufgesetzt, aber das fanden wir etwas fies. Wir haben uns mit anfassen und so tun (mit Hilfe von Perspektiven) als säßen wir drauf begnügt.
Und dann haben wir uns die Krokodile, Affen und Alligatoren angeschaut. Die haben auch Baby-Krokodile, das ist so niedlich! Und die bewegen sich sogar noch, nicht so sehr die großen. Sehr spannend. Und die Natur ist wie Regenwald, echt hübsch.
Durch Zufall hat dann einer der Angestellten des Restaurants angeboten uns nach Mahebourg mitzunehmen (das hätte uns eine Stunde Busfahren erspart). Dankend haben wir angenommen und unser Taxi nicht bestellt. Doch dann kam alles ganz anders: Er hat das Auto nicht bekommen. Also sind Xin Rong und ich mit den anderen Angestellten und ihm in einem Bus zur Stadt gefahren (das war dann schon wieder cool!) wo er mit uns an einer Bushaltestelle gewartet hat. Nach 20 Minuten kam dann sein Bus, also ist er eingestiegen und wir haben weiter gewartet. Mittlerweile befürchtete ich schon, dass unser Bus niemals kommen würde, aber er kam dann doch. Und zurück war auch gar nicht mehr so lang.
Komische Frucht und ich komisch
Am Freitag sind wir dann nach Grand Bay umgezogen in ein echt schickes Hotel. Beim einchecken wurde uns Eistee und ein nasses Tuch angeboten, so schick ist das! Und das nur für 300 Rand pro Nacht pro Person. Jeder Ort ein bisschen ein schickeres Hotel. Auf der Suche nach Mückensalbe (hatte meine schon aufgebraucht) für meine TAUSEND Mückenstiche, sind wir ein ganzes Stück in die Stadt gewandert, aber haben wir dann doch noch gefunden. Grand Bay ist ganz schön touristisch. Da ist dann irgendwie nichts mehr einheimisch. Abends saßen wir am hoteleigenen Strand unter den typischen Stroh Sonnenschirmen, welche ich sonst nur aus Broschüren kenne. Cool. Am nächsten Morgen (heute) gab es zum Frühstück dann ein riesiges Buffet, mit Litschis, Mango, Cornflakes, dann die ganze englische Fraktion und Aufschnitt. Sehr lecker. Xin Rong ist dann losgedüst zu einem Tag auf einem Katamaran, ich hingegen hatte stattdessen lieber einen entspannten Tag im Hotel, mit Schlafen am Strand, Buch belesen rumtragen, aber nicht lesen, etwas fernsehen kucken und einem kurzen Ausflug nach Grand Bay. Als Xin Rong wieder da war, sind wir dann noch zum Essen wieder in die Stadt gefahren, und sind nach langem Hin und Her in einem Restaurant mit dem leckersten Eistee gelandet. Sehr lecker.

Strand des Hotels in Grand Bay
Und jetzt sitze ich hier und schreibe an diesem ewig langem Blogeintrag. Gerne würde ich noch eine weitere Woche hier bleiben, es ist hier so schön und entspannt und langsam gewöhne ich mich an die Hitze. Aber ich freue mich auch, dass ich Mama schon in weniger als 12 Stunden wieder sehe. Bedeutet auch, dass mein erstes Semester abgeschlossen ist und Abschied von Xin Rong, aber hoffentlich nicht für immer. Moderne Technik kann es möglich machen.

So, muss jetzt noch schnell alles in meinen Koffer stopfen, ich hoffe, das passt alles! Wir werden sehen.
Mit vielen lieben Grüßen!
Nadine

Sonntag, 2. Dezember 2012

Zu Rad, zu Auto, zu Boot

Hallo meine lieben Leserinnen und Leser,

mittlerweile bin ich an den Knien und am Rücken hummerrot. Nicht gerade schön. Außerdem habe ich ganz eigenartigen Sonnenbrand im Gesicht, der sich ungefähr einen Zentimeter um meinen Haaransatz herum ausbreitet. Eigenartig. Das sieht jetzt alles ziemlich doof aus, outet mich komplett als europäischer Touri und tut auch noch weh. Aber dafür war ich im indischen Ozean schnorcheln.

