Bote in Mauritius |
dies ist mein erster Eintrag direkt von der kleinen Insel.
So klein ist die Insel aber gar nicht: Komischerweise sind Xin Rong und ich auf der anderen Seite der Insel gelandet (im Osten), dabei hatten wir eigentlich gedacht, wir landen im Nordwesten. Unser Ziel: Flic en Flac im Westen. Naja. So kam es, dass wir eine Stunde mit dem Taxi fahren mussten und das war dann etwas teuer, aber gut.
Von der Unterkunft, die ziemlich hotelartig ist, waren wir ziemlich positiv überrascht. Ich persönlich hatte mir eher ein Backpackers vorgestellt, denn wir wohnen hier zu südafrikanischen Backpacker-Preisen. Stattdessen wirklich wie ein Hotel. Ein riesige Doppelbett, Fernseher, Bad, Balkon und Klimaanlage. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie wichtig letzteres ist. Auf alles andere hätte ich notfalls auch verzichten können. Aber draußen ist es einfach so unglaublich warm, ob am Tag oder in der Nacht, da ist eine Klimaanlage fast überlebenswichtig.
Ziemlich spät sind wir gestern angekommen, wollten dann aber trotzdem noch was essen gehen. Also haben wir mal gefragt, ob es hier sicher ist, nachts rumzulaufen. Und der Besitzer (glaube ich) des Hotels meinte, es sei sicher, denn es gibt überall Kameras, welche Bilder direkt an eine Sicherheitszentrale senden. Falls also irgendetwas sein sollte, kommen Sicherheitsmenschen innerhalb weniger Minuten. Und dann hat er uns angeboten, uns schnell zu der Gegend mit den Hotels zu fahren, das Angebot haben wir dankend angenommen.
Auf mauritianischem Sand |
Ich streckte kurz meine Hände in den indischen Ozean: warm. Ein komischer Mann, der schwankend rumlief, da haben wir dann mal einen Bogen rumgemacht.
Wir haben uns dann für ein Restaurant entschieden, welches schon sehr schön von außen aussah und eher teuer für lokale Standards, aber immernoch billig für Deutschland. Das Essen war mehr als hervorragend, da möchte ich gerne nochmal hin.
Ein paar Sachen waren uns bereits aufgefallen: Menschen, unterschiedlicher Rassen, vermischen sich hier irgendwie mehr als in Südafrika. An dem einen Tisch im Restaurant saß eine große Gruppe, bestehend aus vielen (so wie das aussah) Chinesen, einem Inder und ein paar sahen aus wie von pazifischen Inseln. Am anderen Tisch saßen drei weiße Menschen und eine Inderin. Und alle sprachen Sielo. Sielo ist anscheinend eine Art Französisch und neben Englisch hier die Landessprache. Sprache scheint hier also nicht zwischen den unterschiedlichen ethnischen Gruppe diskriminierend und separierend zu sein (so wie in Südafrika). Interessant!
Nach dem Essen sind wir (um 11.30 pm, in einer fremden Stadt) losgegangen um das Hotel zu suchen. Das ist in Südafrika auch definitiv nicht empfehlenswert. Und irgendwie fühlte sich das auch etwas unsicher an. Ich habe mich ständig umgedreht und ziemlich doll erschreckt, als plötzlich etwas laut knallte: Feuerwerk. Aber (anders als in Südafrika) waren eigentlich fast überhaupt keine Menschen auf der Straße. In Südafrika trifft man hinter jeder Ecke Menschen ohne ein Zuhause. Hier nicht. Obwohl viele Häuser etwas zerfallen oder wie immernoch im Bauzustand aussehen. Wahrscheinlich ist es deshalb auch sicherer, da es hier einfach gar nicht so viele Leute nachts gibt. Deswegen denke ich schon, dass zumindest Flic en Flac sehr sicher ist, aber ich bin durch Mauritius noch mit südafrikanischen Sicherheitsmaßstäben gegangen.
Füße im indischen Ozean |
Wr haben das Hotel dann aber noch gut gefunden.
Heute morgen haben wir ausgeschlafen und sind deshalb erst um 9.30 (südafrikanischer Zeit, was leider schon 11.30 lokaler Zeit) aufgestanden. Wir haben uns dann Frühstück gemacht (das ist hier mit Selbstbedienung). Es gab Baguette, Toast, Butter, Marmelade, Tee und Kaffee also gar nicht so schlecht. Danach haben wir gefragt, ob wir im Hotel auch Fahrräder leihen könnte. Er meinte, nein, aber Mopeds. Wie cool ist das denn! Und er hat meinen Führerschein, der kein Jahr alt ist, sogar akzeptiert. Also habe ich mich, etwas unsicher, mal draufgesetzt, eine kurze Einweisung bekommen und bin dann nach kurzer Unsicherheit (er meinte schon: Bist du das schon mal gefahren? Antwort war: Nein) losgefahren. Das lief gar nicht so schlecht! Aber mit Xin Rong hinten drauf hätte ich das Gleichgewicht wahrscheinlich nicht mehr halten können. Er meinte auch, wir sollten mal lieber Fahrräder leihen, da hatte er mit Sicherheit recht. Lustig war es trotzdem.
Ich im indischen Ozean |
Dann sind wir zum Strand gegangen. Ein bisschen saßen wir da rum, ich habe viele Bilder gemacht (mit meiner eigenen Kamera, denn SIE FUNKTIONIERT WIEDER! Dank gilt hier Gerald, der hat sie innerhalb weniger Minuten repariert. Tja, hätte ich wahrscheinlich auch schon eher haben können, aber besser spät als nie! Und ich hoffe mal, sie bleibt jetzt heile, aber heute lief einwandfrei.) und dann sind wir ein bisschen in die eine Richtung gewandert. Ziemlich viele tote Korallenstückchen liegen am Strand, ein paar Algen, aber kein Müll. Also wirklich ganz schön. Und der Sand ist ganz weiß. Dann ging die Sonne unter und ich glaube, das war der schönste Sonnenuntergang, den ich je gesehen habe (oder vielleicht der damals in Dänemark). Traumhaft.
Sonnenuntergang über dem indischen Ozean |
Und dann sind wir wieder zum Hotel zurück gegangen. Das war überhaupt nicht mehr gruselig (jetzt kennt man den Weg ja auch schon) und wir haben das Hotel auf Anhieb gefunden.
Ein recht kurzer Tag (haben ja auch erst bei der Hälfte angefangen), heiß, aber sehr schön. Und die Freiheit, nach der ich mich so gesehnt habe, ist hier deutlich spürbar.
Morgen werden wir mal versuchen etwas früher aufzustehen, Fahrräder zu mieten und ein bisschen die Gegend zu erkunden.
Ich hab euch lieb!
Liebe Grüße aus Mauritius!
Nadine