Lesedi Cultural Village |
David war total niedlich. Er meinte, alle seine Nummern sind von seinem Handy gelöscht wurden, deswegen konnte er uns nicht kontaktieren, wegen des Autos. Stattdessen hat er auf unseren Anruf gewartet und ist ab und zu mal am Grundstück langgefahren um zu gucken, ob das Auto da noch steht. Und dann meinte er, ok, ok, hier sitzen bringt uns nicht weiter, wir müssen uns das Auto ankucken. Dann habe ich ihm den Teil des Motors gezeigt, der abgebrochen war und den ich aufheben werde. Er meinte: ok, dann müssen wir uns das Auto jetzt nicht mehr ankucken, Let's talk. Und dann meinte er, dass er uns einen neuen Motor für 8000 Rand besorgen kann, nicht 1600.
Am Ende haben wir das nicht gemacht. Aber das war dann der Zeitpunkt, wo ich persönlich tatsächlich mit der ganzen Sache Auto endlich wieder im Reinen war, weil ich wenigstens den Eindruck hatte, dass es noch eine andere Möglichkeit gibt, als zu verkaufen. Vorher hatte ich mich mit dem Rücken zur Wand gefühlt, und als ob ich uns in die Lage gebracht habe, dann hatten wir eine weitere Option und konnten eigenständig entscheiden, was wir machen wollten. Seitdem (bis zum heutigen Zeitpunkt) sucht David nach irgendeiner Lösung, an wen und wie wir das Auto verkaufen. Mal sehen.
Zulu Kleidung (links und Mitte); Unser Guide (rechts) |
Wo die Tänze waren - man beachte Band |
Sie meinte, sie hat einfach zu viel gemacht, und dass sie das in Zukunft nicht mehr machen wird.
Dann meinte sie, dass sie einfach nichts hätte sagen können, aber dann können wir keine wirklich guten Freunde werden und dass ich eigentlich nett bin.
Puh, das kann ich ja gar nicht. Erst die volle Feudel kriegen und dann alles vergessen, wie als wäre nichts gewesen oder was. Mittlerweile stand ich da in Tränen, weil ich mich für die absurdesten Dinge rechtfertigen musste (zum Beispiel, warum ich ihr einen Zettel zurück geschrieben hatte. Sie hatte mir doch erst einen Zettel geschrieben! Sie meinte: Weil ich nicht zuhause gewesen war. Ich meinte: Dann hättest du doch warten können, bis ich zu Hause war, ich würde den Zettel doch sowieso erst zuhause lesen. Hat sie nicht verstanden.) und ich gleichzeitig das Gefühl bekam, dass ich ein wirklich rücksichtsloser Mensch war, der sie absichtlich verletzt hatte. (Fußnote: Ist aber recht komisch, eine komplett ernste Diskussion zu führen, bzw. Streit zu haben, während man andauernd "cookies" sagt. Da verliert das ganze eigentlich an Ernsthaftigkeit, möchte man meinen, war aber nicht der Fall.) Zusätzlich wollte sie, dass ich mich in ihre Sicht und Kultur reinfühle, während sie mir ja aber keinen Schritt entgegen kommt! Ich kann verstehen, wenn sie das verletzt hat, dass sie mit mir dann darüber reden möchte, das ist ja gut, aber meine Sichtweise hat sie kein bisschen verstanden und ich sollte ihre Sichtweise komplett verstehen.
Ich beim Tanzen, aufgefordert von Mann zu meiner Linken |
Über eine Woche später hat sie mir eine Cola mitgebracht, das war nett. Sofort habe ich die Cola getrunken und mich bedankt und bedankt.
Jap, so war das. Und das Auto und der Streit mit Yui und viel Stress mit Arbeiten und Klausuren waren dann die Hauptpunkte eines Zeitraums, der wirklich nicht so schön war und wo ich das, was ich in Deutschland zurück gelassen habe, besonders stark vermisst habe.