Land, Wasser, Himmel: Alles farbenfroh!
Als ich vor ein paar Tagen den letzten Blogeintrag beendet habe, hatten wir direkt danach noch unerwarteten Besuch auf der Toilette. Plötzlich krabbelte da ein mindestens 10 cm langer Tausendfüssler rum, wie gruselig! Auch Xin Rong wusste nicht so ganz wie wir den wieder loswerden, also haben wir den Besitzer des Hotels geholt. Total niedlich, der kam dann bewaffnet mit Besen und Kehrblech, hat sich auch irgendwie erst ein bisschen erschreckt und hat dann aber ganz mutig den ungewollten Einwohner mitgenommen. Das war aufregend!
Am nächsten Tag haben wir uns etwas früher aus dem Bett gekugelt (jetzt immernoch nicht super früh, aber wir sind halt noch gejetlegged) und saßen dann um ungefähr 11.00 am in den lokalen Reisebüros unseres Vertrauens und wollten dort ein Auto mieten. Leider hatten sie keine Autos mehr, also sollte es erst einmal ein Fahrrad tun. Unser Ziel: Ein 20 km entfernter Vulkan im Landesinneren.
Ein paar Dinge hatte ich bei der Zielsetzung nicht bedacht. 1. Es ist hier megakrass heiß. Die Luft fühlt sich schon warm an, es ist leicht schwül, sodass man auf der Haut immer ein schönes Gemisch aus Sonnencreme und Schweiß brutzeln hat. 2. Mauritius ist hügelig im Landesinneren.
wunderschöne Vögel
Also haben Xin Rong und ich uns mal den ersten Berg hochgeschlängelt auf unseren Bikes, die auch mal wieder etwas Luft in den Reifen vertragen könnten. Und ungefähr 200 m vor der Grenze von Flic en Flac (also immer noch in Flic en Flac) haben wir dann eine Tankstelle gesehen. Ich: Oh, da möchte ich mir gerne noch Wasser holen gehen. Daraus wurde dann eine ausgedehnte Pause auf der Treppe der Tankstelle im Schatten, wo wir unseren Plan noch einmal überdachten und feststellten: Das schaffen wir nicht. Man muss auch aufgeben können, wenn es sicher ist, das man ein Ziel nicht erreichen kann.
Also haben wir uns den Berg wieder runter rollen lassen und sind dann noch etwas in Flic en Flac an der Küste lang geradelt. Haben dort ein kleines Café gefunden, wo wir dann eine Kleinigkeit gegessen haben und ich habe mal versucht Tee zu trinken. Das Trinken ja anscheinend die Menschen in den wirklich warmen Ländern. Hat bei mir eigentlich auch ganz gut funktioniert. Wenn einem innen noch wärmer ist, dann ist einem außen vielleicht nicht mehr ganz so warm. Durch ein Wohngebiet mit Häusern, wo man selbst dann auch drin wohnen will, sind wir dann zum Hotel zurück gefahren, um dort kurz Pause zu machen und dann unsere Badeanzüge einzustecken und zum Meer zu tigern.
Black River Gorges
Ein bisschen hatte ich das Gefühl, dass mich das Meer rauszieht und südlich treibt, aber wenn man da ein bisschen gegen paddelt mit den eingebauten Flossen, dann ist das kein Problem. Was sehr schön ist: Ob natürlich oder synthetisch ist irgendetwas ziemlich weit vor der Küste aufgeschüttet, sodass die Wellen dort schon brechen und das Wasser dann ziemlich flach ist und man einfach nur dümpeln kann.
Später am Abend gab es dann noch einen wunderschönen orangenen Sonnenuntergang. Leider hatte keiner den Fotoapparat mit, also davon keine Bilder. Essen waren wir dann in einem Restaurant, welches eigentlich eher teuer ist, mir aber dennoch zweimal Traubensaft anstatt von Apfelsaft gebracht hat. Außerdem haben sie so ein nervöses Lichtspiel, sodass dem Gegenüber ständig grüne und blaue Punkte über das Gesicht flitzten. Ob das schön ist? Aber bunte Lichter mögen die Leute von Mauritius irgendwie. Jeden Abend gab es bisher auch Feuerwerk. Cool!

Riesen Schildkröten
Am nächsten Morgen (1. Dezember, fühlt sich aber gar nicht danach an, wenn alles so warm und sonnig ist!) haben wir dann unsere Fahrräder gegen ein Auto eingetauscht. Ein bisschen wurde da mit meinem Alter gemogelt (ich war den Tag über 22 Jahre alt!), denn natürlich bin ich wieder mal zu jung gewesen. Aber mogeln geht ja auch.
Die Straßen sind hier (besonders im Vergleich zu Südafrika!) einfach mal super eng! Da fragt man sich, ob jedes Auto nicht schonmal an den Rändern der Fahrbahn übersteht. Und dann fahren alle noch irgendwie irgendwie, aber das kennt man ja aus Südafrika auch schon. Erstaunlich gut haben wir einen Ort gefunden, der seven colored earth heißt. Das ist der einzige Ort weltweit, der durch seine einzigartige mineralische Zusammensetzung 7 unterschiedliche Farben hat. Dort gab es (nicht darauf aber daneben) auch Riesenschildkröten, die waren auch echt cool.
Danach sind wir dann zu den Black River Gorges gefahren. An solchen Orten werden dann schon mal die Busladungen mit Touris ausgekippt und durchgeschleust, aber ging trotzdem noch. Ziemlich schick da. So waldig, grün und hügelig, ganz naturig. Genau wie der Chamarel Waterfall. Wir sind dann noch 5 Minuten im angrenzenden Regenwald wandern gewesen, das war auch schön.
7 Colored Earth
Nächster Stop: Ein Krater. Den haben wir leider nicht gefunden. Er sollte (laut etwas grober Karte) in einer Stadt namens Grand Bassin sein. Die Stadt ist recht groß und grenzt auch noch an eine andere Stadt an, was alles noch größer macht. Auf den Straßen war es außerdem ziemlich voll, weil irgendwie finden gerade auch noch Wahlen in Mauritius statt. Ausgeschildert ist hier mal irgendwie super wenig. Also Schilder, wo mal grobe Richtungen dranstehen an Kreuzungen? Wenn überhaupt, dann nur bei den wirklich großen Hauptstraßen. Sonst muss man den Weg irgendwie selbst kennen. Also wirklich schlecht ausgeschildert, soweit wir das bisher beurteilen können. Durch die Stadt bin ich einmal heil durchgekommen, obwohl mich wirklich viele Autos angehubt haben. Bin aber auch manchmal verwirrt, wer grün hat und selbst wenn ich grün hatte, waren da trotzdem andere Autos, die manchmal zuerst gefahren sind. Außerdem war ich mir einige Male nicht sicher, ob die angrenzende Spur noch in meine Richtung führt oder schon Gegenverkehr ist. Also vielleicht bin ich mit dem Schilderdschungel aus Deutschland etwas verwöhnt, aber sogar Südafrika bekommt das noch besser hin.
Am Ende der Stadt ist Xin Rong dann mal ausgestiegen und hat lokale Einwohner nach dem Weg gefragt. Die haben uns dann wieder zurück durch die Stadt geschickt. Ich dachte: Na toll, vielleicht Glück nicht provozieren? Aber auch zurück ging ganz gut. Wir sind dann mal in eine Seitenstraße eingebogen, die zumindest mal in die richtige Richtung ging, aber irgendwie hatten wir schnell das Gefühl, auf der Farm eines Bauern zwischen seinen Feldern gelandet zu sein, also habe ich mal gekonnt gewendet in drei Zügen. Weitere Einwohner haben uns wieder in die Richtung zurück geschickt, bis anscheinend irgendein Schild kommt. Aber dieses Schild haben wir nie gefunden. Blöd. Und langsam hatten wir den Eindruck: Die Einheimischen wissen auch nicht so richtig, aber alles immer nett und hilfsbereit.
Auf der kleinen Insel
Mehr als eine Stunde haben wir nach dem Krater gesucht und dann aufgegeben und stattdessen angefangen nach einem Vulkan zu suchen. Der sollte ja (da hoch) im Vergleich zum Krater eher gut zu finden zu sein, aber leider: Pustekuchen. Hin und her haben wir uns schicken lassen, bis ein paar Einheimische dann angeboten haben uns zu dem Vulkan zu fahren. Also sie im Auto vorneweg und wir hinterher. Am Ende standen wir auf einem Berg, der gar nicht aussah wie ein Vulkan, aber nett war es von dem Menschen trotzdem und einen schönen Ausblick auf die Stadt hatte man von dort aus auch. Das alles spielte sich ziemlich im Zentrum von Mauritius ab.
Langsam ging bereits die Sonne unter und ich wurde schon etwas nervös: In Südafrika ist es immer ziemlich leicht, den Weg nach Hause zu finden, aber in Mauritius? Unser Plan war es erstmal aus der Stadt und auf eine der Hauptstraßen zu kommen um dort vielleicht einem Schild zu begegnen. Also bin ich einfach mal immer geradeaus gefahren, aber sowas klappt ja auch nur so halb gut. Dann macht die Hauptstraße mal einen Knick nach links, dann sieht das mal so aus, als ob die Straße zu rechten hauptiger wäre als geradeaus, und flup fährt man im Kreis. Bis Xin Rong meinte: Eigentlich müssen wir nur der untergehenden Sonne Richtung Westen folgen. Das stimmt! Und das hat dann ganz gut geklappt. Wettlauf gegen die Sonne, aber sobald ich diese nicht mehr sehen konnte, hatten wir endlich mal ein Schild Richtung Flic en Flac gefunden und von da an lief es dann ganz gut und wir haben sicher unseren Weg nach Hause gefunden.
Ganz graziös beim Schnorcheln

Exkurs: Ich wurde von einem aufmerksamen Leser darauf hingewiesen, dass es sich bei der Sprache hier um ein Kreol handelt und nicht um Sielo.

Heute haben wir unser Auto in einen Katamaran umgetauscht. Treffpunkt für den Ausflug war vor dem Reisebüro und als wir dort (nachdem wir das Auto abgegeben hatten (alles in Ordnung)) ankamen ging es auch schon los, mit dem Minibus zu einem Katamaran-Anlegeplatz. Dort haben wir uns zusammenverschmolzen zu einer riesigen Gruppe mit vielen andere Touris und sind dann barfuß (keine Schuhe erlaubt) auf einen Katamaran geklettert. Es war ein bisschen bewölkt, aber das war eigentlich ganz gut, so konnte man beruhigt und ohne Angst vor Sonnenbrand auf dem Deck die Aussicht genießen. Bereits aus einiger Entfernung haben wir andere Boote gesehen, die relativ dicht beeinander standen und offensichtlich etwas beobachteten: Delphine. Eine Gruppe von Delphinen, die ab und zu mal zwischen den Booten auftauchte und dann wieder verschwand. Manche Boote sind ziemlich dicht heran gefahren, aber dann sind die Delphine halt abgetaucht also ich hoffe, dass sie nicht allzu doll gestört waren von uns. Ein bisschen haben wir gekuckt und dann sind wir weiter in eine Lagune gefahren zum schnorcheln. Das habe ich ja auch noch nie gemacht, da wusste ich gar nicht so genau, was da auf mich zu kommt. Habe mich aber trotzdem mal mutig mit entsprechendem Equipment in die Fluten gestürzt. Mein erster Eindruck: Ein bisschen grau. Aber ich denke, da bin ich auch etwas voreingenommen von den Fotos, die man in den Broschüren sieht und welche knallbunt sind. Das war hier eher nicht der Fall. Die Korallen waren grau (einige sahen auch nicht mehr gut aus) und das Wasser war leider etwas trüb. Ein paar Fische habe ich schon gesehen, so silberne, vielleicht 10 cm groß mit schwarzen Streifen, welche auch relativ dicht kamen und so schwarz-gelb gestreifte dreieckige Fische (kennt jemand Findet Nemo ? In dem Aquarium der Anführerfisch). Ganz schick, aber wusste dann auch nicht ob das jetzt gut ist oder schlecht. Dann habe ich mich mit Kanadiern ausgetauscht (mit denen ich mich vorher auch schon ausgetauscht hatte) und die meinten, dass das hier total toll ist, weil man hier ganz viele unterschiedliche Fischsorten sieht und sonst immer nur eine.
Kokosnuss auf Insel
Mhm. Dann habe ich meine Augen nochmal doller aufgesperrt und tatsächlich. Ein ganz gelber Fisch, kleine schwarze, ein 25 cm langer schwarzer Fisch mit blauem Schwanz, und ein großer dreieckiger Fisch mit bestimmt 30 cm Durchmesser. Ich glaube, ich habe auch Dori gesehen (aus Findet Nemo). War dann doch ganz cool. Und auch cool ist, wenn man ganz ruhig an der Oberfläche liegt und sich einfach hin und her schaukeln lässt von den Wellen. Wa eine wirklich schöne Erfahrung.
Xin Rong hatte mittlerweile die Kontrolle über den bootseigenen Grill ergriffen und grillte Marlin-Fisch, der aber exakt schmeckt wie Hühnchen. Das Buffet zum Lunch war wirklich reichhaltig und sehr lecker.
Posing - mal ganz lustig
Danach sind wir etwas dichter an eine Insel gefahren, die im Westen vor Mauritius liegt und so klein ist, da sind noch nicht einmal Häuser drauf, glaube ich. Das Wasser davor ist ganz türkis, weil es dort so flach ist. Traumhaft schön. Wir haben dann mit einem kleinen Motorboot übergesetzt. Diese Insel kommt  meinen Vorstellungen eine Paradieses schon wirklich nahe. Das Wasser ist wunderschön, der Sand weiß und ganz weich, man blickt auf einen Berg, der noch zum Festland gehört und soweit man sehen kann, nur Bäume auf der Insel. Kleine Unterschlüpfe am Rande des Strandes. Xin Rong und ich sind ein bisschen in die eine Richtung gewandert und dann aber auch schon wieder zurück um noch eine Kokosnuss zu trinken und zu essen. Ich mag ja keine Kokosnuss, aber sowas muss dann. Und dann war das Boot auch schon wieder da und hat uns wieder zurück gebracht zum Katamaran. Xin Rong und ich waren dann noch dümpeln im indischen Ozean, während wir auf die zweite Bootsladung gewartet haben (alle 20 Passagiere passen nicht in das mini Motor-boot). Und als die dann auch da waren, sind wir langsam zurück zur Anlegestelle gefahren. Dort hatten wir dann noch etwas Probleme mit dem Anlegen, sodass Xin Rong und ich noch ein paar Fotos schießen konnten. Außerdem ist mir in der Situation wirklich bewusst geworden, wie dankbar ich sein kann, dass ich das alles machen kann.