Am Samstag (nur ein paar Stunden nach dem Streit mit Yui) sind Snow, Lena, Xin Rong, Yui und ich zum Lesedi Cultural Village gefahren. Das ist ein Kulturdorf für Touristen. Wir wurden bereits mit kulturellen Gesängen begrüßt und haben dann erst einmal einen 15-minütigen Film über die Geschichte Südafrikas gekuckt. Danach haben wir uns exemplarische Nachbauten von Dörfern von 5 verschiedenen Kulturen Südafrikas (insgesamt gibt es 9 Hauptkulturen) angeschaut. Wir durften selbstgemachtes Bier probieren (hab ich aber nicht), ein selbstgemachtes Hafer-ähnliches Getränk (hab ich) und frittierte/ rohe (riesige) Käfer (hab ich nicht). So haben wir einiges über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Kulturen gelernt. Zum Beispiel, dass die Zulu eher ein kriegerischer Stamm sind und die Ndebele berühmt für ihre Kunst und die sehr bunten Häuser. Aber in allen Kulturen zahlt der Mann für die Frau eine Mitgift, bestehend aus Kühen (die Anzahl unterscheidet sich aber wiederum von Stamm zu Stamm). Und dann mussten wir Worte laut rufen um Einlass in manche der Dörfer zu bekommen, und dann haben sie laut geantwortet. Ganz cool. Lohnt sich auf jeden Fall, ein Besuch, macht einiges deutlicher.
Danach haben sie noch viele verschiedene Ausschnitte aus unterschiedlichen kulturellen Tänzen vorgeführt. Gumboot Dancing war auch dabei! (Erinnert mich daran, wenn ihr mal meinen "Trainer" sehen wollt, dann folgt mal diesem Link: http://www.youtube.com/watch?v=poxeApDNlGw Er ist der mit blonden Haaren ganz rechts. Außerdem machen wir diese Schritte auch, zumindest die einfachen davon. Damit ihr mal einen Eindruck bekommt :) )
Krokodil (links) und Hühnchen (rechts) - glaub ich |
Danach sind wir wieder zurück gefahren (übrigens mit einem Mietwagen). Ich sollte uns zurück geleiten, und habe uns etwas verfahren. So sind wir durch Fourways gekommen, eine wirklich schöne Stadt! Und wir sind am Monti Casino in Johannesburg vorbeigefahren, wo Xin Rong uns schon immer mal hinbringen wollte. Hat alles auch sein gutes. Und schlussendlich haben wir's gefunden.
Tja, so war das und so ist das manchmal, ne?
Viele liebe Grüße,
Eure Nadine
Ich hab mir beide Videos angeschaut. Das Gum Boot Dancing ist echt merkwürdig :) Und hatte der Flashmob ne Aussage bzw nen Grund? Dich erkennt man aber nur wenn mans weiß ;) Aber sehr cool.
AntwortenLöschenDurch deinen Konflikt mit Yui bin ich auch nicht ganz durchgestiegen. Ich wär auch sehr verwirrt gewesen und find (aus deutscher Sicht) auch nicht dass du was falsch gemacht hast ...
Aber spannend, da lernt man doch was fürs Leben :) LG Saskia
Hey Saskia,
AntwortenLöschendanke für deine lieben Kommentare. Soweit ich weiß hatte der Flashmob keinen Grund, nur so zum Spaß. Aber vielleicht hatte er auch einen Grund, den ich nicht weiß, ich weiß nicht :)
Viele liebe Grüße und ich freue mich auch jetzt schon auf den nächsten Starbucks Tag!
Nadine
Liebe Nadine,
AntwortenLöschendas mit den Kulturdörfern klingt ja toll. Können wir ja vielleicht auch machen, wenn ich da bin.
Das mit dem Rufen erinnert mich an die Maori. Da ist das doch auch so, wenn Besuch gekommt, nicht wahr?
Über die "Keks-Geschichte" habe wir uns ja schon ausführlich ausgetauscht.
Ich hab' Dich ganz doll lieb und freue mich schon, Dich bald wiederzusehen.
Deine Mama