Auf dem Katamaran
Der Minibus wartete schon und brachte uns über hubbelige Straßen zurück zum Ausgangspunkt. Wieder im Hotel habe ich erst rausgefunden, wie eigenartig rot ich mich verfärbt hatte und habe dann versucht bestmöglichst die Stellen zu versorgen. Am Abend waren wir noch in dem Restaurant Twin Gardens (dasselbe wie in der ersten Nacht). Ich habe das gleiche bestellt wie letztes Mal, aber meine Erwartungen waren zu hoch. Sehr gut war das Essen dennoch. Und der Service und die Atmosphäre ist auch sehr schön, ein Besuch lohnt sich.

Und jetzt sitze ich hier und schreibe Blog. Morgen gehen wir tauchen! Wie cool ist das denn! Ich hoffe, das Wasser ist dann weniger trüb. Außerdem ziehen wir Morgen um nach Mahebourg, dann lernen wir nochmal was neues kennen.

Bis dahin und mit allerliebsten Grüßlis!
Nadine

Donnerstag, 29. November 2012

Erster Tag in Mauritius

Bote in Mauritius
Hallo meine lieben Freunde und Verwandte,

dies ist mein erster Eintrag direkt von der kleinen Insel.
So klein ist die Insel aber gar nicht: Komischerweise sind Xin Rong und ich auf der anderen Seite der Insel gelandet (im Osten), dabei hatten wir eigentlich gedacht, wir landen im Nordwesten. Unser Ziel: Flic en Flac im Westen. Naja. So kam es, dass wir eine Stunde mit dem Taxi fahren mussten und das war dann etwas teuer, aber gut.
Von der Unterkunft, die ziemlich hotelartig ist, waren wir ziemlich positiv überrascht. Ich persönlich hatte mir eher ein Backpackers vorgestellt, denn wir wohnen hier zu südafrikanischen Backpacker-Preisen. Stattdessen wirklich wie ein Hotel. Ein riesige Doppelbett, Fernseher, Bad, Balkon und Klimaanlage. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie wichtig letzteres ist. Auf alles andere hätte ich notfalls auch verzichten können. Aber draußen ist es einfach so unglaublich warm, ob am Tag oder in der Nacht, da ist eine Klimaanlage fast überlebenswichtig.
Ziemlich spät sind wir gestern angekommen, wollten dann aber trotzdem noch was essen gehen. Also haben wir mal gefragt, ob es hier sicher ist, nachts rumzulaufen. Und der Besitzer (glaube ich) des Hotels meinte, es sei sicher, denn es gibt überall Kameras, welche Bilder direkt an eine Sicherheitszentrale senden. Falls also irgendetwas sein sollte, kommen Sicherheitsmenschen innerhalb weniger Minuten. Und dann hat er uns angeboten, uns schnell zu der Gegend mit den Hotels zu fahren, das Angebot haben wir dankend angenommen.
Auf mauritianischem Sand
Abgesetzt hat er uns dann Nahe des Strandes (es war bereits dunkel) und deutete dann noch auf eine dunkle Straße, die uns direkt zurück zum Hotel führen sollte.
Ich streckte kurz meine Hände in den indischen Ozean: warm. Ein komischer Mann, der schwankend rumlief, da haben wir dann mal einen Bogen rumgemacht.

Wir haben uns dann für ein Restaurant entschieden, welches schon sehr schön von außen aussah und eher teuer für lokale Standards, aber immernoch billig für Deutschland. Das Essen war mehr als hervorragend, da möchte ich gerne nochmal hin.
Ein paar Sachen waren uns bereits aufgefallen: Menschen, unterschiedlicher Rassen, vermischen sich hier irgendwie mehr als in Südafrika. An dem einen Tisch im Restaurant saß eine große Gruppe, bestehend aus vielen (so wie das aussah) Chinesen, einem Inder und ein paar sahen aus wie von pazifischen Inseln. Am anderen Tisch saßen drei weiße Menschen und eine Inderin. Und alle sprachen Sielo. Sielo ist anscheinend eine Art Französisch und neben Englisch hier die Landessprache. Sprache scheint hier also nicht zwischen den unterschiedlichen ethnischen Gruppe diskriminierend und separierend zu sein (so wie in Südafrika). Interessant!
Nach dem Essen sind wir (um 11.30 pm, in einer fremden Stadt) losgegangen um das Hotel zu suchen. Das ist in Südafrika auch definitiv nicht empfehlenswert. Und irgendwie fühlte sich das auch etwas unsicher an. Ich habe mich ständig umgedreht und ziemlich doll erschreckt, als plötzlich etwas laut knallte: Feuerwerk. Aber (anders als in Südafrika) waren eigentlich fast überhaupt keine Menschen auf der Straße. In Südafrika trifft man hinter jeder Ecke Menschen ohne ein Zuhause. Hier nicht. Obwohl viele Häuser etwas zerfallen oder wie immernoch im Bauzustand aussehen. Wahrscheinlich ist es deshalb auch sicherer, da es hier einfach gar nicht so viele Leute nachts gibt. Deswegen denke ich schon, dass zumindest Flic en Flac sehr sicher ist, aber ich bin durch Mauritius noch mit südafrikanischen Sicherheitsmaßstäben gegangen.
Füße im indischen Ozean
Xin Rong und ich haben uns dann etwas verlaufen. Also haben wir zwei Sicherheitsmänner nach dem Weg gefragt, aber sie wussten den Weg nicht (obwohl es nur eine Straße weiter war). Ich bin mir fast sicher, die Sicherheitsmänner in Südafrika hätten sowas gewusst, die kennen sich in der Regel ziemlich gut aus. Ein weiterer Unterschied zu Südafrika: Hier kommt man mit Englisch nicht besonders weit. Eher französisch. Aber mein winziges Basiswissen ist nicht genug. Auch finde ich, haben die Leute, die gut Englisch sprechen, teilweise einen starken französischen Akzent, aber Xin Rong meint, sie haben einen starken malayischen Akzent, also weiß auch nicht.
Wr haben das Hotel dann aber noch gut gefunden.

Heute morgen haben wir ausgeschlafen und sind deshalb erst um 9.30 (südafrikanischer Zeit, was leider schon 11.30 lokaler Zeit) aufgestanden. Wir haben uns dann Frühstück gemacht (das ist hier mit Selbstbedienung). Es gab Baguette, Toast, Butter, Marmelade, Tee und Kaffee also gar nicht so schlecht. Danach haben wir gefragt, ob wir im Hotel auch Fahrräder leihen könnte. Er meinte, nein, aber Mopeds. Wie cool ist das denn! Und er hat meinen Führerschein, der kein Jahr alt ist, sogar akzeptiert. Also habe ich mich, etwas unsicher, mal draufgesetzt, eine kurze Einweisung bekommen und bin dann nach kurzer Unsicherheit (er meinte schon: Bist du das schon mal gefahren? Antwort war: Nein) losgefahren. Das lief gar nicht so schlecht! Aber mit Xin Rong hinten drauf hätte ich das Gleichgewicht wahrscheinlich nicht mehr halten können. Er meinte auch, wir sollten mal lieber Fahrräder leihen, da hatte er mit Sicherheit recht. Lustig war es trotzdem.
Ich im indischen Ozean
Also sind wir in der brütenden Mittagshitze losgewandert, haben schnell einen Ort gefunden, der Fahrräder, Autos (die ich auch leihen darf!) und Tours anbietet. Und dann kurz danach noch einen anderen Ort, der ebenfalls Aktivitäten und Tours anbietet. Dann haben wir uns in ein Restaurant gesetzt (Kopf wie Matsch wegen heiß) um zu entscheiden, was wir die folgenden Tage so machen würden.
Dann sind wir zum Strand gegangen. Ein bisschen saßen wir da rum, ich habe viele Bilder gemacht (mit meiner eigenen Kamera, denn SIE FUNKTIONIERT WIEDER! Dank gilt hier Gerald, der hat sie innerhalb weniger Minuten repariert. Tja, hätte ich wahrscheinlich auch schon eher haben können, aber besser spät als nie! Und ich hoffe mal, sie bleibt jetzt heile, aber heute lief einwandfrei.) und dann sind wir ein bisschen in die eine Richtung gewandert. Ziemlich viele tote Korallenstückchen liegen am Strand, ein paar Algen, aber kein Müll. Also wirklich ganz schön. Und der Sand ist ganz weiß. Dann ging die Sonne unter und ich glaube, das war der schönste Sonnenuntergang, den ich je gesehen habe (oder vielleicht der damals in Dänemark). Traumhaft.
Sonnenuntergang über dem indischen Ozean
Zurück sind wir dann durch ein paar Straßen gegangen in Richtung der Restaurants von gestern und haben dann in einem von denen gegessen. Das war jetzt nicht so lecker wie gestern, aber auch nicht so teuer.
Und dann sind wir wieder zum Hotel zurück gegangen. Das war überhaupt nicht mehr gruselig (jetzt kennt man den Weg ja auch schon) und wir haben das Hotel auf Anhieb gefunden.

Ein recht kurzer Tag (haben ja auch erst bei der Hälfte angefangen), heiß, aber sehr schön. Und die Freiheit, nach der ich mich so gesehnt habe, ist hier deutlich spürbar.
Morgen werden wir mal versuchen etwas früher aufzustehen, Fahrräder zu mieten und ein bisschen die Gegend zu erkunden.

Ich hab euch lieb!
Liebe Grüße aus Mauritius!
Nadine

Mittwoch, 28. November 2012

Time passes quickly but the memories stay


Hallo meine Lieben,

da ich eben meinen Flug nach Mauritius (das wird der Hammer!) verpasst habe, habe ich jetzt Zeit nochmal einen letzten Eintrag zu schreiben, solange ich mich noch als Einwohnerin aus Gauteng bezeichnen kann.
Ich in Pretoria
Aber vielleicht rolle ich das Pferd mal von hinten auf, und fange mit dem Verpassen meines Fluges an. Ok, ich war (offensichtlich) ein bisschen spät dran. Xin Rong und ich haben noch bis heute morgen um 4.00 Uhr gepackt, da ließ es sich dann schwer um halb sechs schon wieder aus dem Bett kugeln. Also sind wir etwas spät losgekommen. Dann habe ich die Lautsprecheransage des Zuges falsch interpretiert und habe deshalb dafür gesorgt, dass wir eine Station zu früh ausgestiegen sind. Also nochmal unnötige 15 Minuten auf den nächsten Zug warten.
Am Flughafen haben Xin Rong und ich uns dann getrennt, weil sie noch ein paar Sachen erledigen musste. Ich hingegen bin schon mal vorgegangen zum Einchecken und habe noch gewitzelt: „Ich schreibe dir dann eine sms, wenn du noch nicht da bist aber ich dann schon mal los fliege.“ Tja, Pustekuchen.
Am Check-In Schalter war die Schlange etwas lang, aber da ging eigentlich noch. Dann macht South African Airways das irgendwie ein bisschen witzig: Sie wiegen das Gepäck bereits extern bevor man überhaupt an den richtigen Schalter herangetreten ist. Mein Koffer hatte Übergepäck (sind ja auch fast 5 Monate drinnen), deshalb wurde ich an einen anderen Schalter geschickt um dort zu bezahlen. Die Schlange war zwar nicht besonders lang, aber alles dort hat ewig gedauert. Ungefähr 40 Minuten, bevor das Flugzeug starten sollte, war ich dann dran (etwas spät, um die Zeit muss man ja schon eigentlich eingecheckt sein, aber ich dachte, wenn die das hier so machen). Die Frau meinte dann, dass sie glaubt, der Flieger sei schon geschlossen. Und tatsächlich: Kein Check-In mehr. Das hat dann auch nochmal der Mann am Check-In Schalter bestätigt, zu welchem ich geschickt wurde. Ich (total hungrig (kein Frühstück und mittlerweile war es schon 10.00 Uhr) und total müde) habe etwas gereizt gefragt, was ich denn jetzt machen soll, und der Mann meinte: Umbuchen. Na toll. Das kostet bestimmt, habe ich mir gedacht. Blöderweise hatte ich mittlerweile auch noch den Zettel verloren, auf dem stand, wieviel Übergepäck ich bezahlen musste. Nicht, dass das noch von Bedeutung war, aber auf dem kleinen Zettel stand die Uhrzeit drauf, wann ich den Koffer wiegen gelassen habe. Zum Glück, zum Glück, wurde mir der kleine Zettel von einer Frau, die am Flughafen arbeitet, hinterhergetragen. Etwas zornig, verwirrt und im Kopf schon mal durchgehend, wieviel das Ticket wahrscheinlich kostet, habe ich dann noch einen Mann mit roter Jacke angesprochen, was ich jetzt machen soll, da mein Flug schon geschlossen ist. Und der Mann hat mir wirklich geholfen. Mittlerweile hatte ich ja wieder den Zettel, und auf dem stand: Wiegen des Koffers um 8.33 Uhr. Jaha! Und Flug ging um 9.40 Uhr (also mehr als eine Stunde vorher!) Das hätte ich dann mit einchecken und später zahlen noch geschafft! Und ich habe auch gesagt: Ich war ja da, aber musste dann eine halbe Stunde anstehen, um mein Übergewicht zu zahlen. Also wurden die armen Leute vom Koffer wiegen gerufen, und jener, der mich zu dem anderen Schalter geschickt hatte, wurde dann etwas platt gemacht (der ist eh schon sehr klein (bestimmt noch einen Kopf kleiner als ich) und dann wirkte er noch kleiner). Ich habe versucht sauer und freundlich zugleich zu sein, denn ich wollte NICHT noch einmal zahlen! Dann kam eine Frau, die hat dann den Mann der Kofferwiege verteidigt „Sie war wirklich spät dran, sie hätte schon 3 Stunden vorher einchecken können!“ und der Mann, den ich gefunden hatte meinte „Wenn man bis eine Stunde vorher einchecken kann, dann muss das auch gehen!“, da hatte er ja nicht ganz unrecht. Also hat der Mann gewonnen (also ich!) und das bedeutete: Die Airline war Schuld, dass ich den Flug verpasst hatte. Zum Glück. Denn ich wurde dann einfach auf den nächsten Flug umgebucht, ohne irgendwas zu zahlen. Und obwohl dass alles kacke ist (Xin Rong muss jetzt 4 Stunden in Mauritius warten, denn sie hat den Flug gekriegt, wie hat sie DAS gemacht?) war ich trotzdem stolz, dass ich für den neuen Flug nicht zahlen musste. Entspannt habe ich dann bei Air Mauritius eingecheckt und sitze jetzt in einem Café, mit Blick auf die Flugzeuge, Eiskaffee und Frühstück. Also ganz gut. Und Air Mauritius wollte noch nicht einmal, dass ich für mein Übergepäck zahle.
Zentrum der Universität

Letzte Woche Freitag (23.11.) haben wir unserer Putzhilfe ein kleines Geschenk gemacht. Sie ist ganz klein, war zu uns immer freundlich, hat gesungen (aber nur, wenn niemand in der Nähe war) und immer ein zahnloses Lächeln auf den Lippen. Ich habe im Hatfield Plaza eine Karte besorgt und ein Gruppenfoto des Hauses ausgedruckt. Jeder hat dann eine Kleinigkeit geschrieben und sie hat sich ganz doll darüber gefreut. Richtig verstanden habe ich sie nicht, denn sie spricht nicht besonders viel Englisch und ich nicht besonders viel Sepedi, aber da haben dann halt mal die Herzen gesprochen. Und dann wurden wir alle noch umarmt, das war wirklich niedlich, da musste man sich schon einige Tränchen verdrücken.

Freitag Nachmittag haben Xin Rong, Snow und ich dann nochmal David getroffen. Xin Rong hatte ihm noch etwas aus Kapstadt mitgebracht. Und dann hat er ganz niedlich gemeint, dass er sieht, dass wir auf uns aufpassen können, dass er uns immer in seinem Herzen hat, dass er eines Tages in unsere Länder kommt und wenn wir ein Taxi rufen, dann ist er der Taxifahrer. Er meinte, er ist unser South African Vater. Da muss man dann auch aufpassen, dass man nicht losschluchzt.

Um die Prioritäten eines Austauschschülers und die eines guten Studenten unter einen Hut zu bringen, muss man schon einen Spagat machen. Als Austauschschüler will man natürlich Land und Leute sehen, und mit den anderen was unternehmen. Als guter Student sollte man am Wochenende oder abends ja eigentlich auch mal lernen. Eines verliert dann in der Regel leider schon. Aber in der Prüfungsphase war das noch schlimmer. Am Samstag morgen ist Snow losgeflogen nach Kapstadt und danach wird sie dann nach China fliegen, deswegen war Freitag so der letzte Tag und Samstag dann Abschied. Und am Freitag musste ich dann für eine Klausur lernen, die ich am Samstag morgen, eine halbe Stunde, nachdem ich Snow verabschiedet habe, geschrieben habe. Das war vielleicht ein Gefühlschaos! Stress und Traurigkeit ist irgendwie eine komische und doofe Mischung. So richtig Lust zum Lernen hat man dann auch nicht. Die Klausur am Samstag lief aber dann doch ganz gut.
Haus 8

Am Samstag ist auch Xin Rong (nach 8 Tagen power-Stress mit Klausuren und nur einem Bettenlager in meinem Zimmer (das Teilen des Zimmers hat aber erwartungsgemäß ohne Probleme geklappt)) nochmal losgeflogen, also hatte ich das Zimmer nochmal für mich.

Am Sonntag habe ich dann zum ersten Mal mit Milva geskypt (danke, Uli!). Ihr geht es in Konstanz wirklich gut, auch ohne mich, da kann ich beruhigt noch ein paar Monate hier bleiben.

Am Montag hatte ich dann noch meine letzte Klausur: Psychopathologie. Dafür habe ich mal nicht gelernt (habe ich auch noch eigentlich nie gemacht, aber wegen neuen Erfahrungen bin ich ja hergekommen ;)), weil der Umfang der Klausur riesig war und ich auch noch 5 andere Fächer hatte, die ich versuchen wollte zu bestehen. Ich bin dann aber trotzdem mal hingegangen und habe mir das Blatt mal angekuckt. Und tatsächlich. Dafür hätte ich unglaublich viel lernen müssen, das konnte ich so aus der freien Hand dann nicht. Also habe ich nach 10 Minuten (3 Stunden Klausur) aufgehört, mir das durchzulesen und dann noch weitere 10 Minuten überlegt, wie ich meiner Dozentin (die war leider auch da) erkläre, dass ich kein einziges Wort geschrieben habe. Ein bisschen beeilen musste ich mich aber, denn Montag war auch der letzte Tag von Linda in Pretoria und den Abschied wollte ich nicht verpassen. Also bin ich irgendwann mutig aufgestanden, nach vorne gegangen und sie meinte: „Was ist denn los, Sweetie?“ Ich meinte: „Ich kann das nicht.“ Sie meinte: „Willst du das nicht wenigstens mal versuchen?“ Ich meinte: „Ne, aber der Kurs hat mir Spaß gemacht!“ Sie meinte: „Aber die Klausur ist doch geradeheraus.“ Ich meinte: „Das stimmt (finde ich wirklich, einfach nur umfangreich), aber ich kann das trotzdem nicht.“ Und dann meinte ich , dass ich den Kurs in Deutschland noch mal machen werde (darauf freue ich mich schon, weil ist ja das, was ich später machen will), und bin dann gegangen.

Dienstag war dann nochmal super stressig, mit Packen des gesamten Zimmers, Abnahme des Zimmers durch Mrs Lindeque (das war in erster Linie emotionaler Stress) und dem restlichen organisatorischen Kram.
Was ich an Pretoria vermissen werde, ist die Gemeinschaft von Haus 8. Gar nicht so sehr mein zellenartiges Zimmer, oder das Haus selbst oder die Universität, sondern meine vielen Nachbarn, die immer offene Ohren hatten. Es hat viel Spaß gemacht, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein. 
Ich bin schon auf die Noten der Klausuren gespannt, aber für die Nachschreibeklausur werde ich wohl nicht extra meinen Mauritius-Urlaub verkürzen, deswegen hoffe ich einfach mal, dass ich soweit das meiste bestanden habe.

Oh wie cool, ich glaube, da rollt gerade mein Flugzeug in seine Parkbucht.

Universität Pretoria
Ich bin so froh, dass ich immer mal wieder fleißig an dem Blog geschrieben habe, denn momentan weiß ich gar nicht, wohin 4,5 Monate verschwunden sind, aber das kann ich ja dann nochmal nachlesen. Jetzt freue ich mich erstmal auf Mauritius. Worauf freue ich mich da am meisten? Auf Freiheit und Fahrräder. Mir kommt es schon so vor, als ob Südafrika ein bisschen außerhalb meiner Komfortzone ist. Mit der hohen Kriminalität, von der man ja dann ab und zu doch mal was mitbekommt, mit der großen Armut mancher, die man jeden Tag sieht und mit den starken Gewittern, wo man nur beten kann, dass das Haus einen Blitzableiter hat. Woran merke ich, dass mich das alles etwas mitnimmt? Ich denke, ich mache mir hier mehr Sorgen über kleinere Dinge, als ich das Zuhause tun würde. Interessant, oder? Deswegen fühlt es sich gerade so an, als ob ich einfach einmal Pause brauchte von Südafrika. Ich denke, die 12 Tage sind dann genau richtig. Und wenn ich wieder komme aus Mauritius, dann wartet schon meine Mama auf mich, da freue ich mich ganz besonders. Ich versuche mich mal zu melden, aus Mauritius!
Ich denke, ich habe viel gelernt in Pretoria und werde haufenweise Erfahrungen und Erinnerungen mitnehmen. Denn auch wenn die Zeit vergangen ist wie im Flug, bleiben die Erinnerungen.

Viele liebe Grüße!
Eure Nadine

PS: Ich bin gut und sicher in Mauritius angekommen und habe Xin Rong auch gleich am Flughafen gefunden. 

Dienstag, 20. November 2012

Meine südafrikanische Decke

Hallo meine Lieben,

ich habe alles an Ereignissen erfolgreich aufgeholt, das sind doch mal gute Neuigkeiten. Und da jetzt (um den 20.11. rum) ich und alle anderen auch, irgendwie in den Lernstress gerutscht sind (obwohl wir ja eigentlich alle Austausch-Studenten sind, da sollte man meinen, ist der Stress geringer) haben wir leider auch gerade nicht mehr soviel Zeit für Ausflüge, über die ich noch berichten könnte.
Der Abschied von allen rückt immer näher, ich selbst fliege schon in acht Tagen (am 28.11.) mit Xin Rong in den Urlaub. Das bedeutet, meine Zeit in Pretoria ist dann fürs erste rum. Unglaublich. Aber alle freuen sich schon ganz doll auf Zuhause, obwohl ich mir sicher bin, wenn der Abschied erstmal nah ist und greifbar wird, dann wird das nochmal ziemlich traurig.
Alle verlassen das Haus so tröpfchenweise, mit Snow, die am 24.11. als erste auszieht. Ich kann nur hoffen, dass ich alle mal wieder treffe, irgendwann, aber dasselbe ist das dann natürlich nicht.

Naja, erstmal genug vom Trübsal blasen. Habe ich euch erzählt, dass ich auf dem Flohmarkt des Daches des Einkaufszentrums in Rosebank eine Decke aus Patchwork in Auftrag gegeben habe? Ich war schon seit längerem auf der Suche und habe dort dann schon von weitem, eine ganz bunte Decke gesehen. Bei näherem Hinsehen waren darauf ganz viele südafrikanische Symbole und Dinge, für die Südafrika bekannt ist. Ich habe dann gefragt, ob sie auch noch eine kleinere Decke, vielleicht 1 mal 1 Meter hat, aber sie meinte, eine so kleine Decke hat sie gerade nicht, aber dass sie mir eine machen kann. Und mein einziger Extrawunsch war "bunt" sollte sie sein.
Die Decke und ich
Letzten Sonntag sind Gerald, Mona und Linda dann zu dem Flohmarkt gegangen (ich musste lernen, was leider nur mehr schlecht als recht geklappt hat), und haben mir die Decke dann mitgebracht. Ganz niedlich, die Frau hat mir dann später eine SMS geschrieben, dass ich tolle Freunde habe und dass sie hofft, dass mir die Decke gefällt. Und tatsächlich ist die Decke einfach unglaublich schön, wie ich finde. Alles drauf, was man braucht, wie Kudu, Hippopopumus, Mandela, Baobab Baum und vieles, vieles mehr. Ich habe ihr dann geantwortet, dass ich die Decke wirklich schön finde, und dann meinte sie, dass sie sie mit ganzem Herzen gemacht hat. Da habe ich mich gefreut. Und niemand hat jetzt diese Decke, nur ich. :)

Klausuren laufen so lala. Zu wissen, dass ich notfalls auch alles nochmal in Deutschland machen kann (was jetzt nicht ideal wäre), nimmt zwar den Druck raus, aber leider auch den Ansporn. So ist das: Ohne Druck läuft bei mir leider gar nichts. Naja, ich hoffe dennoch, dass ich wenigstens ein paar Sachen mit nach Deutschland bringen kann.

Die kommenden Tage haue ich jetzt nochmal rein mit Klausuren, wird schon klappen!
Viele liebe Grüße!
Nadine

Samstag, 17. November 2012

Good-bye, Carmy!

Hallo Freunde der Sonne,

gestern ist David am Nachmittag gekommen, mit seinem eigenen Toyota Carmy (sahen nebeneinander aus wie Zwillingsbrüder, obwohl sein Carmy schwarz ist, also wahrscheinlich zweieiige Zwillinge) um unseren Toyota Carmy abzuholen. Ein bisschen vorher haben Snow, Xin Rong und ich noch ein paar letzte Fotos mit dem Auto geschossen, welches für jeden von uns das erste war.
Ganz schnell hat David mit einem Freund zusammen den Carmy aus der Parkbucht geschoben, dann einen Gurt vorne befestigt und dann hat sein Carmy unseren Carmy schon vom Hof gezogen. Ich habe David noch zugerufen: "Pass gut auf ihn auf." Und er meinte, dass ich mir keine Sorgen machen brauche und dass der Carmy für ihn immer etwas Besonderes sein wird, was ihn an uns erinnert. Ganz niedlich. Die Hälfte von dem Preis, für welchen wir den Carmy verkaufen wollten, hat er schon gezahlt, der Rest kommt im Januar. So ist es abgesprochen und ich vertraue David. Bisher hat er alles gemacht, wie er vorher gesagt hat.

Am Abend sind Xin Rong, Gerald, Linda, Mona und ich (nachdem wir erst versucht hatten, uns den neusten und letzten Twilight-Teil anzuschauen, aber das war schon ausverkauft, also waren wir stattdessen in Cofi was essen) zufällig in der Straße gelandet, in welcher David jeden Morgen anfängt zu arbeiten und da stand er dann wieder: Der Carmy. David hatte schon gesagt, dass er das Auto erst irgendwo abstellen würde und es dann am nächsten Tag zurück fährt. Schnell bin ich über die Straße gehoppelt, habe dem Carmy kurz freundschaftlich auf die Seite geklopft und bin dann wieder zu den anderen gegangen. So konnte ich mich wenigstens nochmal richtig verabschieden.
Heute bin ich wieder am Carmy vorbeigelaufen, aber ich habe ihn nicht nochmal besucht. Die Geschichte "Auto" ist jetzt abgeschlossen. Ich hoffe, er hat ein langes glückliches Leben, vielleicht ja sogar für eine Weile mit seinem Zwillingsbruder.

Viele liebe Grüße,
Nadine